Nur 150 Meter vom großartigen Naumburger Dom entfernt - dem eindrucksvollen Zeugnis des Hochmittelalters mit seinen berühmten Stifterfiguren - feiert ein kleines Boutiquehotel im März 2017 seine Eröffnung: der GASTHOF ZUFRIEDENHEIT.
Schon vor über 160 Jahren stand an diesem zentralen Platz zwischen Markt und Dom im Steinweg 26 ein Gasthof mit dem Namen "Zufriedenheit". Nun wird er wiederbelebt durch das unternehmerische Engagement einer Berliner Familie. Die künstlerische Vielfalt in der schön erhaltenen Stadt, die unmittelbare Nähe zum Weinland Saale-Unstrut und die nahen Kulturstätten wie das Kloster Pforta, die Kaiserpfalz in Merseburg und die Städte Weimar und Leipzig reizen dazu, diesen Ort individueller Gastlichkeit jetzt endlich wieder mit Leben zu füllen.
Sich den denkmalgeschützten Straßenzügen anpassend, wird hinter der "alten" Fassade ein neuer Geist in 17 Hotelzimmern und Suiten verwirklicht. Geräumig geplant, präsentieren sich die Zimmer warm und einladend, ausgewogen im Farbspiel und auf dem neuesten Stand der Kommunikations- und Energietechnik. Viele haben Ausblick auf den idyllischen Innenhof, in dem sich rustikaler Kalkstein und sanftes Wasserplätschern zu einem einladenden Ruheplatz unter freiem Himmel fügen. Der Blick aus den großzügigen Suiten führt hinüber zu den Domtürmen und auf die Fußgängerzone.
Gastlich sein heißt, zu Tisch bitten! Gemütliche Lobby, moderne Weinstube und stilvolles Restaurant vereinen sich im "Wohnzimmer" des Hauses, das als Esszimmer und Leseecke einerseits, als Kommunikationsfläche und Treffpunkt andererseits dient. Handwerkliches Können und weltläufige Bürgerlichkeit, überlieferte Tradition und genussreiche Leidenschaft werden das kulinarische Angebot prägen. Die frischen Speisen respektieren die regionale Umgebung - allem voran die schönen Weine der VDP Spitzenbetriebe des Saaletales.
Mit Robert Klaus konnte ein Küchenchef (Foto oben) engagiert werden, der aus der weiteren Region stammend mit Freude die kulinarische Welt entdeckte und jetzt voller Tatendrang zurückkehrt. Seine Wanderjahre führten ihn zu Lehrmeistern wie Johanna Maier und Jörg Wörther, die seinen Stil formten. Im Mittelpunkt seiner Kreationen: Vielfältiges Gemüse - ob Urkarotte, Topinambur oder Zuckerkohl - trägt mit intensiven Aromen die sanft gegarten Stücke von heimischem Fleisch und Fisch. Daneben gehören natürlich auch zeitgemäß interpretierte Klassiker wie Königsberger Klopse oder ein perfektes Wiener Schnitzel zum Portfolio.
Mit großem Vergnügen veranstaltet Robert Klaus Wein-Dinners beispielsweise mit Bernard Pawis und Uwe Lützkendorf. Oder Winzer Matthias Hey (Foto oben) präsentiert auf seinem Weingut zusammen mit Robert Klaus bei Sellerie, Trüffel und feinem Rinderbraten den Hauswein des Gasthof Zufriedenheit, der "Weiße Hey 2016".
GASTHOF ZUFRIEDENHEIT, Steinweg 26, 06618 Naumburg, gasthof-zufriedenheit.de
Winzer im Saale-Unstrut Gebiet - Blütengrund und Max-Klinger-Berg
Der Gasthof ist ein idealer Ausgangspunkt für Besuche im Landesweingut Kloster Pforta, in dessen Gewölbe Kellermeister Christoph Lindner gern sein Wein-Archiv öffnet. Eine spannende Tour ist über den Blütengrund: Der Blick vom Winzerhaus auf die von Max Klinger so genannte "Toskana des Nordens" ist ein guter Grund, dieses Kulturdenkmal mitten in den Weinbergen im Sommer wieder zu besuchen.
Jahrgangspräsentation Breitengrad 51 am 12. August 2017
Die sechs Weingüter Weingut Böhme & Töchter, Weingut Born, Weingut Frölich-Hake, Winzerhof Gussek, Weingut Hey und Landesweingut Kloster Pforta präsentieren den neuen Jahrgang. Zusammen mit spannenden Gastwinzern zum Flanieren und Genießen in den Gärten der Landesschule Pforta (Naumburg).
79 Euro pro Person inkl. Flying Buffet, Beginn: 19:00
Hintergrund: Saale-Unstrut-Region mit Nachwuchsproblem
Die Winzer in der Saale-Unstrut-Region haben ein Nachwuchsproblem: Weil die nächste Generation oft nicht übernimmt, sinkt die Mitgliederzahl der Vereinigung. Dafür gibt es anderswo einen Lichtblick.
Die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut hat mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen. Der Abwärtstrend habe im vergangenen Jahr angehalten, die Marke von 400 Mitgliedern sei unterschritten worden, teilte die Genossenschaft in Freyburg mit. Grund sei, dass zunehmend Anbauflächen aufgegeben würden, weil die Bewirtschaftung der nächsten Generation zu aufwendig erscheine.
Weil es mehr Großbetriebe gebe, sei die bewirtschaftete Fläche insgesamt aber gewachsen, sagte der Genossenschaftsvorsitzende Siegfried Boy. So würden die 45 größten Betriebe bereits rund 85 Prozent der gesamten Anbaufläche von derzeit etwa 390 Hektar bewirtschaften. Zuwächse habe es vor allem in Thüringen gegeben. Der Großteil der Fläche liegt aber weiterhin in Sachsen-Anhalt. Die Winzervereinigung gibt es seit 1934.
Mit den Geschäften zeigte sich die Genossenschaft zufrieden: Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 7,7 Prozent auf rund neun Millionen Euro, die Ernte ergab rund drei Millionen Liter Wein. Gut angelaufen sei ein neuer Online-Shop: Der Absatz über das Internet habe sich verdoppelt. Zudem hätten mehrere Weine des Jahrgangs 2016 Preise gewonnen.
Künftig wollen die Winzer verstärkt im Westen Deutschlands und im Ausland verkaufen. In einer «German Wine-Boutique» in Kanada sei der Wein der Winzervereinigung bereits ausgetrunken, ein neuer Container sei auf dem Weg nach Übersee. Im März werde man vor allem Riesling und Müller-Thurgau nach China exportieren. Am wichtigsten für das Geschäft sei jedoch nach wie vor der heimische Einzelhandel, der drei Viertel des Absatzes ausmache. «Hier müssen wir noch einmal Gas geben», sagte Boy. dpa