Wespenstiche behandeln

Kaum strahlt die Sonne wieder, kommen auch wieder die Wespen aus ihrem Nest: Mit einer ungewöhnlich hohen Anzahl von Notarzteinsätzen wegen Insektenstichen haben derzeit die Rettungskräfte in der Oberpfalz zu kämpfen. Lag die Zahl der Einsätze von Juni bis Ende August 2010 bei 64, so hatte man von Juni bis Mitte August 2011 schon 101 Einsätze. «So eine hohe Zahl haben wir noch nie erlebt», sagte Jürgen Meyer vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nordoberpfalz in Weiden.

Und die Folgen der Stiche seien nicht selten dramatisch. So musste ein Notarzt einen Mann nach einem Wespenstich sogar wiederbeleben. Der Rettungsdienst rät allen, die gestochen wurden, die Stelle zu kühlen. Sollte man nach den Stichen Kreislaufprobleme bekommen oder an einer Allergie leiden, muss sofort der Notarzt verständigt werden. Der Mediziner habe ein Antiallergikum dabei, das effektiver wirke als alte Hausmittelchen, betonte Meyer.

Warum die Zahl der Stiche zunimmt, stellt die Rettungsdienstler allerdings vor ein Rätsel. Auch Ingrid Illies vom Fachzentrum Bienen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, kann sich die Zunahme der Stiche nicht erklären. Sie vermutet, dass an beliebten Orten - etwa in Freibädern oder bei Volksfesten - die Wespen oft mit der Hand vertrieben werden. «Irgendwann wird es den Tierchen zu viel und sie schlagen zurück», meinte die Expertin. dpa