Markus Klumpp vom Weingut Klumpp im Interview

1. Was charakterisiert in Ihren Augen einen Genießer? Jemand, der die schönen Dinge des Lebens zu schätzen weiß und sich auch Zeit dafür nimmt.

2. Warum sind Sie Winzer bzw. wie sind Sie zum Wein gekommen? Durch meine Eltern, die beide als Seiteneinsteiger begonnen haben, habe ich schon sehr früh die schönen und abwechslungsreichen Seiten des Berufs kennengelernt. Mein ehrgeiziges Ziel war schon immer den Kraichgau, den viele nicht als Weinregion kennen, über die Grenzen hinaus für gute Weine bekannt zu machen.

3. Mit wem würden Sie gern mal über das Thema Wein reden? Weintrinken macht mir mehr Spaß als darüber zu reden! Das am liebsten mit guten Freunden.

4. Mit wem würden Sie am liebsten mal eine Wein-Degustationsprobe machen und wo? Mit Aubert de Villaine vom Weingut Romanée-Conti - von ihm könnte ich noch viel lernen.

5. Ihr Hauptcharakterzug? Ehrgeiz, Detailverliebtheit und Perfektionismus

6. Welche ausländischen Weine schätzen Sie besonders und warum? Ich bin absoluter Burgunder-Fan - die Eleganz, Vielschichtigkeit und das große Lagerpotential der Weine faszinieren mich.

7. Wie wichtig sind Ihnen internationale Bewertungen und wie wirken sich diese auf das Kaufverhalten aus? Es ist spannend sich auch im internationalen Vergleich zu sehen, prinzipiell finde ich es aber wichtiger dem eigenen Geschmack zu vertrauen.

8. Ihr Lieblingsgericht? Fleisch - in Top-Qualität!

9. Was essen Sie überhaupt nicht? Nieren

10. Was wollten Sie als Kind partout nicht essen? Spinat

11. Was haben Sie als Kind am liebsten gegessen? Schnitzel und Pommes mit viel brauner Sauce

12. Welche regionale Persönlichkeit bewundern Sie am meisten? Dietmar Hopp

13. Welche regionale Spezialität mögen Sie am liebsten? Bubespitzle (Schupfnudeln) - mit Speck und Sauerkraut

14. Ihr Lieblingsrestaurant in der Region? Die Ente in Ketsch und die Villa Hammerschmiede

15. Ihr Lieblingsrestaurant außerhalb der Region? Noma in Kopenhagen

16. Wo haben Sie die wichtigsten Erfahrungen mit der Leitung eines Weingutes gemacht? Zu Hause - ich hatte schon früh die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen.

17. Wo sehen Sie persönlich den Schwerpunkt Ihrer Arbeit - im Weinberg, im Keller oder im Verkauf? Ein guter Winzer muss ein guter Allrounder sein! Da wir ein klassisches Familienweingut sind, arbeiten wir in allen Bereichen Hand in Hand.

18. Welchen Winzer bewundern Sie am meisten? Charles Rousseau

19. Wie wichtig sehen Sie die Rolle der ambitionierten Sommeliers und des Weinfachhandel? Extrem wichtig - sie sind das Sprachrohr des guten Weines

20. Wie wird sich Ihr Weingut perspektivisch aufstellen? Unser Ziel ist es Jahr für Jahr das beste aus unseren Weinbergen herauszuholen, dafür ist es wichtig die Eigenheiten der einzelnen kleinen Parzellen zu kennen und darauf einzugehen. Dieser ständige Lern- und Erfahrungsprozess wird uns auch zukünftig am meisten beschäftigen.

21. Ihr größter Fehler? Mein Perfektionismus

22. Welches Land würden Sie gern mal 4 Wochen bereisen und die jeweiligen Spezialitäten, die Küche und die Leute kennen lernen? Südamerika - Peru

23. Ihr Lieblingsurlaubsland? Nepal

24. Ihr Lieblingsgetränk? Frisch gezapftes Pils und eiskalter Bombay Gin Tonic

25. Champagner genieße ich am liebsten: Immer und überall!

26. Ihre heimliche Leidenschaft? Sport in allen Facetten, wenn ich einmal wieder Zeit dafür finde

27. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Meiner kleinen Tochter beim schlafen zu zusehen

28. Welches Buch haben Sie als letztes gelesen? Vergebung von Stieg Larsson

29. Welches ist Ihre Lieblings-Rebsorte und welche Rebsorte würden Sie gern mal anbauen? Riesling und Spätburgunder - spannend wäre es mal Gelben Muskateller anzubauen

30. Welches ist Ihr Lieblingsfilm? Ich bin ein James Bond Fan - Goldfinger

31. Was schätzen Sie an Ihren Freunden am meisten? Dass ich mich zu 100 Prozent auf sie verlassen kann und sie immer da sind, wenn ich sie brauche

32. Wie definieren Sie ökologischen Weinbau und wie setzen Sie diesen um? Für mich ist der ökologische Weinbau eine besondere Herausforderung, da man die Zusammenhänge noch genauer kennen und verstehen muss. Wir bewirtschaften bereits seit 15 Jahren unsere komplette Rebfläche rein ökologisch.

33. Was ist Ihrer Meinung nach die schlimmste Fehlentwicklung im internationalen Weinbau? Die Uniformität des Weingeschmacks

34. Mit wem würden Sie gern mal eine Nacht im Weinberg verbringen? Mit meiner Freundin bzw. Bald-Frau!

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