Cocktail-Meisterschaft in Frankfurt

Tom Cruise wird nicht hinter'm Tresen stehen bei der kommenden Cocktail-Meisterschaften in Frankfurt. Der Hollywoodstar, der 1988 für den Kinofilm «Cocktail» extra Unterricht bei einer Barlegende nahm, könnte einfach nicht mehr mithalten - beim Shaken.

«In den vergangenen Jahren haben die Showbarkeeper ihre Fang-Arten und Jongliertechniken extrem weiter entwickelt», sagt Andrea Pirwitz, Geschäftsführerin der Deutschen Barkeeper-Union (DBU), vor Beginn der heutigen Meisterschaften.

In Frankfurt wird in zwei Meister-Titel-Kategorien geschüttelt und gerührt: Klassisch und Show. Die 36 klassischen Barkeeper haben sich bei bundesweiten Landeswettbewerben qualifiziert. Bei ihnen geht es nicht darum, ob sie sich beim Cocktail-Shaken «stylish bewegen». «Sie müssen sauber arbeiten, sich ans Rezept halten und nichts verschütten», erklärt Pirwitz.

Der Cocktail wird auf Aussehen, Aroma und Geschmack von einer Fachjury getestet. Klassische Cocktails wie den «Cosmopolitan», den die «Sex-and-the-City»-Film-Ikonen so gerne schlürfen, gibt es an den Ständen für die Zuschauer, aber nicht beim Wettbewerb.

Der Grund: Die Teilnehmer müssen erfinderisch sein und einen eigenen Drink vorstellen. Der amtierende Meister im klassischem Bereich, Stephan Hinz aus einer Kölner Bar, überzeugte im vergangenen Jahr zum Beispiel mit seinem «Atom Limon», einer Mischung aus Campari, Sherry, Zitronen und Apfelsaft sowie Ingwer und Ginger Ale.

Die Showbarkeeper sollen zwar auch schöne und leckere Cocktails zubereiten. Aber nicht nur: Sie jonglieren mit drei oder vier Flaschen oder einem Shaker und fangen diesen sogar auch noch mit der Fußkante auf. «Sie sind echte Künstler», sagt Pirwirtz. Deshalb werden sie auch Flairtender genannt. «Flair» heißt aus dem Englischen übersetzt «Fingerspitzengefühl.»

Die ganze Fingerspitzen-Choreografie muss auch noch zur Musik passen. Ob dies nun das softe Beach-Boys-Lied «Kokomo» aus «Cocktail» ist oder doch eher ein hämmerndes Rammstein-Stück, das ist den Barkeepern selbst überlassen. Hauptsache sie verschütten nichts. dpa

(Deutsche Cocktailmeisterschaft 2011, 25. Juli, 15.00 bis 24.00 Uhr, Union Halle, Hanauer Landstraße 188, Frankfurt/Main, Eintritt: 12 Euro)