Alain Ducasse erhält Walter Scheel Medaille Ehrung für den Chef der Chefs

Für das Menü verantwortlich zeichneten die deutschen Spitzenköche Christian Bau („Victor's Fine Dining by Christian Bau“, Perl-Nennig), Martin Fauster („Zur Wolfshöhle“, Freiburg), Max Strohe („tulus lotrek“, Berlin)
sowie der Chef der Residenz, Tobias Hellmann.

Die Weine brachten die Winzer Mathieu Kauffmann, Helmut Dönnhoff, Hermann Dörflinger, Paul Fürst, Fritz Keller, Gesine Roll (die frischgebackene Winzerin des Jahres bei der Falstaff-Trophy) und Wilhelm Weil mit nach  Paris.

In seinem Grußwort unterstrich der Vorsitzende des Trägerkreises, der Journalist Dr. Christoph Wirtz, die weltweite Bedeutung von Alain Ducasse, des „Chefs der Chefs“: „Sein Werk sprengt alle
Dimensionen, umspannt den Globus, die Auswirkungen seiner kulinarischen und gastronomischen Philosophie prägen die kulinarische Hochkultur Frankreichs wie vor ihm vielleicht nur die Gedanken
eines Carême, eines Escoffier.“

Dennoch sei Alain Ducasse bei aller Wirkungsmacht und Innovationskraft ein geradezu exemplarischer Vertreter der kulinarischen Traditionen Frankreichs: „Was immer er auch tut, stets geht es ihm um den Dreiklang von Natur, Tradition und Terroir – um die Schönheit, die Großzügigkeit und den Reichtum der französischen Küche.“

Botschafter Stephan Steinlein betonte die Bedeutung der Verleihung vor dem Hintergrund des 60. Jubiläums der deutsch-französischen Beziehungen: „Wenn es ums Essen geht, war und ist Frankreich
nicht nur für Deutschland ein leuchtender Orientierungspunkt. Diesen guten Ruf verdankt die französische Gastronomie insbesondere auch ihren Spitzenköchen, die als wahre Botschafter der
französischen Kochkunst wirken. Deshalb ist es besonders passend, dass in diesem Jubiläumsjahr des  Élysée-Vertrages die Walter Scheel Medaille im Hôtel de Beauharnais an einen der bedeutendsten
Botschafter der französischen Kulinarik verliehen wird.“

Auch für Christoph Wirtz ist die Verleihung der Medaille an Alain Ducasse mit einem Dank für die kulinarische „Westbindung“ der vergangenen 60. Jahre verbunden. Europa bedürfe dringend der Betonung konkreter, verbindender Aspekte, so Wirtz. „Die europäische Genusskultur schafft positive Assoziationen über alle Grenzen und politischen Differenzen hinweg. Sie steht beispielhaft für das gemeinsame Erbe, die europäische Vielfalt in ihrer im Alltag erlebbaren Form: die regionalen Spezialitäten, Rezepte und Traditionen, die durch Weinbau und Landwirtschaft geformten Kulturlandschaften Europas.“ Damit bilde die europäische Genusskultur einen der seltenen und daher besonders kostbaren durchweg positiv besetzten Aspekte Europas. Wirtz erinnerte an das Zitat Walter Scheels „Speise und Trank bringt die Menschen einander näher, verbindet die Völker, stellt herzliches menschliches Verbundensein her.“

Zur Walter Scheel Medaille:

Seit dem Jahr 2014 zeichnet der Trägerkreis der Walter Scheel Medaille e.V. Persönlichkeiten aus, die sich in herausragender Weise um die Pflege des europäischen Genusskulturerbes verdient gemacht
haben. Darunter unter anderem den spanischen Spitzenkoch Ferran Adrià, die Grappa-Pionierin Giannola Nonino, den britischen Weinkritiker Hugh Johnson, Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann, den
italienischen Starwinzer Angelo Gaja, die Familie Riedel (Riedel Glas, Kufstein) oder den Gründer der internationalen Slow-Food-Bewegung Carlo Petrini. Der Trägerkreis der Walter Scheel Medaille e.V. ist
überparteilich sowie zur Förderung von Kunst, Kultur und des Völkerverständigungsgedankens als gemeinnützig anerkannt. Die Schirmherrschaft über die Auszeichnung hatte der früherer französische
Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing inne, der Jury gehören neben dem Vorsitzenden des  Trägerkreises Dr. Christoph Wirtz der Präsident der Europäischen Investitionsbank Werner Hoyer, der
Spitzenkoch Christian Bau sowie die Sommelière Melanie Wagner an.