1. Atelier GOSSET Was macht großen Champagner aus?

Von Nikolas Rechenberg

Auf dem 1. Atelier GOSSET von Champagne GOSSET im Berliner Restaurant Filetstück hatten wir nicht nur die Möglichkeit, die ganze Range von GOSSET zu probieren, sondern konnten auch ein kurzes Interview mit Yvonne Heistermann, Sommelière und Ambassadrice du Champagne, führen.

Als das älteste Weinhaus der Champagne blickt GOSSET seit 1584 auf eine lange Tradition zurück. Dazu gehören nicht nur die sofort wiedererkennbaren Flaschen der Antique-Linie seit 1736, sondern vor allem auch die große Verbundenheit zu den Winzern der Champagne - mit geradezu familiären Verbindungen, die über viele Generationen gewachsen sind.

Liebe Yvonne Heistermann, was macht einen großen Champagner aus?

Die großen Champagne sind meistens sehr mineralisch, filigran und vielfältig zugleich, haben eine feine Perlage und bleiben lang am Gaumen. Außerdem ist die Herkunft im Duft und auf der Zunge unverkennbar.

Und wie wird daraus der perfekte Champagner?

Durch die Menschen, die ihn beim Trinken zu genießen und schätzen wissen.

Was ist der größte Irrtum im Umgang mit Champagner?

Oft meinen die Leute, er wird durch Lagern noch viel besser und wundern sich dann, wenn er nach einigen Jahren nicht mehr dem entspricht, was sie erwarten. Champagne ist im Allgemeinen trinkreif, wenn er auf den Markt kommt. Die Reifung übernehmen die Häuser.

Welches sind Ihre Tipps zu Silvester?

Blanc de blanc von GOSSET und für den besonderen Anlass der Celebris.

Brut Nature von Boizel, heißt in Deutschland Brut Ultime.

2000 Femme von Duval Leroy.

Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten die Champagner von Nicolas Feuillatte.

Als Rosé der Grand Cru von Lallier.

Was unterscheidet GOSSET in seiner Stilistik von anderen Champagnern?

Wer GOSSET einmal getrunken hat, wird ihn immer wieder erkennen. GOSSET ist eines der wenigen Häuser, welche komplett auf die malolaktische Gärung verzichten - außer beim Excellence. Er ist dadurch sehr markant und mineralisch.

Das hört sich spannend an, können Sie die Malolaktik kurz erklären?

Malolaktische Gärung bedeutet in Kürze, dass Milchsäurebakterien die aggressivere oder sehr saure Äpfelsäure in die weichere und mildere Milchsäure umwandeln. Man bezeichnet dies auch als biologischen Säureabbau, BSA genannt. Dadurch ergibt sich ein weiches Mundgefühl und feine Aromen von Sahnekaramell oder auch Joghurt können hinzukommen. Dies ist wahrscheinlich ein Grund, warum dies bei den meisten anderen Häusern üblich ist.

Ist GOSSET dadurch der Geheimtipp unter den Champagnern?

Ja, wobei ich hoffe, dass immer mehr Champagner-Liebhaber in den Genuss dieser hervorragenden Champagner kommen.

Wie sieht für Sie ein ideales Champagner-Menü aus?

Wie wäre es als Aperitif mit einem Brut nature, dazu gefülltes Blätterteiggebäck.

Danach Schnecken in Kräuterbutter und einem Blanc de noir.

Anschließend zur Erfrischung ein Blanc de blanc mit Hummer, Meeresfrüchten oder grillierten Seezungenfilets in Champagne-Sauce.

Als Hauptgang gebratene Kalbsmedaillons mit Morchelrahmsauce oder Steinpilzrisotte zu einem gereifteren Jahrgang.

Eine Prestige-Cuvee für sich - zwischendurch.

Und zum Abschluss Chaource oder frische Erdbeeren mit einem Rosé.

 

 

Yvonne Heistermann, selbständige Sommelière aus Karlsruhe, ist Dozentin an renommierten Hotel- und Sommelierschulen in Deutschland und der Schweiz. 2008 Siegerin des Wettbewerbs "Ambassadeur du Champagne" in Deutschland sowie Gewinn des Prix CIVC in Reims.

 

 

Mehr zu GOSSET:

Mit dem Launch der neuen Celebris Linie rückte Champagne GOSSET Ende 2013 in den Fokus internationaler Weinverkostungen. Dabei schnitten der CELEBRIS VINTAGE 2002 Extra Brut und der CELEBRIS ROSÉ 2007 Extra Brut sehr gut ab. So erreichten sie beim Winespectator 92 bzw. 91 Punkte, in Alberto Lupettis italienischem "Grandi Champagne Guide" 93 und 94 Punkte und im australischen "Tyson Stelzer Champagne Guide" sogar jeweils 96 Punkte.

Das renommierte französische Magazin "La Revue du vin de France" adelte Champagne GOSSET mit dem 4. Rang unter den 50 besten Champagnerhäusern. Viele große Namen wurden dabei auf die Plätze verwiesen. In der Begründung heißt es, dass im Hause GOSSET der beste qualitative Fortschritt zu verzeichnen war und eine perfekte Gleichmäßigkeit und ein seltenes Temperament die Weine auszeichnen.

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