Achim Niederberger verstorben

Achim Niederberger hinterlässt 5 Kinder sowie seine Ehefrau. Jana Niederberger wird die Unternehmensgruppe mit ihren Geschäftsfeldern Medien, Hotellerie, Gastronomie und Weingütern nahtlos weiterführen.

Noch am Montag und Dienstag hatte Niederberger die letzten geschäftlichen Strategien für die Weingüter mit seinen Geschäftsführern besprochen, zuletzt die personellen Weichen für das Weingut Reichsrat von Buhl gestellt (siehe unten die Mitteilung vom Dienstag).

 

Niederberger litt seit längerem an einer Krebserkrankung und hatte daher die vergangenen Monate intensiv genutzt, um die künftige Konzernausrichtung vorzugeben und Stellen neu zu besetzen. Jetzt erklärt sich auch das hohe Tempo seiner Entscheidungen.

Einer Herkules-Aufgabe glich dabei die Übernahme verschiedener Weingüter und Hotels. Zunächst schien Niederberger planlos einzukaufen. Doch schnell wurde klar, dahinter steckt ein Plan: Die Wiedervereinigung der Jordanschen Weingüter unter einem Dach - mit Bassermann-Jordan, Reichsrat von Buhl und Dr. Deinhard, dem Niederberger den alten Namen von Winning zurückgab, mit der Weinlinie Dr. Deinhard.

"Ich war wie vom Donner gerührt, als Bassermann-Jordan zum Verkauf stand", erzählte er mir einmal. Niederberger griff zu und fand Gefallen: "Es macht mir einfach Spaß, mit den Menschen auf den Weingütern und dem Kulturgut Wein umzugehen. Es sind sehr langfristige Investitionen, Geld wird nur verdient, wenn die Qualität stabil bleibt."

Niederberger vertrat wie kein anderer ein Gesamtkunstwerk aus Weinkultur, Gastlichkeit und Investment. Sei es mit seinem Hotel Ketschauer Hof im ehemaligen Herrenhaus von Bassermann-Jordan mit dem Restaurant Freundstück oder mit seinem Weingut von Winning.

In seinen Restaurant Leopold saß Niederberger ab und an und genoss einen unfiltrierten Weißburgunder von seinem Betriebsleiter Stephan Attmann. Er konnte noch das ehemalige Hatterers Hotel als Kaisergarten Hotel & Spa wiedereröffnen, holte dazu Patrick Kimpel aus dem Kronenschlösschen.

Deidesheim entwickelte sich unter seiner visionären Führung zur Genießer-Metropole. Bleibt da überhaupt noch Platz für Träume? Niederberger sagte mir auf diese Frage, die ich ihm vor zwei Jahren stellte: "Ein Weingut mit Hotel in Südafrika, das wär noch ein Traum."

Es wird nun ein Traum bleiben.

 

 

Grosche komplettiert Führungsteam bei Reichsrat von Buhl

Zum Jahresanfang 2014 wird Richard Grosche (38) zum VDP-Weingut Reichsrat von Buhl wechseln und mit der Übernahme des operativen Geschäftes des 2005 von Niederberger erworbenen Weingutes Reichsrat von Buhl als 2. Geschäftsführer (Ausrichtung Vertrieb und Export) neben Marian Kopp (Gutsdirektor) fungieren.

Der gebürtige Mannheimer Richard Grosche ist derzeit Chefredakteur von Meiningers Weinwelt und des Sommelier Magazins und langjähriger Chefverkoster des Meininger Verlags. Seit 2005 betreut er als Seminarleiter die MUNDUSVINI Weinakademie und brachte 2006 als Associate Editor die internationale Weinhandelszeitschrift Meiningers Wine Business International mit auf den Markt.

"Ich habe während meiner zehn Jahre im Meininger Verlag durch die journalistische Arbeit und die einmaligen Verkostungsmöglichkeiten die Chance gehabt, Wein in all seinen Facetten, Herkünften und Preisklassen kennenzulernen und meinen Weinhorizont ständig zu erweitern. Daher kann ich auch mit voller Überzeugung sagen, dass in den besten Weinbergen der Mittelhaardt Weine mit Weltklasseformat entstehen können. Reichsrat von Buhl verfügt über die Filetstücke in einigen der besten Weinberge, unsere Aufgabe ist es nun, dieses gewaltige Potenzial endlich voll auszunutzen und auf die Flasche zu bringen", sagte Grosche.

Reichsrat von Buhl soll "anknüpfend an die erfolgreiche Tradition", aber auch innovativ mit Spitzenkräften weitergeführt werden. "Mit Richard Grosche gewinnen wir einen ausgewiesenen Kenner der Spitzen-Wein-Szene und einen hervorragenden Netzwerker. Wir wollen unsere Weine nicht nur noch besser machen, sondern auch die nationale und internationale Vertriebsarbeit intensivieren", sagte Kopp.

Mit dem Neuzugang Richard Grosche ist die Führungsmannschaft bei Reichsrat von Buhl nun komplett: Werner Sebastian, seit 2004 bei Reichsrat von Buhl Leiter des Außenbetriebs, Mathieu Kauffmann, langjähriger Kellermeister des Champagnerhauses Bollinger und ab Oktober 2013 bei Reichsrat von Buhl für die komplette Wein- und Sektproduktion verantwortlich sowie die beiden Geschäftsführer Marian Kopp und Richard Grosche.

Das Weingut wird offiziell zum 31.12 2013 von den langjährigen Pächtern an die Niederberger Güterverwaltung übergeben. Bereits mit dem Jahrgang 2013 wird aber die komplette Ernte vom Team um Werner Sebastian und Mathieu Kaufmann vinifiziert.