Alarmknopf für Zimmermädchen in New Yorker Hotels

Zimmermädchen und andere Hotelangestellte in New York bekommen künftig einen tragbaren Alarmknopf. Mit diesem «Panic Button» können sie dann sofort Hilfe rufen, wenn sie sich bedroht werden. Das bestätigte die Hotelvereinigung der Stadt am Dienstag.

Die kleinen tragbaren Geräte sind Teil einer Vereinbarung der Arbeitgeber mit den Gewerkschaften und sollen innerhalb eines Jahres, beginnend mit dem neuen Tarifvertrag im Sommer, eingeführt werden. «Es ist im Interesse der Hotels, dass die Angestellten sicher sind», sagte die Sprecherin des Hotelverbandes, Lisa Linden. «Deshalb hatten auch wir ein Interesse, diese Geräte einzuführen.»

Mit dem Fall von Dominique Strauss-Kahn hätten die Alarmknöpfe aber nicht direkt etwas zu tun, sagte Linden. «Wir diskutieren schließlich schon seit Jahren darüber. Aber es ist sicher richtig, dass der Fall die Umsetzung noch einmal beschleunigt hat.» Der damalige Chef des Internationalen Währungsfonds war im Mai vergangenen Jahres von einem Zimmermädchen beschuldigt worden, es sexuell angegriffen zu haben. Drei Monate später wurde die Anklage fallengelassen, weil die Staatsanwaltschaft sie nicht mehr für glaubwürdig hielt.

Allerdings: In zwei Hotels werden die «Panic Buttons» schon getragen. Das «Sofitel» am Times Square, in dem Strauss-Kahn damals übernachtet hatte, und das «The Pierre». In dem Hotel hatte ein Banker ein Zimmermädchen angegriffen.

In der US-Metropole New York gibt es Zehntausende Hotelmitarbeiter, allein ihre Gewerkschaft hat 30 000 Mitglieder. Nach Angaben des Verbandes kommt es selten vor, dass sich Hotelgäste an Mitarbeitern vergreifen. Jeder einzelne Fall sorge aber für Unsicherheit am Arbeitsplatz. Über die Kosten für die neuen Alarmknöpfe war zunächst noch nichts bekannt.

In Deutschland sind solche Notknöpfe für Zimmermädchen nach Angaben des Hotelverbands Deutschland (IHA) nicht geplant. «Nach unserem Kenntnisstand kommen solche Notknöpfe in deutschen Hotels nicht zum Einsatz», sagte IHA-Hauptgeschäftsführer Markus Luthe. Auch gebe es bislang keine entsprechenden Anregungen. dpa