Als Sirup, Chutney und zum Grillen Erdbeer-Genuss auch nach der Saison

Von Leonie Merheim

Ein Mix aus leichter Fruchtsäure mit Süße und eine tolle rote Farbe: Die Erdbeere nennen wohl besonders viele Menschen als Lieblingsfrucht. Und supergesund ist sie auch: "Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte, wie zum Beispiel Orangen. Schon 100 Gramm decken unseren Tagesbedarf", sagt die Food-Journalistin und Buchautorin Inga Pfannebecker. Außerdem enthalte die Erdbeere Folsäure, die in anderen Lebensmitteln selten vorkomme.

Der hohe Wassergehalt macht die Beere besonders an heißen Tagen beliebt und ist der Grund, warum sie kaum Kalorien enthält. Er macht die Frucht aber auch relativ druckempfindlich. "Um lange Transportwege zu meiden, sollte man auf regionale Produkte vertrauen", sagt Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer.

Beim Kauf sollte die Erdbeere eine pralle Form besitzen, süßlich duften und grüne Kelchblätter haben. "Wer ganz sicher gehen will, kauft die Früchte direkt auf dem Hofladen oder an einem der Erdbeerenstände an der Straße", sagt Schumacher. Er empfiehlt auch, die Kelchblätter erst kurz vor der Zubereitung zu entfernen.

Wer nach einem nicht ganz so süßen Rezept sucht, kann frische Erdbeeren auch in einen Salat mit hineinschneiden. "Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Salatdressing erst kurz vor dem Servieren hinzugegeben wird - ansonsten verlieren die Erdbeeren ihre schöne Optik", sagt Schumacher. Auch zusammen mit Spargel sind sie eine leckere Beilage und peppen Kombinationen mit Kartoffeln und Ähnlichem auf.

Im Gegensatz zu vielen anderen Früchten reifen Erdbeeren nicht nach. Deshalb sollten sie bereits beim Kauf den richtigen Reifegrad besitzen. "Bei grünlichen Stellen sind die Erdbeeren noch nicht reif. Dunkle Verfärbungen deuten auf überreife Früchte hin, auch diese sollte man nicht kaufen", rät Pfannebecker. Mit dem idealen Reifegrad seien die Erdbeeren dann etwa ein bis zwei Tage haltbar.

Das Einfrieren der Erdbeeren verlängert die Haltbarkeit der Früchte bereits auf ungefähr ein Jahr. Oder man kann die Erdbeeren erst pürieren und das Püree einfrieren. "Taut man die Früchte später wieder auf, sind sie ohnehin matschig. Zum rohen Verzehr eignen sie sich dann weniger", sagt Pfannebecker. Besonders geeignet sind die Erdbeeren in dieser Form aber für andere Rezepte wie Tortenfüllungen oder Kompott.

Neben der herkömmlichen Marmelade kann man den Erdbeeren auch als Sirup, Chutneys oder Konfitüren länger haltbar machen. "Dabei passen Erdbeeren hervorragend zu Rhabarber, Johannisbeeren, Sauerkirschen, Aprikosen oder Holunder. Auch ein Schuss Holunderblütensirup, Likör oder Obstbrand verleiht der Konfitüre nach dem Kochen eine ganz besondere Note", sagt Petra Elzholz, Projektleiterin Einmachen der Dr. Oetker Versuchsküche.

Sogar im Sommer zum Grillen schmecken Erdbeeren - in selbstgemachten, pikanten Soßen. Dafür bieten sich insbesondere Chutneys an: "Das sind süß-saure, zuweilen auch scharfe Soßen, die sich vielseitig einsetzen lassen. Chutneys schmecken hervorragend zu Käse, Fleisch, Reisgerichten oder Fondue", sagt Elzholz. dpa

Rezept für Windbeutel mit Ricotta-Erdbeer-Füllung

von Food-Journalistin Dipl. oec. troph. Inga Pfannebecker

Backofen auf 225 °C vorheizen (kein Umluft), dabei eine flache Form mit Wasser auf den Ofenboden stellen. 125 ml Mich mit 150 ml Wasser, 50 g Butter und 1 Prise Salz aufkochen.

200 g Dinkelmehl und 1 Msp. Backpulver mischen, auf einmal zugeben. Mit einem Holzkochlöffel rühren, bis der Teig einen Kloß bildet und sich am Topfboden ein weißer Belag bildet.

Teig in eine Schüssel geben, sofort 1 Ei (Gr. M) gut unterrühren. Ca. 10 Minuten warten, dann 3 Eier (Gr. M) einzeln unterrühren.

Teig mit Spritzbeutel (große Sterntülle) in 12 Tuffs à ca. 6 cm auf zwei mit Backpapier belegte Blech spritzen. Im Ofen (Mitte) nacheinander je ca. 18 Minuten backen.

Sofort waagerecht aufschneiden, auskühlen lassen. Mit Creme aus 250 g Ricotta, 2 EL Honig und 1-2 TL Zitronenabrieb und 200 g geviertelten Erdbeeren füllen.