Auto-Legende Heidi Hetzer Weihnachten in Afrika

«Es gibt hier so viel zu sehen. Man würdigt alle Dinge, die wir in Europa haben, viel mehr, wenn man sie plötzlich nicht mehr hat», sagt Hetzer. «Dann wird einem bewusst, dass das alles keine Selbstverständlichkeit ist und wir im Luxus leben und nicht dankbar sind.» Die ehemalige Autohaus-Chefin war zuvor zweieinhalb Jahre mit Oldtimer «Hudo» um die Welt gereist, was viel Aufsehen erregte. Derzeit ist sie in Afrika unterwegs, was man im Internet verfolgen kann.

Hetzers Gefährt ist diesmal ein Toyota Landcruiser von 1988 - nach ihren Angaben versehen mit einem Motor ohne Elektronik, einem Hubdach zum Schlafen, einem Kühlschrank, Wasser und einem Kocher. Das Auto ist pink beklebt. «Die hässlichste Farbe für Männer, damit sie ihn mir nicht klauen - und wenn, ist er schnell wieder zu finden.»

Begleitet werde sie auf der Tour zeitweise von Heiko Glander, einem Kanadier. Dieser fahre im März von Kenia nach Hause. Heidi Hetzer will allein weiterreisen, in Richtung Kapstadt. Dort wolle sie ihre «Pink Lady» einmotten und im April nach Berlin fliegen.

Im Herbst 2019 wartet ein neues Afrika-Abenteuer: Dann geht es zurück nach Kapstadt. Von Angola aus will Hetzer dann mit Glander auf der Westseite Afrikas nach Marokko reisen. «Das wird schwer und gefährlich. Vielleicht scheitern wir auch.» Und sonst? «Wünschen tue ich mir nur Gesundheit, ich merke schon, dass mir alles etwas schwerer fällt. Aber geht nicht gibt's nicht.»

Die äthiopisch-orthodoxen Christen feiern Weihnachten indes nicht am 24. Dezember, sondern erst Anfang Januar, weil sie sich nicht am gregorianischen, sondern am julianischen Kalender orientieren. dpa

Würde und Menschlichkeit: Frank Zander ludt wieder die Ärmsten ein

Zum 24. Mal tischte Frank Zander mit Familie, Freunden und hunderten von Helfern tausende Gänsekeulen auf: Beim großen Berliner Weihnachtsessen für Obdachlose.

Etwa 3000 duftende Gänsekeulen auf einen Schlag servieren - diese Höchstleistung haben am 21. Dezember im Berliner Estrel-Hotel wieder 65 Köche und hunderte Helfer vollbracht. Der Berliner Sänger Frank Zander (74), Familie und Freunde luden zum nunmehr 24. Weihnachtsfest für Obdachlose ein. Es ist Zander zufolge das größte Fest dieser Art in Europa. «Mehr als 800 Helfer haben sich beworben, wir mussten leider wieder losen», sagte Sohn und Organisator Marcus Zander. Etwa 250 Freiwillige helfen beim Aufbau und beim Packen der Geschenketüten.

Auch etwa 80 Promis sollten dabei sein - vor allem als Kellner: Auf Zanders Liste stehen zum Beispiel Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und der Linken-Politiker Gregor Gysi. «Die Band Revolverheld wird live spielen», kündigte Zander an. Auch der Sänger Ben Zucker und die Schauspieler Simone Thomalla, Katy Karrenbauer, Oliver Korritke und Oliver Kalkofe wollten mitanpacken.

Die Fantastischen Vier, The BossHoss und Till Lindemann von der Band Rammstein haben zudem Fanpakete gestiftet, mit denen die Veranstalter derzeit bei ebay-Versteigerungen noch Geld sammeln. Von Barbara Schöneberger kommt eine Häkel-Decke, von Frank Zander ein selbstgemaltes Freddie-Mercury-Gemälde.

Wie auch in den Vorjahren erwarteten die Gäste neben dem Gänseessen zahlreiche Geschenke und Angebote. «Die Firma Triumph wird 2000 Mal Unterwäsche verschenken, von Hertha BSC kommen Jacken, die Gewerkschaft der Polizei verteilt etwa 2000 warme Pullover», sagte Marcus Zander. Die Gäste können sich unter anderem auch über mehr als 2000 Wurstpakete, einige Tausend Zigarren und Zigarillos, hunderte Kilo Tierfutter sowie Palletten voller Dominosteine und Lebkuchenherzen freuen.

Außerdem werden Zander zufolge wieder Friseure den Gästen gratis die Haare schneiden. «Diesmal kommen auch vier Ärzte und geben Grippeschutzimpfungen.» Den Kontakt zu den Ärzten habe er zufällig bei einer Behandlung im Unfallkrankenhaus geknüpft. «Es ist toll, von allen Seiten bekommen wir Unterstützung und Zuspruch», so Zander mit Blick auf die vielen Spender und Sponsoren.

Die Gäste seien immer sehr dankbar. «Das Wichtigste sind aber nicht die Geschenke und das Essen, sondern es ist die Menschlichkeit. Wir geben den Gästen Würde und Achtung. Das ist wichtiger als eine Tasche voller Geschenke», betonte der 50-Jährige. Das Berliner Weihnachtsessen sei inzwischen auch Vorbild für andere Städte. Deutschlandweit sind laut Zander bereits ähnliche Feste auf die Beine gestellt worden. dpa