Baden-Württemberg Gastgewerbe erwartet Rekordjahr

Mehr Gäste und mehr Übernachtungen - das Gastgewerbe in Baden-Württemberg freut sich über ein erfolgreiches erstes Halbjahr. Zwischen Januar und Juni kamen mehr als 9,8 Millionen oder 4,1 Prozent mehr Menschen als im Vorjahreszeitraum, um ihm Südwesten Urlaub zu machen. Nach weiteren Angaben des Statistischen Landesamtes vom Mittwoch nahm die Zahl der Übernachtungen um 2,5 Prozent auf 23,8 Millionen zu. "Setzt sich dieses Wachstum fort, können wir uns am Jahresende über ein neues Rekordjahr des baden-württembergischen Tourismus freuen", sagte Tourismusminister Guido Wolf (CDU) in Stuttgart.

Einer der Nutznießer des Wachstums ist der Schwarzwald. "Wir spüren eine stetig wachsende Nachfrage, auch in diesem Sommer", sagte ein Sprecher der Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft in Freiburg. Die Region profitiere vom Trend zu Kurzurlauben im eigenen Land. Auch Gäste aus dem Ausland kämen häufiger. Im Wettbewerb mit Fernreisezielen könne sich die Region gut behaupten. Von den statistisch erfassten Übernachtungen aller Ferienregionen in Baden-Württemberg entfielen knapp 42 Prozent auf den Schwarzwald. Der Tourismus sei damit eine der bedeutenden Wirtschaftsfaktoren und sichere in der Region mehr als 511 000 Arbeitsplätze.

Bei der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH erwartet man auch für die Sommerbuchungen ein ähnlich gutes Niveau wie im Rekordsommer 2016. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Übernachtungen in den Hotels rund um den See um rund 6,5 Prozent und die der Ankünfte um rund 8 Prozent auf Rekordwerte gestiegen.

Auch beim Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ist die Stimmung gut. "Wir sind optimistisch und rechnen mit einer erfolgreichen Sommersaison für die heimische Hotellerie", sagte Dehoga-Sprecher Daniel Ohl. "Ob es erneut einen Rekord bei den Gäste-Übernachtungszahlen im Land gibt, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, aber ausgeschlossen ist dies nach dem bisherigen Verlauf sicher nicht."

Auch in er Landeshauptstadt Stuttgart können sich die Hotels nicht beklagen. Im ersten Halbjahr stieg die Zahl der Übernachtungen um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der Löwenanteil der Gäste im Südwesten - 78 Prozent - kommt aus dem Inland. Hier betrug das Gästeplus 4,3 Prozent, bei den Übernachtungen 2,6 Prozent. Als größte ausländische Gruppe nennen die Statistiker die Schweizer. 561 000 Menschen kamen aus dem Nachbarland. Es folgten Gäste aus Frankreich (210 000) und den Niederlanden (200 000).

Während sich diese drei Gruppen eher unterdurchschnittlich entwickelten, betrug das Plus bei den Gästen aus China, den USA und Spanien zwischen 8,0 und 8,8 Prozent. Minister Wolf sieht in den Zuwächsen bei Gästen aus Übersee einen Hinweis darauf, dass sie Europa wieder als sicheres Reiseziel wahrnähmen. Das Potenzial bei Urlaubern aus dem Ausland müsse noch stärker ausgeschöpft werden. dpa