Die Ertragsmenge in Baden sinke von 92 Hektolitern pro Hektar im vergangenen Jahr auf schätzungsweise 80 Hektoliter, sagte der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, Peter Wohlfahrth. Damit liege man voraussichtlich auch unter dem langjährigen Mittelwert von 84 Hektolitern, also 8400 Litern. Grund sei der Sommer. "Es war zu trocken." Wegen des Wetters fange die Weinlese bereits spätestens in der zweiten Septemberwoche an, das wären zehn Tage früher als im Vorjahr. Über die Qualität des Weins lasse sich aber noch nichts sagen, sagte Wohlfahrth.
Sein Pendant in Württemberg, der Geschäftsführer des dortigen Weinbauverbands Werner Bader, wollte hingegen noch keine Schätzungen zur Weinlese machen. Er sagte nur: "Wenn es weiter so trocken bleibt, wird auch unser Ertrag sinken."
Wohlfarth sprach von einem Nord-Süd-Gefälle bei der diesjährigen Lese. In Südbaden habe es in den vergangenen Wochen teils gut geregnet, das habe das Problem der Trockenheit etwas entschärft. Im Norden sei es hingegen trocken geblieben - daher fielen die Weinmengen dort wohl geringer aus als im Süden. Einige Winzer setzen auf Bewässerungssysteme. Dies geschieht nach den Worten der beiden Geschäftsführer aber eher vereinzelt, schließlich sind solche Wasserleitungen relativ teuer. dpa