Berlin Food Night zeigt Ernährung der Zukunft Karpfen ist der neue Thunfisch

In diesem Jahr stellt die Berlin Food Week das Branchenevent Berlin Food Night am 10. Oktober erstmals komplett unter das Motto “Ernährung der Zukunft”. Gemeinsam mit dem Food Campus Berlin und dem Food Service Innovation Lab by Dussmann laden die Festival-Macher:innen 60 Gäste zu einem Showcase-Dinner ins Restaurant Ursprung ein, das erste Planetary Health-Restaurant Europas. Vier Köch:innen kreieren vier Gerichte und zeigen damit, wie theoretische Themen wie Novel Food und Planetary Health auf dem Teller praktisch aussehen können. Jeder Gang repräsentiert eine Kategorie.

Als Repräsentant für die Sterneküche ist 3-Sterne-Koch Marco Müller aus dem Restaurant Rutz dabei. Er zeigt, wie Karpfen von den Müritzfischern dry-aged eine lokale Alternative zu Thunfisch wird. Ema Šimurda und das Team von Good Bank und farmie – als Beispiel für Ready-2-Eat – kreieren einen Salatgang und repräsentieren damit die Themen Vertical Farming, Food Tech und Plant based. Tino Speer & Karsten Schwarzenberg, die beiden Culinary Masterminds des Food Service Innovation Lab by Dussmann – Dussmann ist einer der größten Gemeinschaftsverpfleger Deutschlands – servieren Königsberger Klopse mit Redefine Meat – das Thema hier ist New Meat.

Eine Antwort auf die Frage, wie traditionelle Wurstwaren auch in Zukunft ihren Platz in den Speisewirtschaften und Landgasthäusern findet, liefert Jörg Förstera von der Metzgerei Kumpel & Keule. Er und sein Team stellen eine Wildbratwurst her, deren Fleischanteil unter Zugabe von Leguminosen und Rote Bete reduziert wird. Die Themen hierbei sind Planetary Health und Regionalität. Die Appetizer kommen von Unternehmen, die ebenfalls Pioniere auf ihrem Gebiet sind. Mushlabs aus Hamburg stellt beispielsweise durch Fermentation aus Pilzmyzelien Fleischersatzprodukte her. Die Berliner von Kofu produzieren Tofu aus Kichererbsen aus regionalem Bio-Anbau. Happy Ocean Foods aus München stellt rein pflanzliche Shrimps her. Perfeggt aus Berlin produziert rein pflanzliches Ei.

Die servierten Speisen zeigen so schon heute, wie Ernährung in Zukunft für alle schmecken und aussehen kann. Es geht explizit um Konzepte und Zubereitungsmethoden, die auch für die breite Masse und in allen Bereichen funktionieren – nicht verkopft und futuristisch, sondern mit Comfort Food und bekannten Klassikern neu gedacht. Auch aufgezeigt werden soll, welche Herausforderungen noch zu meistern sind. Ob Future Tech, Lokal, Alt-Protein oder Planetary Health – Genuss und Lebensfreude sind die wichtigste Zutat. Denn nur wenn wir auch in Zukunft gemeinsam Freude am Essen haben, bewahren wir eines unserer wichtigsten Kulturgüter.

Alexandra Laubrinus, Kuratorin und Geschäftsführerin der Berlin Food Week, erklärt ihre Motivation: “Schon seit dem Start im Jahr 2013 sind wir überzeugt, dass Genuss nachhaltig sein muss. Umsetzbar für eine breite Masse ist das aber nur ohne Dogmen, unter Berücksichtigung von Esskultur und mit einer realistischen Mischung verschiedener Ernährungsformen, Trends und Produkte. Diese Überzeugung prägte über die Jahre das Programm unsere Festivals. Die diesjährige Berlin Food Night ist nun die konsequente Fortsetzung!”. Christian Hamerle, Head of Food Service Innovation bei Dussmann, ergänzt: “Wir erleben im Thema Ernährung gerade einen großen Wandel und erkennen langsam, dass die Ressourcen nicht unerschöpflich sind. Die traditionelle Landwirtschaft kann längst nicht mehr leisten was wir ihr abverlangen. Es ist an der Zeit damit anzufangen, dass alles was wir auf den Teller bringen nicht nur uns guttut, sondern auch dem Planeten. Future Food Tech, „Planetary Health Diet“ und aber auch die Neuinterpretation traditioneller Methoden wie etwa Fermentation geben uns heute die Möglichkeit die Wertschöpfungsketten völlig neu – und vor allem nachhaltiger als je zuvor – zu denken. Wichtig wird sein, dass unsere Genusskultur dabei nicht auf der Strecke bleibt und wir unsere Traditionen bewahren”.

“Die Schlacht um eine nachhaltige Zukunft wird auf dem Teller gewonnen. Vom regionalen dry aged Karpfen bis zum pilzbasierten Fleischersatz aus dem Bioreaktor, zeigen wir, dass die Zukunft der Lebensmittel, vielfältig, kreativ und verantwortungsvoll gleichermaßen sein kann.”, so Jörg Reuter, Geschäftsführer des Food Campus Berlin.

Die Berlin Food Week findet in diesem Jahr vom 10. bis 16. Oktober statt. Neben Berlin sind auch Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart Schauplätze des umfangreichen Programms. Das Festival regt an zu einer genussvollen und zugleich Ressourcen-schonenden Ernährung und möchte damit einen neuen Mainstream mitgestalten. Abwechslung von jenseits der Grenze liefert Länderpartner Österreich. Das Restaurant-Happening Stadtmenü hat in diesem Jahr das Motto Vom Rinde verweht – Neues Fleisch. Restaurants in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart servieren Menüs, in denen alternative Proteinquellen sowie Fleischersatzprodukte – auch genannt New Meat™ – die Hauptrolle spielen. Das House of Food, Marktplatz für handwerklich arbeitende Manufakturen und Start-Ups, in der Concept Shopping Mall Bikini Berlin ist das besucherstärkste Event des Festivals und findet auch als Pop-Up in Frischeparadies-Filialen in Berlin, Frankfurt, München und Stuttgart statt.