Bettensteuer in Berlin

Die für Berlin geplante Bettensteuer soll laut «Bild»-Zeitung fünf Prozent betragen. Das habe Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) in vertraulicher SPD und CDU-Koalitionsrunde mitgeteilt, schreibt die Zeitung in ihrer Montag-Ausgabe.

Der Senat will mit der Steuer auf Übernachtungen die Einnahmen des Landes erhöhen. Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) hatte einen Betrag von einem bis 1,50 Euro pro Übernachtung ins Gespräch gebracht.

Bei 20 Millionen Übernachtungen ergäben sich bei Wolfs Vorschlag zusätzliche Einnahmen von bis zu 30 Millionen Euro. Die Unternehmen und der Hotel- und Gaststättenverband lehnen die Steuer, die es schon in einigen deutschen Städten gibt, ab.

Die Einführung einer Bettensteuer wird bundesweit heiß diskutiert. Hoteliers aus Erfurt und Jena klagen gegen die umstrittene Bettensteuer, die neben Erfurt und Jena auch Gera, Suhl und Eisenach einführen wollen.

Bundesweit erheben laut Dehoga-Verband bereits acht Städte wie beispielsweise Köln eine Bettensteuer oder Kulturförderabgabe. Touristen müssen seit Jahresbeginn in Rom eine Bettensteuer über zwei bis drei Euro bezahlen. GW/dpa

Hintergrund: Mehr Übernachtungen in Deutschlands Hotelbetten

Der Tourismus in Deutschland ist weiter im Aufwind. Im Ferienmonat August stieg die Zahl der Übernachtungen in Hotels und Pensionen zwischen Küste und Alpen im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf 47,6 Millionen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Die Branche profitierte vor allem von der steigenden Nachfrage aus dem Inland. Die Zahl der Übernachtungen von Reisenden aus Deutschland legte um 3 Prozent auf 39,9 Millionen zu. Die Übernachtungszahl von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich um 1 Prozent auf 7,7 Millionen. Die Statistiker berücksichtigten für ihre Berechnungen Betriebe mit mindestens neun Betten.