Der 32-jährige Spitzenkoch tritt ab Herbst 2022 in die Fussstapfen von August und Luisa Minikus, die die stillvolle Residenz von Daniela und Jürg Maurer über neun erfolgreiche Jahre gemeinsam geführt und als beliebte Gourmetadresse etabliert haben. Die Ära Minikus endet altershalber: Es sei an der Zeit, den Mammertsberg in jüngere Hände zu geben, verkündete der mit einem Michelin-Stern und 17 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnete Küchenchef vor wenigen Monaten.
Die «jüngeren Hände» sind gefunden und bekommen nun ein Gesicht: Silvio Germann übernimmt gemeinsam mit seinem Mentor Andreas Caminada die Pacht des feinen Hotels, das neben luxuriösen Zimmern und Suiten ein Gourmetrestaurant, verschiedene Lounges, eine Bar und einen Panorama-Garten mit Terrasse und Seeblick bietet.
Nach sieben Jahren als Küchenchef im «IGNIV by Andreas Caminada» in Bad Ragaz ist es für Silvio Germann das erste eigene Projekt – mit einer Küche, die allein seine Handschrift tragen wird. «Das wird eine extrem spannende Aufgabe, die ich sehr ernst nehme», betont Germann seinen persönlichen Anspruch für die bevorstehende, neue Rolle als Küchenchef und Gastgeber. «Das Mammertsberg ist ein echtes Kleinod. Die tolle Atmosphäre und Architektur mit dem Mix aus historischen und ganz modernen Elementen gefällt mir ausserordentlich gut. Man merkt einfach, dass das Haus eine gute Seele hat und ein Ort ist, an dem Gäste sich sehr wohlfühlen können. Ich freue mich darauf, dieses besondere Boutiquehotel in die Zukunft führen zu dürfen.»
Mammertsberg-Inhaber Daniela und Jürg Maurer freuen sich indes über die erfolgversprechende Neubesetzung ihres Traditionshauses: «Wir blicken gemeinsam mit August und Luisa Minikus auf grossartige Jahre zurück und sind nun absolut begeistert, mit Silvio Germann eine neue Ära im Mammertsberg einzuleiten.»
In seiner über 100-jährigen Geschichte hat sich «ihr Mammertsberg» einen guten Namen gemacht. Das herrschaftliche Anwesen überblickt in bester Lage den Bodensee, die Thurgauer Hügellandschaft und die Appenzeller Alpen. Aufwendig und mit besonderem Bedacht für die Denkmalpflege wurde das historische Landhaus von 2011 bis 2013 modernisiert und um einen futuristischen Neubau erweitert. Der zugehörige Garten wurde vom Schweizer Landschaftsarchitekten Enzo Enea eindrücklich gestaltet.
Das Besondere am Umbau: Die Schweizer Architektin Tilla Theus gab dem Haus seine ursprüngliche Ästhetik zurück. Nach alten Fotos wurden Fassaden- und Dachmalereien rekonstruiert und selbst ein Dachtürmchen, das einst abgebrannt war, wiederaufgebaut. Im bewussten Kontrast zum Altbaucharakter des Originalgebäudes entstand ein bewusst gradliniger, grosszügig verglaster Monolith als Nachbargebäude. Die verbindende Passerelle zwischen Alt- und Neubau beherbergt Germanns zukünftige Wirkungsstätte: Die offene Küche des Hauses.
Dass der gebürtige Luzerner kochen kann, hat er längst erfolgreich bewiesen. Nach seiner Ausbildung und einer Station im Epoca in Films ergatterte er mit 22 Jahren einen Posten im Drei-Sterne-Restaurant Schloss Schauenstein. Drei Jahre schulte er sein Können an der Seite von Andreas Caminada. Von einem Abstecher zum brasilianischen Kochstar Alex Atala nach Sao Paulo holte ihn der Bündner Spitzenkoch alsbald zurück, um ihn 2015 mit seiner ersten Küchenchefstelle zu betrauen: Caminada machte ihn zum Statthalter für sein erstes Gourmetnest – das neue IGNIV-Restaurant im Grand Resort Bad Ragaz.
Germann sollte das damals noch neue Konzept der «Fine-Dine-Sharing-Experience» in Nestatmosphäre zum Fliegen bringen. Seine Aufgabe erfüllte der junge Aufsteiger mit Bravur – und wurde für die gekonnte Umsetzung der aufs Teilen bei Tisch fokussierten IGNIV-Küche bereits mehrfach ausgezeichnet. Binnen sieben Jahren kochte Germann das IGNIV Bad Ragaz in die Schweizer A-Liga der Spitzenrestaurants: 2 Michelin-Sterne, 18 Gault&Millau-Punkte und – am allerwichtigsten – begeisterte Gäste zeugen davon.
Im Sommer 2022 wird Germann sein jetziges Küchenchefzepter in Bad Ragaz an Joel Ellenberger und damit an ein neues, junges Talent aus Caminadas Küchenkader weiterreichen, um diesem die Bühne des Gourmetnests überlassen. «Bis zum Wechsel bin ich mit Kopf und Herz zu 100 Prozent im IGNIV», bekräftigt der Küchenchef. «Das IGNIV war in jeder Hinsicht der perfekte Platz, um als Koch und Gastgeber zu reifen: Ein geborgener Ort mit viel Nestwärme und Unterstützung, aber auch einem konstanten «Push» von Andreas, um flügge zu werden. Ich habe von und mit den Besten gelernt, ein gutes Restaurant zu führen. Mein grandioses Team werde ich arg vermissen, aber ich bin bereit für mein eigenes Ding», resümiert Germann.
Die Übergabe an ihn als neuen Pächter ist für April 2022 vorgesehen, doch bevor Germann seine ersten Gäste begrüssen wird, bekommt das Interieur der stilvollen Residenz noch eine behutsame Neugestaltung. «Den schönen Gasträumen und dem Garten merkt man in jedem Winkel an, dass das Haus sehr liebevoll geführt und das Interieur gepflegt wurde. Wir wollen aber natürlich einige neue Akzente setzen und bringen ein wenig von unserer DNA ein, um die besondere Atmosphäre zu unterstreichen», verrät Silvio Germann. Während den Mitarbeitern vom Mammertsberg individuelle Übernahmeangebote gemacht werden, ist die offizielle Wiedereröffnung für Herbst 2022 geplant.
Zukünftig wird das Anwesen überdies wie das Schloss Schauenstein in Fürstenau zur Boutique Collection von Andreas Caminada gehören. «Der Mammertsberg ist ein zauberhaftes Anwesen in wunderschöner Lage und eine einmalige Chance für Silvio. Das Hotel wird zwar Teil unserer Boutique Collection, doch Silvio wird dort mit seinen besonderen Qualitäten als Gastgeber und seiner eigenen Küche glänzen», betont Andreas Caminada. «Ich stehe ihm auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite und begleite ihn gerne in seinem Tun.»
Der Neue im Nest: Joël Ellenberger wird Nachfolger im IGNIV Bad Ragaz
Seit bald sieben Jahren ist das Sharing-Konzept des IGNIV by Andreas Caminada lanciert und wird aktuell in vier Gourmetnestern erfolgreich zelebriert. Im Bad Ragaz ist die Zeit für einen Generationenwechsel gekommen: Im Sommer 2022 wird mit Joël Ellenberger ein neues Talent aus der Caminada-Familie die Nachfolge von Küchenchef Silvio Germann antreten.
2015 wagte Andreas Caminada gemeinsam mit dem Grand Resort Bad Ragaz mit den Auftakt für ein überraschend neues Kulinarik-Konzept: Mit dem ersten IGNIV Restaurant und der «Fine Dining Sharing Experience» gingen die beiden Pioniere in Sachen Gastlichkeit und Esskultur neue Wege: Das Teilen von Zeit, Kulinarik und Genuss wie in einem IGNIV – rätoromanisch für Nest – hat bei Gästen schnell Fans gefunden. Mittlerweile gehört das IGNIV by Andreas Caminada in Bad Ragaz zu den besten Restaurants in der Schweiz und darf sich mit 18 GaultMillau-Punkten und 2 Michelin-Sternen schmücken. Massgeblich dazu beigetragen hat Silvio Germann: Der talentierte Luzerner hat dem Gourmetnest als Küchenchef unverkennbar seinen Stempel aufgedrückt und die IGNIV-Idee mit Andreas Caminada zum Fliegen gebracht.
Typisch für den Nest-Gedanken ist nicht nur das Teilen bei Tisch. In den kommenden Monaten wird hinter den Kulissen des Erfolgskonzepts noch etwas anderes geteilt: Erfahrung. «Das IGNIV ist immer auch ein Platz, an dem man wächst und lernt – bis irgendwann der Zeitpunkt kommt, aus dem Nest auszufliegen. Auch das Flügge werden gehört zum IGNIV», weiss Silvio Germann als Küchenchef der ersten Stunde. Gleichzeitig wird damit Platz für Neues und neue Bewohner geschaffen. Dieser Zeitpunkt ist nun im IGNIV Bad Ragaz – dem ersten von insgesamt vier IGNIVs weltweit – gekommen.
Der Neue im Nest wird Joël Ellenberger und im Frühsommer wird er die Küche von Silvio Germann übernehmen. «Nach sieben fantastischen Jahren freue ich mich darauf, die Bühne in Bad Ragaz in den kommenden Monaten mehr und mehr an meinen talentierten Kollegen zu übergeben.» so Germann. «Das IGNIV ist und bleibt meine Heimat, hier habe ich in einer einzigartigen Umgebung mit aussergewöhnlichen Menschen unglaubliche Jahre erlebt und mit meinem Team für wunderbare Gäste gekocht », sagt der gebürtige Luzerner über seine Wirkungsstätte. Im Sommer wird sich der 32-Jährige einer neuen Herausforderung zu wenden.
Mit Joël Ellenberger bleiben Andreas Caminada und das Grand Resort dem bewährten IGNIV-Konzept treu und geben einem aufstrebenden Chef die Chance, sein Talent unter Beweis zu stellen. «Joël wird frischen Wind in unser erstes IGNIV bringen und darf sich im besten Sinne auf ein warmes Nest freuen», sagt Caminada. Das Team in Bad Ragaz sei absolut eingespielt, sehr harmonisch miteinander und mit extrem viel Freude bei der Sache. «Für mich zweifelsohne eine der besten Brigaden, die man sich für einen jungen Küchenchef nur wünschen kann», konstatiert der Bündner Küchenchef. «Und mit Francesco Benvenuto als Gastgeber hat Joël von Anfang an einen kongenialen Partner an seiner Seite, der das Grand Resort und unsere Gäste wie seine Westentasche kennt. Für alles weitere bin ich da», betont Andreas Caminada, der weiterhin sein wachendes Auge auf die IGNIV-Küche haben wird. Auch für Marco R. Zanolari, General Manager Grand Hotels im Grand Resort Bad Ragaz, ist Ellenberger eine Top-Wahl: «Joël ist perfekt für diesen anspruchsvollen Posten und ich bin überzeugt, die Stammgäste werden begeistert sein von ihm und seiner Art das IGNIV weiterzuführen.»
Der gebürtige Zürcher Joël Ellenberger bringt einen grossen Erfahrungsrucksack mit. Die Kochlehre absolvierte er im Hotel Radisson Blu am Zürcher Flughafen, anschliessend zog es den Jungkoch ins Zürcher Traditionshaus «Baur au Lac» wo er unter Chef Laurent Eperon seine Sporen verdiente, bevor er mit jungen 21 Jahren nach Deutschland ging. Dort wurde er nur drei Jahre später Küchenchef im Restaurant Wintergarten im renommierten 5-Sterne-Hotel «Brenners Park» in Baden-Baden.
Die Rückkehr in die Schweiz führte Ellenberger ins Engadin, genauer nach St. Moritz, wo er erstmals Teil der Caminada-Familie wurde. Als Chef de Partie lernte er das Sharing-Konzept im IGNIV Badrutt’s Palace von der Pike auf kennen. Danach holte ihn Andreas Caminada 2020 in seine Brigade ins Schloss Schauenstein. Dort wurde Ellenberger dem hohen Anspruch gerecht und kochte sich zum Sous-Chef empor. Damit ist der heute 27-Jährige perfekt vorbereitet, um im Restaurant IGNIV Bad Ragaz die anspruchsvolle Aufgabe als Küchenchef zu übernehmen und ein neues Kapitel für das Ur-IGNIV aufzuschlagen.