Vor rund 600 Gästen nahmen sechs bedeutende Persönlichkeiten aus der internationalen Weinbranche die Trophäen des 14. Meininger Award Excellence in wine & spirit in Düsseldorf entgegen. In der Kategorie Weinunternehmer national wurde Volker Raumland ausgezeichnet. Er gilt als der Pionier der neuen deutschen Sektszene. Den Ehrenpreis der Jury erhielt Peter Riegel. Er hat den Biowein nach Deutschland gebracht und ist heute führender Händler in diesem Segment. Weinunternehmer des Jahres international ist José Luis Muguiro Aznar aus dem spanischen Weinhaus Marqués de Riscal. Unter seiner Ägide stieg das Unternehmen zu einem der wichtigsten Weinerzeuger Spaniens auf. Die in fünfter Generation geführte Weindynastie Perrin im südlichen Rhônetal wurde mit dem Titel Weinfamilie des Jahres geehrt. Für sein Lebenswerk wurde der amerikanische Verleger Marvin R. Shanken, Herausgeber der weltgrößten Weinzeitschrift "Wine Spectator" gewürdigt. In der Kategorie Spirituosenunternehmer des Jahres wurde Philipp Schladerer ausgezeichnet.
Weinunternehmer des Jahres national: Volker Raumland, Sekthaus Raumland
Volker Raumland gehört zu den maßgeblichen Pionieren der deutschen Sektszene. Er ist Meister der traditionellen Flaschengärung und hat dem deutschen Sekt ein neues Image verliehen. Der renommierteste Sektmacher Deutschlands bewirtschaftet 10 ha Weinbaufläche und produziert ausschließlich Sekt. Über die Jahre wurden die individuellen Raumland-Sekte mit zahllosen Preisen ausgezeichnet. In Blindverkostungen werden die Sekte oft für Champagner gehalten. Volker Raumland versektet auch die Trauben bekannter Weingüter wie Rainer Schnaitmann, Dr. Wehrheim, Rebholz oder Philipp Kuhn.
Ehrenpreis der Jury: Peter Riegel, Peter Riegel Weinimport
Bei Peter Riegel sind Visionen und Ideen Wirklichkeit geworden. Anfang der 80er Jahre begann Peter Riegel, der einen Handel mit Wolle, Tee und Heilkräutern betrieb, mit dem Vertrieb von Bioweinen aus Frankreich. Mit dem Bioweinhandel aus Überzeugung bewegte er sich damals in einer absoluten Nische. Von der konventionellen Weinwelt wurde er nicht ernst genommen. "Wir haben an etwas geglaubt, an das sonst niemand geglaubt hat in der Zeit", so Peter Riegel in seiner Dankesrede. Ende der achtziger Jahre gründete er einen Großhandel ausschließlich für Bioweine. Es folgte ein beeindruckender Aufstieg und Aufbau des heute größten Bioweinhändlers Deutschlands. Peter Riegel beschäftigt heute 76 Mitarbeiter und verkauft rund 14 Millionen Flaschen im Jahr.
Weinunternehmer des Jahres international: José Luis Muguiro Aznar, Marqués de Riscal
Marqués de Riscal - 1858 gegründet - ist die älteste Bodega der spanischen Weinbauregion Rioja. Sie war maßgeblich an der Entwicklung beteiligt, das Anbaugebiet und seinen Wein zu den besten der Welt zu machen. Einen großen Anteil an der jüngeren Geschichte des Traditionsunternehmens hat José Luis Muguiro Aznar, Vorstandsvorsitzender der Bodega Marqués de Riscal. Er setzte u. a. neue Maßstäbe für den Weintourismus in Spanien. Die Weinkellerei ist seit 2006 die futuristischste im ganzen Land: Der kanadisch-amerikanische Stararchitekt Frank O. Gehry, der bereits das Guggenheim-Museum im 120 Kilometer entfernten Bilbao baute, entwarf hier die Ciudad del Vino. Die 100.000 Quadratmeter große Anlage wurde schnell das architektonische Wahrzeichen im Rioja. Die Weine aus den Kellern der Bodega - auch Hoflieferant des Spanischen Königshauses - werden heute in 110 Länder exportiert.
Ehrenpreis für das Lebenswerk: Marvin R. Shanken, Herausgeber Wine Spectator
Marvin Shanken ist Herausgeber des amerikanischen Magazins Wine Spectator. Das heute auflagenstärkste Weinmagazin der Welt hat der weitsichtige Unternehmer 1979 erworben - inhaltlich ausschließlich auf kalifornische Weine begrenzt. Mit der Entscheidung den Fokus auf Weine aller Welt auszuweiten begann die Erfolgstory Wine Spectator, der damals 1.000 Abonnenten zählte. Marvin Shanken sah die rasante Entwicklung der Weinkultur in den USA voraus und machte den Wine Spectator zu einem entscheidenden Akteur dabei. Anfang der Achtziger rief er die Wine Experience mit gigantischen Weinverkostungen ins Leben, zu denen Weinliebhaber aus der ganzen Welt pilgerten, um Spitzenwinzer zu treffen und erstklassige Weine zu probieren. Um 1993 konnte der Wine Spectator bereits mit einer Auflage von 120.000 Magazinen aufwarten. Heute verkauft sich das Magazin weltweit 400.000 Mal. Zahlreiche Events ergänzen das Portfolio rund um den Wine Spectator. Marvin Shanken gründete 1982 die Wine Spectator Foundation, die bis heute rund 20 Millionen Dollar für Forschungsprojekte der US-Weinindustrie aufgebracht hat. Mehr als 400 Stipendien vergab die Foundation bislang an Studenten im Weinbereich.
Unter den Gästen: Steffen Christmann, Dorli Muhr und Philipp Wittmann.
Weinfamilie des Jahres: Familie Perrin, Château de Beaucastel
Die Familie Perrin macht Wein in fünfter Generation mit vier Weingütern und zwei Kellereien im südlichen Rhônetal und der angrenzenden Provence. Alle Weine der Familie haben den Anspruch, in ihren Regionen zu den besten zu gehören. Hauptsitz ist Château de Beaucastel, wo das Flaggschiff der Familie Perrin produziert wird, der weltberühmte Châteauneuf du Pape. Seit 1974 bewirtschaftet die Familie Perrin ihre Flächen biodynamisch. Die unumstößliche Maxime dabei lautet: Der Charakter und die natürlichen Eigenschaften eines Weins dürfen nicht durch Zugeständnisse an die moderne Technik gefährdet werden. Ihre Weine werden auf der ganzen Welt getrunken. Besonders gut aufgestellt ist die Gruppe in den USA, vertreten durch Marc Perrin. Gemeinsam mit Brad Pitt entwickelte Marc Perrin 2012 das Projekt Miraval in der Provence. Dort entstehen mittlerweile Rosés, die auch ohne Engagement des Oscar-Preisträgers zu den Superstars unter den Provence-Weinen gehören würden. Heute wird das Weingut von Jean-Pierre und François Perrin geleitet, die inzwischen von der fünften Generation mit Marc, Pierre, Thomas, Cécile, Charles, Matthieu und César unterstützt werden.
Spirituosenunternehmer des Jahres: Philipp Schladerer, Alfred Schladerer Alte Schwarzwälder Hausbrennerei
Philipp Schladerer führt in sechster Generation eine über 170-jährige Tradition fort. Ihm ist es gelungen, Tradition und Erneuerung zu vereinen. Mit seiner Erfolgsmarke Schladerer hat er den Sprung in die Gläser und Barregale der Trendsetter geschafft. Über die Kernkompetenz von Schladerer - die Entwicklung und Herstellung hochwertiger Spirituosen - hat er den Weg gefunden, die neue Generation zu erreichen und gleichzeitig die traditionsorientierten Genießer zu bewahren. Mit ungewöhnlichen und hochwertigen Produkten von szenigen Likören über neue, leichtere Qualitäten bis zu einzigartigen Raritäten.