Die Wiesn in Zahlen Teure Rikschas, schlechter Ausschank

Die Wiesn ist immer auch ein Fest der Kuriositäten. Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young haben dazu eine unterhaltsame Studie veröffentlicht. Das Oktoberfest in Zahlen.

Welches ist das beste Festzelt? Wie wirkt sich das weltgrößte Volksfest auf die Geburtenrate aus? Wer sind die größten Abzocker?

Rikscha-Fahrer: So dreist sind nicht mal die Wirte: Im Laufe des Tages erhöhen die Rikscha-Fahrer an der Wiesn den durchschnittlichen Kilometer-Preis von acht Euro tagsüber auf 13 Euro am Abend. Im Maximum beträgt der Aufschlag 63 Prozent.

Hotelkosten: Auch Hoteliers bitten ihre Gäste während der Wiesn gehörig zur Kasse - vor allem die Preise für Billig-Hotels schießen in die Höhe. Bis zu 285 Prozent steigen die Kosten für eine Übernachtung. Immerhin: Bei Fünf-Sterne-Häusern liegt der Aufschlag im Schnitt bei moderaten 70 Prozent.

Baby-Alarm: Zur Wiesn haben die Münchner Schmetterlinge im Bauch. Neun Monate danach steigt die Geburtenrate der Stadt. Zwischen Ende April und Anfang Juli ging die Kurve 2010 und 2011 gehörig nach oben.

Festzelte: Bierpreis, Zahl der Sitzplätze, Flirt-Faktor oder Promi-Dichte - die Faktoren für die Hitliste der Wiesn-Zelte sind mal mehr, mal weniger hart. Im Ergebnis ist der Schottenhamel vor dem Hofbräu- und dem Hackerbräu-Zelt an der Spitze. Ganz hinten: die Fischer-Vroni.

Besucher: Das Oktoberfest ist weltweit ein Ereignis - dennoch kamen 2014 fast drei Viertel (72 Prozent) der 6,3 Millionen Besucher aus Bayern, fast jeder Zehnte aus anderen Regionen der Republik (9). Aus dem Ausland kommen die meisten Menschen aus Italien (3,2), den USA (2,7), Großbritannien (2,3) und Australien (2,1).

Schank-Moral: Der Eichstrich ist für viele Wirte offenbar kaum mehr als eine Empfehlung. Im Schnitt sind nur 0,86 Liter in der Oktoberfest-Maß.

Getränke: Bier ist Trumpf. Aber auch andere Getränke sind beliebt. Der Wein-Konsum auf der Wiesn steigt seit Jahren - und lag 2014 bei fast 100 000 Litern. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum wurden 6,5 Millionen Maß Bier getrunken.

Bierpreis: Der Preis für die Maß steigt seit Jahrzehnten und lag 2015 bei durchschnittlich 10,22 Euro. Die 15-Euro-Marke wird laut Studie wohl 2024 durchbrochen. dpa