Essstäbchen in Japan nicht in den Reis stecken

Deshalb sei es bei einem normalen Essen verpönt, warnt Shinichi Sogou, Leiter der Tourismusabteilung der Stadtverwaltung Tokio. Richtig liegen die Stäbchen auf der kleinen Stäbchenbank, einer eigens dafür vorgesehenen Ablage, oft aus Holz oder Porzellan.

Stirbt ein Angehöriger, bereiten die Japaner eine Schale Reis zu, stecken die Stäbchen senkrecht hinein und stellen die Schale auf eine Totentafel in einem buddhistischen Altar. Den Anblick eingesteckter Stäbchen verbinden die Japaner daher mit dem Tod. «Und an den Tod will man beim Essen ja nicht unbedingt denken», sagt Sogou.

Gleiches gelte für das Essen mit zwei Paar Stäbchen. Auch das sei ein Totenritual. Deshalb gelte es als unhöflich, ein Lebensmittel mit vier Stäbchen, also einem Paar in jeder Hand, anzufassen. dpa