Die Umstellungszeit sei von drei Jahren auf zwölf Monate verkürzt worden, teilte das Umweltministerium in Mainz am Freitag mit. Untersuchungen hätten gezeigt, dass in den mit dem Mittel behandelten Pflanzen keine erhöhten Rückstände gefunden worden seien.
Bei dem Mittel handelt es sich um Kaliumphosphonat, das gegen Falschen Mehltau eingesetzt wird. Im biologischen Weinbau dürfen Winzer es seit 2013 nicht mehr verwenden. Grund ist eine EU-Verordnung, die Kaliumphosphonat nicht mehr als Pflanzenstärkungs-, sondern als Pflanzenschutzmittel einstuft. Falscher Mehltau lässt Blüten, Trauben, Stängel und Blätter absterben.
Heftige Regenfälle hatten im vergangenen Jahr zu einem starken Pilzbefall geführt. Weil besonders große Schäden erwartet wurden, startete die Landesregierung einen sogenannten Großversuch. Bio-Winzern wurde die Möglichkeit eröffnet, das Kaliumphosphonat zu verwenden und den Wein konventionell zu vermarkten - mit der Aussicht, im darauf folgenden Jahr wieder Bio-Wein produzieren zu können. Das ist für die acht beteiligten Betriebe nun tatsächlich möglich. Die rheinland-pfälzische Landesregierung fordert die Wiederzulassung von Kaliumphosphonat im Ökoweinbau. Dazu müsste die Europäische Union ihre Haltung ändern. dpa