Fernsehkoch Horst Lichter ist in der sogenannten Sterne-Gastronomie eher selten zu Gast. «Das ist mir meist zu anstrengend», sagte der 53-Jährige der in Ludwigshafen erscheinenden Tageszeitung «Die Rheinpfalz».
«Das ist wie moderne Kunst ansehen, bei der mir erst jemand erklären muss, was sich jemand eventuell dabei gedacht haben könnte.» Wenn er hingegen in der kalten Jahreszeit zu Schweinebraten mit brauner Soße und Blumenkohl eingeladen werde, sei das für ihn «die Sensation». Für einen schönen Eintopf würde er sogar alles liegenlassen. «Und für Kartoffelpüree kann man mich mitten in der Nacht wecken, das würde ich essen - ohne richtig wach zu werden.»
Lichter («Lichters Schnitzeljagd») wird am kommenden Montag im pfälzischen Schifferstadt mit Hausmannskost der besonderen Art geehrt: Dann verleiht ihm die Karneval- und Tanzsport-Gesellschaft «Schlotte» den Saumagen-Orden, eine etwa 740 Gramm schwere Rosenquarz-Nachbildung des «Pfälzer Nationalgerichts». Sie will damit Lichters Fröhlichkeit, Witz und soziales Engagement ehren, aber auch seine «humorvoll-lehrreichen Berichte über Leute und Landschaften».
Lichter ist 25. Träger des Ordens, den zuletzt Moderator Frank Elstner erhielt. Dieser wird auch die Laudatio auf Lichter halten. dpa
Neues Buch: Die Lust am Kochen! – Da ist sie wieder
Die rund 70 neuen Rezepte sind mal leicht, mal anspruchsvoll und immer raffiniert. Und bei jedem geht es Horst Lichter darum, mit Liebe bei der Sache zu sein und aus den Zutaten das Beste herauszuholen. Die Kapitel folgen den Zutaten, mit denen Horst Lichter schon sein Leben lang gerne gekocht hat. Auf Schmorgurken mit Senf-Dill-Rahm oder Spargel in der Folie folgen Rezepte von und mit der laut Lichter ehrlichsten Knolle der Welt: der Kartoffel. Weiter geht’s mit kräftigen Eintöpfen, unter anderem einem außergewöhnlichen Linsen-Cappuccino, der auch Gäste begeistern wird.
Horst Lichter hat sich auf die Suche nach dem perfekten Frühstücksei gemacht und empfiehlt zum Mittag gebackenes Ei mit getrüffeltem Cremespinat oder mal ein Bauernbrot mit Rührei und Minze. So ganz ohne Fleisch geht es aber nicht: Auch Gulasch, Sauerbraten, Schweinekrustenbraten, Kalbskoteletts in verschiedenen Variationen oder Königsberger Klopse kommen bei ihm auf den Tisch.
Lichters Kindheitserinnerungen sind auch Gutes für später. In diesem Sinne liebt und zeigt er wie man Obst und Gemüse einlegt und einmacht. Krönender Abschluss: Mohrenkopfbrötchen – ganz ohne Rezept, dafür mit viel Liebe – so wie Lichter und sein gesamtes neues Kochbuch. Da ist sie wieder, die Lust am Kochen.
Horst Lichter, Die Lust am Kochen! – Da ist sie wieder, Rezepte zum Niederknien, 192 Seiten, ca. 200 Fotos, Hardcover, Preis: 19,99 Euro, Gräfe und Unzer