Schüler und Studierende sollen nach vielen Monaten des Fernunterrichts aufgrund der Corona-Pandemie kostenlos in Ruhe und angenehmer Atmosphäre sowie mit stabiler Internetverbindung lernen. Die Nachfrage ist rege. Für Cafétier Berndt Querfeld ein logischer Schulterschluss: «Ein Kaffeehaus ist der Inbegriff eines Orts zum Lernen und Studieren.»
In einer ersten Testphase vor Weihnachten wurde in fünf teilnehmenden Betrieben über 500 Mal etwa ein kleiner Marmortisch in den Cafés über eine Online-Plattform gebucht. Nach rechtlicher Prüfung auf Grundlage der bestehenden Corona-Verordnungen der Regierung konnte das Projekt diese Woche an zunächst vier Adressen voll durchstarten.
Schüler der Oberstufe und Studierende können sich für jeweils zwei Stunden einen Platz anmieten. Das Tragen einer besonders schützenden FFP2-Maske, viel Abstand und regelmäßiges Desinfizieren sind Pflicht. Das 1899 eröffnete Café Museum etwa darf bei 300 Quadratmetern Fläche nur 15 Lernenden gleichzeitig Einlass gewähren. «In Friedenszeiten wäre uns die Idee nie gekommen», so Querfeld, unter anderem Chef des auch bei Größen aus Politik und Wirtschaft beliebten Café Landtmann. Mit der Aktion erreiche man junge Menschen, die sich bisher ihren Kaffee gerne mal nur zum Mitnehmen von amerikanischen Ketten holten.
Insgesamt gibt es laut Aussage von Kaffeehäuser-Obmann Wolfgang Binder in Wien etwa 2100 Kaffeehäuser oder Espressi. Rund 150 davon gelten als klassische Traditionshäuser. Obwohl die finanziellen Hilfen der Regierung seiner Meinung nach gut bei den Betreibern ankommen, rechnet er damit, dass 20 bis 30 Prozent der Betriebe die Pandemie nicht überleben werde. Die schwer gebeutelten Gastronomiebetriebe sind in Österreich mindestens noch bis Ende Februar geschlossen. Eine Öffnung ab März ist aufgrund der noch immer hohen Zahl an Neuinfektionen ungewiss. dpa
DAS FLIEGENDE LERNCAFÉ von Familie Querfeld
Im Rahmen der Aktion "Das Fliegende Lerncafé" der Stadt Wien und der Bildungsdirektion für Wien stellen wir unsere Räumlichkeiten kostenlos den Schüler*innen und Student*innen der Stadt Wien für Lernzwecke zur Verfügung.
Zwar ohne Kaffee und Kuchen, dafür ausgestattet mit stabilem WLAN und einer ruhigen Atmosphäre, wird unser Kaffeehaus im Zuge dieses Projekts zu einem zusätzlichen Lernraum umfunktioniert und soll so die Wienerinnen und Wiener auch weiterhin in ihrem Alltag begleiten. Wir freuen uns sehr, besonders in dieser herausfordernden Zeit einen Beitrag für Schüler*innen und Student*innen leisten zu dürfen und unser Kaffeehaus als neuen Lernraum zur Verfügung zu stellen!
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