Ein Moselwein hat in Frankreich für Aufsehen gesorgt: Bei einem Wettbewerb in der burgundischen Hauptstadt Dijon wurde eine Steillagen-Riesling aus Kinheim zum besten Wein gekürt. Daniel Molitor vom Weingut Viermorgenhof durfte beim Wettbewerb Vinidivio für die 2015 Kinheimer Rosenberg Riesling Auslese die "Médaille de Diamant" als höchste Auszeichnung entgegennehmen. Auch Weine vom Mittelrhein und aus der Pfalz wurden in dem französischen Wettbewerb mit Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnet.
Mehrere Winzer von der Mosel und aus anderen rheinland-pfälzischen Weinbaugebieten präsentierten bei der Messe in der Bourgogne ihre Weine. Rheinland-Pfalz, das seit Jahrzehnten eine Partnerschaft mit Burgund pflegt, war in diesem Jahr Gastland der 86. Gastronomie-Messe in Dijon, in deren Rahmen auch die Weinmesse Vinidivio und der entsprechende Weinwettbewerb stattfanden. "Die französische Jury war hochkarätig besetzt", berichtete Steffen Schindler vom Deutschen Weininstitut, der ebenfalls an der Messe teilnahm.
Vorsitzender der Jury war Eric Goettelmann, Chefsommelier aller Restaurants der Bernard Loiseau-Gruppe, die von dem 2003 verstorbenen französischen Spitzenkoch begründet worden war. Zu den Juroren gehörte auch Bertrand de Villaine, Direktor der Domaine de la Romanée-Conti, einem der renommiertesten Weingüter der Welt.
Weine der rheinland-pfälzischen Aussteller wurden auch bei Empfängen und Medienterminen im Rahmen der Messe ausgeschenkt. Die rheinland-pfälzischen Weinregionen wurden in der Messezeitschritft vorgestellt. Die hohe Auszeichnung für den Mosel-Riesling fand auch in zahlreichen Berichten französischer Medien Erwähnung.
2015 wurden rund 193.000 Liter Mosel-Qualitätswein nach Frankreich exportiert. Damit stand das Nachbarland an 19. Stelle der Exportmärkte für Moselwein. Hochwertige Steillagen-Rieslingweine von Mosel, Saar und Ruwer werden unter anderem in Spitzenrestaurants in Paris serviert - wie auch schon um 1900, als die Rieslinge der Region zu den teuersten Weinen der Welt zählten und um ein vielfaches teurer waren als die teuersten Burgunder.
An der Mosel werden seit einigen Jahren zunehmend französische Touristen registriert, die auch bei Weingütern Wein einkaufen. Der Moselwein e.V. in Trier bietet Informationsmaterial über das Weinanbaugebiet in französischer Sprache an. Im grenzübergreifenden Projekt "Terroir Moselle" arbeitet der Moselwein e.V. mit Weinbauorganisationen von der französischen und luxemburgischen Mosel zusammen. Dabei werden Moselweine auch immer wieder in Frankreich präsentiert.