Gardasee Das Maronenfest

Kinder basteln kleine Figuren daraus, für etliche Wildtiere sind sie Nahrungsvorrat für den Winter, Weihnachtsmärkte sind fast immer auch in ihren Duft gehüllt- Maronen. Der Herbst und Winter ist die Saison der nussigen Baumfrüchte. Besonders schön kann man dies im italienischen San Zeno di Montagna erleben. Dort wird seit vielen Jahren an mehreren Wochenenden im Herbst das Festa del Marrone (www.marronedisanzeno.it) gefeiert.

Auf der Piazza des kleinen Ortes, hoch über dem östlichen Ufer des Gardasees schwebt dann schon ein wenig der Geruch, wie man ihn vor allem von deutschen Weihnachtsmärkten kennt. Doch nicht nur klassisch geröstet kommen die kleinen braunen Früchte daher. Es gibt Maronenbier, Honig, Käse ja sogar Brot. In jedem Fall ist dieses Fest ein großer Spaß, weil es noch so etwas wie ein wirklich traditionelles Ereignis ist. Fast ohne Touristen. Dies sieht man auch an den Warteschlangen, die auf die täglich frisch gelieferten zwei bis fünf Kilosäckchen warten.

San Zeno die Montagna ist noch ein weitgehend vom Tourismus verschonter Ort geblieben, auch wenn er nur gut 20 Minuten Autofahrt von Garda entfernt liegt. Aber eben oben in den See umgebenden Bergen. Dafür mit vielleicht einer der schönsten Aussichten. Links kann man bis Salo am südlichen Ende schauen, rechts bis Riva ganz im Norden. Und am Abend wird das Ganze von einem grandiosen Sonnenuntergang gekrönt.

Beim Fest gibt es übrigens eher Snacks aus Maronen. Wer es edel mag, muss aber auch nicht weit fahren. Ebenfalls im Ort befindet die grandiose Taverna Kus (www.tavernakus.it). Ein Restaurant, welches eher einem lokalen Museum gleicht. Viele Antiquitäten, von Uhren über Porzellan und Silberwaren zieren die unterschiedlichen Räume. Dazu historische Bilder und ein beeindruckender Weinkeller in einem ehemaligen Eiskeller. Doch wirklich überzeugen kann der Küchenchef vor allem mit dem was er auf die Teller bringt. Im Herbst eben auch Risotto  mit Maronen, Maronensuppe oder auch Wild aus der Region und Fisch aus dem See mit und an Maronen bereitet. So entstehen durchaus ungewohnte, spannende Geschmackserlebnisse.   

Apropos Weinkeller – in dem hat Eigentümer Giancarlo Zanolli etliche Rebensaftschätze. Da empfiehlt sich ein längerer Besuch oder doch zumindest ein zwei Abende. Im Ort gibt es einige Hotels oder man mietet eine Villa mit Ausblick. So bietet Realis San Zeno (www.realissanzeno.it) etwa 15 Minuten Fußweg von der Taverna entfernt zwei weitläufige Villen mit jeweils drei Schlafzimmern, großer Küche, Wohnraum und Terrasse. Ausblick wie beschrieben inklusive und im Sommer gleich mit zwei Pools. Und das alles jenseits des Touristenwirrwarrs unten am See. Doch davon ist im Herbst auch nichts mehr zu spüren. Vielleicht eine der schönsten Zeiten im Jahr, ein paar entspannte und genussvolle Tage am oder besser gesagt über dem Gardasee zu verbringen.

Übrigens: Im Berliner Schmelzwerk von Markus Herbicht in den Sarottihöfen ist ja bekanntermaßen seit Jahren das Tomatenfest und das Kürbisfest ein fester Termin im kulinarischen Kalender. 2022 wird nun wohl noch das Maronenfest dazu kommen.

Bin dann mal  wieder unterwegs