Sie sind nicht nur ein Genuss für die Augen. Schöne Blütenblätter lassen sich auch verzehren und verfeinern Salate, Desserts oder herzhafte Gerichte. Das wussten schon die alten Römer. Allerdings sollte man die Pflanzen sehr genau kennen, denn natürlich gibt es ungenießbare oder sogar giftige Blüten, erklärt der Zentralverband Gartenbau.
Vorsicht ist daher beim Ernten in freier Natur geboten. Dünger, Pflanzenschutzmittel sowie Umweltgifte lassen sich äußerlich nicht erkennen. Auch bei Blüten aus dem Blumengeschäft muss man vorsichtig sein und besser dort fragen, ob sie zum Verzehr geeignet sind.
Die Palette der essbaren Blüten für den eigenen Garten reicht von Allium schoenoprasum (Schnittlauch) bis Viola cornuta (Hornveilchen). Nicht nur eine ganze Reihe an Kräutern bilden interessante Blüten zum Verzehr aus, auch die von Astern, Gewürztagetes, Ringelblumen, Nelken oder Taglilien verfeinern Gerichte. Viele der Pflanzen können Hobbygärtner im Beet, Kasten oder Kübel kultivieren. Es gibt auch speziell abgestimmte Samenmischungen.
Für die Ernte der Blüten ist der Vormittag am besten, wenn der Tau auf den Pflanzen getrocknet ist, erläutert der Zentralverband. Dann ist ihr Aroma am stärksten. Der Staub lässt sich am besten unter kaltem Wasser abwaschen, danach mit Küchenpapier trockentupfen. Stempel, Staubgefäße und grüne Pflanzenteile werden entfernt.
Jede Blüte bildet ihren eigenen Geschmack und ihr eigenes Aroma aus. Daher sollte man bei der Verwendung darauf achten, was sich kombinieren lässt: So passt der senfähnliche Geschmack einer Blüte von Kapuzinerkresse nicht zu einem süßen Nachtisch. Die violette Blüte des Lavendels darf nur vorsichtig dosiert werden, sie schmeckt sehr intensiv. Blütenblätter der Ringelblume eignen sich am besten zur Garnierung und zum Einfärben von Butter oder Plätzchenteig. Malvenblüten und Kosmeen werden kandiert.
Neben der frischen Verwendung lassen sich Blütenblätter trocknen, oder man kann Eiswürfel herstellen. Für einen Blütenzucker werden 70 Gramm getrocknete Blüten in 500 Gramm Zucker eingelegt. Nach zwei Wochen kann man den verfeinerten Zucker für Tees oder Süßspeisen nutzen. dpa
Giersch lässt sich gut zu Salat oder Suppe verarbeiten
Gärtner kämpfen mit ihm als Unkraut, in der Küche macht sich Giersch aber gut. Geschmacklich ist die Pflanze weniger intensiv als andere Wildkräuter und erinnert an eine Mischung von Möhre und Petersilie. Darauf weist der Verbraucherinformationsdienst aid hin.
Zarte, junge Blätter passen gut zu Salat, in Kräuterquark, grüne Soße oder Pesto. Im Gegensatz zu vielen anderen Wildkräutern darf man Giersch erhitzen. Dafür eignen sich die älteren, etwas härteren Blätter. Am einfachsten ist es, sie klein zu hacken und zu einer Suppe oder ähnlich wie Spinat zur Gemüsebeilage zu verarbeiten.
Der Blüte zuvorkommen - So werden Kräuter richtig geerntet
Nicht jede Pflanze verträgt es, unbegrenzt beschnitten zu werden. Selbst Kräuter nicht. Daher sollten Hobbygärtner beachten, wie und wann sie ihre Pflanzen am besten beernten. Der Verbraucherinformationsdienst aid rät:
Schnittlauch: Er wächst besser nach und kann bis in den Herbst hinein geerntet werden, wenn die Stängel regelmäßig etwa zwei Zentimeter über dem Boden geschnitten werden. Das erhöht die Blattproduktion der Pflanze.
Basilikum: Vom Basilikum werden immer die größten Blätter und Triebspitzen bis zur nächsten Blattachse geerntet. Aus den Blattachseln sprießen dann neue Blätter.
Rosmarin: Kurz vor bis nach der Blüte werden die jungen Triebspitzen abgeschnitten.
Minze: Die Blätter werden am besten kurz vor der Blüte und am frühen Morgen geerntet, da sie dann am meisten Öl enthalten.
Oregano: Das Kraut wird zur Blütezeit geschnitten, dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am größten.
Petersilie: Hier muss man auf den Zeitpunkt achten: Erblüht das Kraut im zweiten Jahr, werden die Blätter ungenießbar.