Gastronomie-Außenbereiche in Berlin Müller spricht von Lockerungen

Dabei gehe es um die privaten Kontakte, die Gastronomie, die Kultur und den Bildungsbereich, sagte Müller am Freitagabend im Sender RBB mit Blick auf die Senatssitzung am Dienstag. Lockerungen wären der Bundes-Notbremse zufolge frühestens Ende kommender Woche möglich.

«Wir werden sicherlich wieder Erleichterungen haben bei den Kontaktmöglichkeiten, werden aber auch vorsichtig bleiben», betonte Müller. «Es macht ja keinen Sinn, alles mögliche auf einmal zuzulassen und Großveranstaltungen zu ermöglichen und dann nach wenigen Tagen wieder über 100 zu rutschen.» Der Senat werde sich auch den Kulturbereich und die Gastronomie vornehmen, damit «für die Außenbereiche auf jeden Fall wieder Dinge» ermöglicht werden sollen.

Müller sagte: «Es ist alles abhängig von der Entwicklung der nächsten Tage, wir haben in den letzten Wochen viel gemeinsam bewältigt, deswegen sind wir unter die 100 gekommen, jetzt müssen wir noch eine Weile durchhalten.» Neben dem Inzidenzwert gebe es eben auch die weiterhin bedrückende Lage in den Krankenhäusern.

Auch in den Schulen könnte bis zu den Sommerferien in sieben Wochen schrittweise mehr zugelassen werden, sagte Müller. «Wir werden also insgesamt für den Bildungsbereich mit Sicherheit in den nächsten Wochen, wenn sich die Zahlen gut weiter entwickeln, immer mehr Präsenz anbieten können, aber das wird natürlich noch nicht der Normalbetrieb sein.»

Der Regierende Bürgermeister fügte hinzu, leider gebe es immer noch zu wenig Impfstoff. «Wir könnten viel mehr Impfstoff verimpfen, wenn wir mehr hätten.»

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag bei 98,6, wie der Senat und das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilten. In den Vortagen hatte der Wert bei 104,8 und 111,2 gelegen. Die Zahl gibt an, wie viele Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen erfasst wurden.

Bei der Zahl gilt: Liegt sie an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100, gelten ab dem übernächsten Tag schärfere Maßnahmen. Diese sind so lange in Kraft, bis der Inzidenzwert an fünf aufeinander folgenden Tagen die 100 unterschreitet - dann werden die schärferen Maßnahmen am übernächsten Tag wieder zurückgenommen.

In Berlin erhielten bis Donnerstag laut Angaben des RKI vom Freitag rund eine Million Menschen (1 052 506) eine erste Impfung. Das sind 28,7 Prozent der Einwohner. 386 230 Menschen wurden zwei Mal geimpft (10,5 Prozent). 158 000 Einwohner haben eine Corona-Infektion hinter sich und sind genesen.

Für die vollständig geimpften und die von einer Corona-Infektion genesenen Menschen wird das Leben in Berlin noch ein bisschen einfacher: Sie werden bei der zulässigen Personenzahl für private Treffen nicht mehr mitgezählt, wie der Senat mitteilte. Das folgt aus einer Bundesratsentscheidung vom Freitag und gilt demnach ab Sonntag.

Erlaubt sind in Berlin bislang im Freien private Treffen von höchstens fünf Personen aus zwei Haushalten. Drinnen ist der Besuch einer Person gestattet. Schon jetzt werden dabei jeweils Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt.

Nach der Entscheidung auf Bundesebene sind Geimpfte und Genesene auch von nächtlichen Ausgangsbeschränkungen befreit. Nach Reisen müssen sie nur noch in Ausnahmefällen in Quarantäne. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) rief Genesene auf, sich zur Impfung zu melden. Dies werde sechs Monate nach der Infektion empfohlen. dpa

Cafés und Restaurants könnten an Pfingsten Außenbereiche öffnen

An Pfingsten könnten die Außenbereiche von Cafés und Restaurants in Berlin nach Einschätzung des Senats wieder öffnen - unter einer Bedingung: «Wenn sich die Inzidenzen so weiterentwickeln, wie wir das im Moment sehen, dann glaube ich, kann man auch bei uns außengastronomische Angebote machen», sagte der Regierende Bürgermeister, Michael Müller (SPD), bereits am Dienstag nach der Senatssitzung. «Wir werden uns selbstverständlich mit Brandenburg abstimmen.» Die rot-schwarz-grüne Koalition in Potsdam hatte sich darauf verständigt, dass Gaststätten im Freien zu Pfingsten öffnen können, wenn sich die Stabilisierung der Infektionslage in den nächsten zwei Wochen fortsetzt.

Müller kündigte an, die Regeln dafür müssten in Berlin noch formuliert werden, in Absprache mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). Das werde schon bald passieren. «Denn die Entwicklung kann ja so sein, dass wir in den nächsten Tagen unter 100 kommen mit der Inzidenz», sagte Müller. Dann müsse noch eine Zeitspanne folgen, in der man beobachte, ob dieser Trend stabil sei. «Wir könnten dann mit Brandenburg kompatibel ein Angebot machen.»

Die Sieben-Tage-Inzidenz, die angibt, wie viele Menschen sich pro 100 000 Einwohner in einer Woche neu infizieren, lag in Berlin am Montag bei 121,7. dpa

 

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