Im Jacob können Gäste an fast jeder Ecke Geschichte live erleben. So ranken sich viele Anekdoten und Kuriositäten rund um das Hotel, die genauso bunt und amüsant sind, wie die Gäste, die das Haus über die Jahrhunderte besucht haben.
Alles beginnt mit dem Zuckerbäckermeister Nikolaus Paridom Burmester, der das Gebäude Nr. 401 im Jahre 1780 erbt. Er versorgt die Nienstedtener mit köstlichem Backwerk und frönt einem extravagantem Hobby: Vorbeifahrende Schiffe pflegt er mit Kanonenschüssen zu verabschieden.
Doch 1790 wird ihm seine Liebe zur Schifffahrt zum Verhängnis: Bei einem Salutschuss mit einer extra Portion Schwarzpulver wird er tödlich verwundet. Seine Witwe heiratet daraufhin den französischen Landschaftsgärtner Daniel Louis Jacques, mit dem sie in der Elbchaussee 401 am 1. April 1791 das erste Weinrestaurant gründet. Der gelernte Landschaftsgärtner deutscht seinen Namen in Louis Jacob ein und legt noch im selben Jahr die berühmte Lindenterrasse an.
Weit über Nienstedten hinaus wird das Weinrestaurant der Familie Jacob mit seiner herrlichen Elblage zum Geheimtipp. Mehr als vier Generationen bleibt das Jacob in Familienbesitz; Ende des 18. Jahrhunderts wird der Gasthof zum Hotel erweitert. Hochrangige Gäste aus Politik, Adel und Gesellschaft geben sich die Klinke in die Hand. Ein Höhepunkt ist 1902 der Besuch des Impressionisten Max Liebermann, der die Lindenterrasse in zwei Ansichten festhält. Erst 1922 endet die erfolgreiche Familien-Ära mit dem Tod von Louis Heinrich Jacob.
Die folgenden Pächter halten das Erbe der Familie Jacob zunächst in Ehren. Noch in den 1950er Jahren tragen sich Weltstars wie Maria Callas, Zarah Leander und Hans Albers ins Gästebuch des Traditionshotels ein. Erst ein Jahrzehnt später verblasst nach vielen Eigentümerwechseln langsam der Stern des Hauses, bis der AIDA-Erfinder Horst Rahe das Haus ab 1993 wieder in die Erfolgsspur bringt.
In drei Jahren Planungs- und Bauzeit verwandelt die Familie Rahe das alte Jacob in ein modernes Luxushotel: Mit viel Fingerspitzengefühl wird renoviert, restauriert und angebaut. Zusammen mit den historischen Gebäuden auf der gegenüberliegenden Straßenseite entsteht ein stilistisch stimmiges - inzwischen denkmalgeschütztes - Gesamtensemble.
Dann die Entdeckung: Bei der Restaurierung stoßen die Arbeiter auf einen uralten Eiskeller. Einst diente das Backstein-Gewölbe als Kühlschrank, heute finden in ihm besondere Events statt.
Im Jahre 1996 wird die Wiedereröffnung des Jacob gefeiert. Seit 1997 führt Jost Deitmar das Traditionshotel als geschäftsführender Direktor zur neuen Blüte. Das Fünf-Sterne-Hotel in Hamburg wird mit angesehenen Preisen überhäuft. Auch international avanciert es als eines der "Leading Hotels of the World" zur Top-Adresse. An dieser Ausnahmestellung hat auch der fleißige Küchenchef und Sternesammler Thomas Martin einen nicht unerheblichen Anteil.
Ein besonderes Geburtstagsgeschenk hat sich das Jacob zu seinem Jubiläum selbst gemacht: Ab März 2016 wird als schwimmende Dependance die aufwändig umgebaute MS Jacob Barkasse aus den 1940er Jahren auf Elbe und Este unterwegs sein, um Gäste stilecht zu transportieren.