Verbraucher legen großen Wert auf die Energiebilanz ihrer Haushaltsgeräte. Mit 87 Prozent ist die Effizienz eines Kühlschranks für die Konsumenten das wichtigste Kaufkriterium, zeigt eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena), die auf einer Preview zur Elektronikmesse IFA in Berlin (31. August bis 5. September) präsentiert wurde. Und 56 Prozent der Befragten gaben an, sie würden ein noch funktionstüchtiges Gerät gegen ein neues mit geringerem Stromverbrauch austauschen.
Obwohl die Hersteller schon seit vielen Jahren bei ihren Haushaltsgeräten immer bessere Energiewerte erzielen, ist diese Entwicklung noch lange nicht ausgereizt, wie der IFA-Veranstalter, die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) in Frankfurt betont. Heute liegen die möglichen Stromersparnisse effizienter Neugeräte im Vergleich zu etwa 15 Jahre alten Modellen zwischen 50 und 70 Prozent. Ähnliches gelte für den Wasserverbrauch von Waschmaschinen und Geschirrspülern.
Effiziente Kühl- und Gefrierschränke definieren sich nicht nur über einen niedrigen Stromverbrauch. 81,6 Kilogramm Lebensmittel wirft laut Bundesverbraucherministerium jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr in den Müll. Dafür zahlt ein Vier-Personen-Haushalt rund 940 Euro. Der Grund fürs Wegwerfen liegt nicht nur im maßlosen Einkaufsverhalten, sondern auch an einer nicht optimalen Lagerung.
Möglichst schonende, aber auch lange Lagerung bieten neue Kühlschränke mit Feuchtigkeitsregulierung, getrennten Lagerfächern für Lebensmittel mit unterschiedlichen Ansprüchen oder Null-Grad-Bereichen. In Kühlgeräten mit solchen Zonen am Gefrierpunkt halten sich Lebensmittel bis zu dreimal länger frisch als im herkömmlichen Gerät, so die Initiative Hausgeräte+ in Berlin. Gerade loses Gemüse und Obst blieben hier schön knackig, aber auch verpackte Fleisch-, Fisch- sowie Milchprodukte.
Hersteller Electrolux beispielsweise setzt bei seiner IFA-Neuheit «Color-Fridge» auf zwei separate Kühlsysteme. Diese sorgen nach Herstellerangaben dafür, dass im Kühlbereich die Feuchtigkeit mit 65 bis 90 Prozent mehr als doppelt so hoch gehalten wird als in herkömmlichen Kühl-Gefrierkombinationen mit nur einem Kältekreislauf.
Ebenfalls zwei getrennte Kreisläufe fürs Kühlen und Gefrieren hat «sensorControl» von Siemens. Sensoren messen den Angaben zufolge ständig die Außen- und Innentemperaturen. Der Kühlschrank könne so seine Innentemperatur auf konstantem Niveau halten. Außerdem werde für einen optimalen Feuchtigkeitsgehalt für die Lagerung von Obst, Gemüse und anderen empfindlichen Produkten gesorgt.
Um Qualitätsverluste beim Einfrieren möglichst gering zu halten, gilt im Lebensmittelhandel: Möglichst schnell schockfrosten. Bauknecht ermöglicht dies in Privathaushalten mit der «LUMiQ-Serie», die auf der IFA vorgestellt wird. Die «ShockFreeze»-Funktion lässt nach Firmenangaben Lebensmittel dreimal schneller gefrieren als in einem herkömmlichen Prozess. Aussehen, Geschmack und Geruch der so schockgefrorenen Produkte blieben erhalten.
Der Anspruch, wie die Profis zu kochen, hat im normalen Haushalt Hochkonjunktur. Hierfür werden aber Hilfsmittel benötigt, die dem Hobbykoch möglichst viel abnehmen. «Als vollautomatischen Koch für zu Hause» bewirbt der Hersteller AEG seine Neuvorstellung für die IFA. Der «AutoSense» ist ein vollautomatischer Backofen mit extragroßem Garraum, in den die Art der Speise eingegeben wird. Dazu könne aus fünf Speisekategorien fürs Backen und Braten gewählt werden - für Fertig- oder Backofengerichte und Pizza. dpa