Laut Medienberichten ist Heinz Winkler nach einem Zusammenbruch am Freitag Abend in seinem Haus in Aschau noch in der Nacht zum 29. Oktober in einer Rosenheimer Klinik verstorben. Dort war er ins künstliche Koma versetzt worden und erlag in den frühen Morgenstunden einem Multiorganversagen. Der gebürtige Südtiroler wurde 73 Jahre alt.
Das 5 Sterne-Hotel mit 2-Sterne-Restaurant „Residenz“ in Aschau am Chiemsee war sein Lebenswerk, in dem er bis zu seinem plötzlichen Tod aktiv war. Zu den Gästen zählten zahlreiche Prominente, Politiker und Wirtschaftsgrößen. So ließ der zurückgetretene bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) 2007 sein Kabinett von Winkler zum Abschied bekochen.
Der gebürtige Südtiroler Winkler hatte mehr als 20 Jahre lang mit Unterbrechungen drei Sterne. Seine Karriere begann er mit 14 Jahren nach Angaben der «Residenz Heinz Winkler» im heimischen Bozen mit einer Kochlehre. Danach lernte er bei den Jahrhundertköchen Paul Bocuse und Eckart Witzigmann.
Eckart Witzigmann sagte am Samstag, der Tod von Winkler habe ihn sehr getroffen. Mit der «Residenz» in Aschau habe Winkler etwas Großartiges geschaffen und sei Teil der Kochgeschichte in Deutschland geworden. «Mein Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Mitarbeitern in Aschau und auch seinen Gästen. Die entstandene Lücke wird nur schwer zu schließen sein», so Witzigmann.
Winkler gehörte viele Jahrzehnte lang zu den besten Köchen Deutschlands. Als Nachfolger von Eckart Witzigmann holte er drei Michelin-Sterne für das Restaurant Tantris in München, bevor er sich einen großen Namen als Koch, Gastronom und Hotelier seiner „Residenz“ machte.
Hier bekam er zunächst drei Michelin-Sterne verliehen, von denen er bis heute zwei Sterne halten konnte. Als erster deutscher Koch bekam Winkler vor 20 Jahren das Bundesverdienstkreuz verliehen. Auch eine Rose wurde nach ihm benannt - eine weitere Gemeinsamkeit mit Eckart Witzigmann.
Als «Klassizist der reinen Harmonielehre» lobte ihn der Gastronomieführer Gault Millau 2007. Mit einem Menü in acht Gängen hatte Winkler damals 19 von 20 Punkten von den wegen ihrer strengen Urteile gefürchteten Fachleuten bekommen. «Er macht im Prinzip nichts anderes als die anderen, er macht es nur sehr viel besser und so wenig Aufhebens darum wie keiner», urteilten diese damals.
Von 2007 bis 2009 war Heinz Winkler Patron im Restaurant Jeroboam im Moskauer Ritz-Carlton.
Sohn Alexander (43) ist als Restaurantleiter in der „Residenz“ tätig, Winkler suchte aber schon länger nach einem „Küchenchef mit unternehmerischen Fähigkeiten“. Nun ist offen, was aus der „Residenz“ ohne seinen berühmten Chef werden wird.
Gegenüber der BILD-Zeitung hatte sich Winkler noch vor wenigen Tagen zu seinen Zukunftsplänen geäußert: Er wolle sein Lebenswerk, die Residenz, in jüngere Hände übergeben und sich zusammen mit Ehefrau Daniela nach Mallorca zurückziehen. Dafür hat die Zeit jetzt nicht mehr gereicht.