Der Immobilienunternehmer Anno August Jagdfeld kommt nicht wegen Untreue vor Gericht. Das Oberlandesgericht Köln sah dafür keinen hinreichenden Tatverdacht, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag sagte.
Die Kölner Staatsanwaltschaft hatte dem 67-Jährigen vorgeworfen, bei einer Kapitalerhöhung für den Adlon-Fonds Garantien nicht in Anspruch genommen sowie auf Mietzahlungen verzichtet zu haben. Nach dem Landgericht Aachen lehnte am 26. Juni auch das Oberlandesgericht die Eröffnung eines Strafverfahrens gegen Jagdfeld und fünf weitere Beschuldigte ab.
Jagdfeld hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. «Die Richter haben damit einer beispiellosen Schmähkampagne nach fast vier Jahren ein Ende gesetzt», teilte Jagdfeld nun mit und wertete die Entscheidung als Freispruch. Anfang 2009 hatten sich Gesellschafter zusammengetan, um gegen ihn Front zu machen. Sie warfen Jagdfeld vor, ihnen Verluste beschert zu haben. 2011 scheiterte der Versuch, Jagdfeld von der Spitze des Fonds abzuwählen.
Der Adlon Fundus Fonds Nr. 31 KG (Adlon-Fonds) ist Eigentümer des Hotelgebäudes, das 1997 an historischer Stelle wiedereröffnet wurde. Betreiberin des Adlon-Hotels ist die Kempinski Gruppe. Sie ist einer der Pächter neben der Adlon Holding, die Clubs und eine Weinhandlung im Haus betreibt.
Anders als bei einem Urteil kann die Staatsanwaltschaft die Entscheidung nicht mehr anfechten und vor den Bundesgerichtshof bringen. dpa