Er war Küchenchef bei Heinz Winkler in Aschau, erkochte einen Michelinstern, 17 Gault Millau Punkte im Restaurant Vivaldi im Ritz Carlton Schlosshotel in Berlin und wurde dort auch Berliner Meisterkoch.
Danach wechselte er nach Bayern, wo er am Schliersee das Hotel Alpenhof betrieb. Nachdem Paul Urchs 2014 wieder in die Hauptstadt kam und die Gastronomie im Golfclub Wannsee (Restaurant Esszimmer) übernahm, schaffte er dort einen kulinarischen Neubeginn auf hohem Niveau. Sein damaliger Chefkoch Björn Swanson ist jetzt übrigens im Gutshaus Stolpe gelandet.
Und nun stellt sich Paul Urchs einer neuen Aufgabe: Ab sofort ist er General Manager der Bleiche Resort & Spa im Spreewald.
Die Gourmetwelten wünschen viel Erfolg!
Der Text von Niko Rechenberg über das ehemalige Restaurant Esszimmer im Falstaff (2014):
Nachdem ein ehemaliger Sternekoch ein Restaurant im Tennisclub führt, war es nur eine Frage der Zeit, wann es jemand aus dieser Klasse in einen Golfclub verschlägt. Nicht abzusehen war, dass es ein Kaliber wie Paul Urchs sein würde, der nach Wanderjahren durch die Alpenregionen nun im renommierten Golfclub Wannsee in Berlin aufgeschlagen ist.
Seit dem Frühjahr präsentiert Urchs auf dem parkähnlichen Gelände in Wannsee eine richtig gute Küche - einmal im Bistro und vor allem im eleganten Gourmetrestaurant Esszimmer. Holzgetäfelt und mit Kamin und mit einer ausladenden Südwest-Terrasse gesegnet. Die Berliner haben einen Grund mehr, in der Hauptstadt zu verweilen, Wannsee liegt noch im Stadtgebiet und die Gastronomie ist auch für alle Nicht-Mitglieder zugänglich.
Einst hat Paul Urchs im Ritz-Carlton Schlosshotel im Grunewald aufgekocht, jetzt einen Chef mit Klasse installiert: Björn Swanson, bekannt aus dem Bean & Beluga in Dresden und dem Berliner Facil, gibt sich als souveräner Junger Wilder. Ausgezeichnete Optiken und wohlkomponierte Aromen, wie bei der Creme von der Entenstopfleber mit Enoki Pilzen oder beim genialen Hummer mit Lardo und Verbene künden davon.
Das Lamm mit delikater Fettkruste, Zunge und Fenchel wird mit einer erstklassigen, mit Whisky abgeschmeckten, Sauce serviert. Auch die Desserts wie Mandel, Aprikose und Vanille kommen sehr harmonisch daher.
Einfach herrlich, was da in Club-Atmosphäre auf den Teller kommt, man könnte glatt wieder mit dem Golfen beginnen. Dazu ein gesundes Preis-Genuss-Verhältnis, vier Gänge kosten 56 Euro. Der Service ist herzlich und offen. Die Weinkarte noch sehr klein, feine Gewächse aus Deutschland und der Schweiz machen den Anfang. NR