IFA in Berlin Neue Haushaltsgeräte auf der IFA

Von Simone Andrea Mayer

Wer eine neue Waschmaschine braucht, einen schicken neuen Kühlschrank sucht oder die Spülmaschine austauschen möchte, bekommt auf dem Markt immer sparsamere Geräte. Mit jeder Geräte-Generation optimieren die Hersteller die Verbrauchswerte, erklärt die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Veranstalter der Elektronikmesse IFA in Berlin (4. bis 9. September).

Doch die Steigerung der Energieeffizienz ist nicht alles - auch die Ergebnisse und die Handhabung werden immer besser. Auf der IFA werden wieder ein paar dieser Innovationen im Bereich Haushaltsgeräte zu sehen sein, die ersten sind bereits bekannt geworden:

- Besser vernetzt: Immer mehr Haushaltsgeräte lassen sich über das Internet steuern. So erweitert beispielsweise Siemens Hausgeräte seine App Home Connect, mit der sich bereits etwa Ofen, Dampfgarer und Kühl-Gefrier-Kombination über das Handy oder Tablet steuern lassen, auf eine Waschmaschine und einen Trockner der iQ800-Serie. Das Automatikprogramm wählt nicht nur die richtige Temperatur und Waschart an, nachdem man eingegeben hat, welche Textilien gewaschen werden sollen. Auch das Dosieren des Waschmittels und das Vorbehandeln von Flecken entfällt.

Die zum gleichen Konzern gehörende Marke Robert Bosch Hausgeräte erweitert seine App mit gleichem Namen ebenfalls - nun lassen sich auch Kühlschränke, Waschmaschinen und Trockner damit steuern. Und der Kaffeevollautomat speichert den bevorzugten Wachmacher. «Das geht auch vom Bett aus, nur holen müssen sie ihn noch selber», sagte Bosch-Geschäftsführer Harald Friedrich auf einer Preview.

Auch Bauknecht verbindet nun vier seiner Geräte - eine Waschmaschine, einen Trockner, eine Kühl-Gefrier-Kombination und einen Geschirrspüler - mit einer kostenlosen App. Die Geräte stehen dabei auch in Kontakt: So weiß der Trockner bereits von der Waschmaschine, in welchem Programm dieses gelaufen ist und bietet dem Besitzer an, das Pflegeprogramm darauf abzustimmen. Samsung vernetzt seinen Saugroboter VR9200J. Das kleine Gerät lässt sich zum Beispiel vom Büro aus per Smartphone starten, bei der Rückkehr nach Hause hat man dann einen sauberen Boden.

- Besseres Ergebnis: Parallel zu den großen Dauerthemen der vergangenen Jahre, Energieeffizienz und Smart Home, arbeiteten die Gerätedesigner an verbesserten Modellen. So gibt es auch dieses Jahr in vielen Sparten kleine Neuerungen mit Mehrwert zu vermelden: AEG mischt zum Beispiel in seiner Waschmaschine namens ÖkoMix das Waschmittel zunächst vor, sprüht es dann auf die noch trockene Wäsche in der Trommel. So wird beim eigentlichen Waschgang nicht nur Zeit gespart, das Waschmittel wirkt auch schneller. In einer nun verbesserten Variante wird auch der Weichspüler vorgemischt.

Bauknechts neuer Waschtrockner schützt die Fasern der Textilien in der Trommel durch genau abgestimmte Bewegungen besser, und er glättet sie obendrein mit Dampf. Ein wichtiges Thema für diesen und andere Hersteller ist hier übrigens auch: Das Gerät muss möglichst leise laufen.

Robert Bosch Hausgeräte hat eine Waschmaschine mit einem System namens ActiveOxygen entwickelt, das in manchen Programmen zweimal während des Waschgangs aktiven Sauerstoff in die Textilien bläst. Damit werden selbst bei niedrigen Temperaturen 99,9 Prozent der Bakterien und Keime entfernt.

Der Alltag wird auch leichter durch verbesserte Organisation. Daher bringt AEG ein neues Stauraum-System für den Kühlschrank heraus: CustomFlex besteht aus verschieden großen Behältern zum Verstauen der Lebensmittel. So können auch Medikamente und Kosmetika getrennt vom Rest im Kühlschrank stehen.

- Bessere Zeiten: Natürlich soll Hausarbeit immer weniger Zeit in Anspruch nehmen. Daher entwickeln viele Hersteller auch entsprechende Funktionen, ein Beispiel ist Gorenje. Das Unternehmen hat unter anderem das Induktionskochfeld XtremePower im Programm, bei dem sich dann ein «PowerBoost» aktivieren lässt, wenn alle Kochfelder in Betrieb sind - so wird schneller und effizienter gekocht. Auch Geschirrspüler werden immer schneller: Die Zeitersparnis betrage teils mehr als 60 Prozent - verglichen mit den jeweiligen Vorgängermodellen, berichtet IFA-Veranstalter gfu von den Neuheiten. dpa

Moderne Kühlschränke mit mehreren Lagerzonen

In modernen Kühlschränken verteilt sich die Luft über einen Ventilator gleichmäßig im Innenraum. So ist jede Ecke gleich kalt und hat die gleiche Luftfeuchtigkeit. Man spricht hier von dynamischer Kühlung. Hier kann eigentlich jedes Lebensmittel an jedem Fleck im Kühlschrank gut lagern - ohne Platznot. Aber: Für manche Produkte sind wärmere oder kältere Bedingungen besser. Daher gibt es auch Spezialfächer, zum Beispiel die sogenannten Null-Grad-Zonen.

Wird in dieser Zone die Luftfeuchtigkeit über einen Regler bei 50 Prozent gehalten, lagern Fleisch, Milch oder Joghurt ideal, erklärt die Initiative Hausgeräte+ in Berlin. Für kälteunempfindliches Gemüse, Obst und Kräuter wird hingegen in einem Fach 90 Prozent Luftfeuchtigkeit eingestellt. Das verzögert das Austrocknen oder Welken. In diesen Null-Grad-Fächern sollen sich den Angaben zufolge die Lebensmittel bis zu dreimal länger als im herkömmlichen Kühlschrank halten.

Kühlgeräte mit Fächern für minus zwei bis plus sechs Grad eignen sich für frischen Fisch und Meeresfrüchte. Sie bleiben bei minus zwei Grad bis zu vier Tage lang so gut erhalten wie auf Eis. Plus sechs Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent werden für empfindliche Südfrüchte empfohlen.

Herkömmliche Kühlschränke arbeiten hingegen mit der sogenannten statischen Kühlung. Kalte Luft sinkt hier ab, warme steigt auf - im unteren Teil des Gerätes ist es also kälter als oben. Daraus ergibt sich, dass im obersten Fach sowie auch in den Türfächern Marmelade, geöffnete Salatdressings und Soßen, Butter, Backwaren und Getränke gut lagern. In die Mitte kommen Käse, Quark, Sahne und Joghurt sowie Eier und frische Milch. Die Glasplatte unten ist der ideale Lagerort für Fleisch, Wurst und Fisch. Da das Glas die Box darunter etwas vor der Kälte abschirmt, kommen hier Gemüse, Obst und Kräuter hinein.