Internationales Riesling Symposium

Im Jahre 2010 hatte das „Internationale Riesling Symposium“ (IRS) im Rheingau seine erfolgreiche Premiere. Anstoß dazu gab die Idee, dem Riesling, von vielen und weltweit als wertvollste Weißwein-Rebsorte gefeiert, an seinem Ursprung, dem deutschsprachigen Raum, mit einem Symposium eine große Bühne zu bieten.

Und nun konnte der VDP-Rheingau zum zweiten IRS Rheingau einladen.

Auf Grund des großen Einsatzes engagierter Riesling-Winzer, Sommeliers, Fachhändler und nicht zuletzt der begleitenden Medien erfährt der Riesling derzeit weltweit eine Renaissance seines strahlenden Images. So muss es heute für die Riesling-Erzeuger mehr denn je darum gehen, die Heimaten des Rieslings und seine wertvollsten Terroirs zu bewahren. Es ist somit nicht die Zeit, sich auf Erreichtem auszuruhen, vielmehr gilt es, mit kompromissloser Qualitätsarbeit von der Rebe über die Önologie bis hin zu Präsentation und Vermarktung die wieder erreichte Position des Rieslings zu sichern und weiter zu entwickeln.

Darüber wurde an den zwei Tagen des IRS im Kreise anerkannter Riesling-Experten gemeinsam diskutiert, und es wurden Rieslinge in fachlichen Proben verkostet. Namhafte Referenten und Moderatoren beleuchteten die Rebsorte Riesling unter den Aspekten Weinberg, Keller, Markt und Medien:

Willi Klinger (Geschäftsführer ÖWM, Wien): Die Zehn Gebote des Riesling-Marketings

Prof. Dr. Hans Reiner Schultz (Präsident der Hochschule Geisenheim University):

Kennen wir die Grundlagen zur Produktion großer Riesling Weine?

 

Diskussion: Riesling am Gast - Der Sommelier

mit Bernd Glauben (Hotelier und Präsident der Sommelier Union, Coburg),

Nicole Retter (Sommelier Union und Gebrüder Volkhardt Weingroßhandlung) und

Hans Stefan Steinheuer (Steinheuers Restaurant)

 

Dr. Manfred Stoll (Hochschule Geisenheim University): Weinbauliche Strategien

zur Verzögerung der Beerenreife bei der Rebsorte Riesling.

 

Prof. Dr. Monika Christmann (Hochschule Geisenheim University): Wie optimiert

man den Alkoholgehalt in Rieslingweinen?

 

Dirk Würtz (Winzer und Weinblogger, Gau-Odernheim): Riesling und die digitale

Weinwelt

 

Die fachlichen Weinproben standen unter den Themen:

Stuart Pigott (Journalist, Berlin): Rieslinge aus der „Neuen Welt“ - traditioneller als Rieslinge aus der „Alten Welt“?

 Giuseppe Lauria (Journalist, Wiesbaden): Das „Grand Cru“-Paar: Riesling-Grosse

Gewächse und Spätlesen aus VDP.Grosser Lage

 

Cornelius und Fabian Lange (Journalisten, Bad Schwalbach und Armsheim): Riesling von Donau, Rhein, Nahe und Mosel: Die europäische Riesling-Schiene

 

Caro Maurer MW (Journalistin, Bonn): Riesling und Reifepotential

 

Mit den Weinen und ihren Winzern für diese vier fachlichen Proben konnten wir im Rheingau das „Who is Who“ der Riesling–Welt aus Australien, Kanada, Neuseeland und den USA sowie der europäischen „Riesling-Schiene“ aus Österreich, dem Elsass und den deutschen Rieslingregionen versammeln.

Das große Interesse an diesem Symposium wurde auch dadurch unterstrichen, dass Fachbesucher aus Handel, Gastronomie und den Medien von drei Kontinenten der Einladung ins Rheingau gefolgt sind.

Gerade in Zeiten der heutigen weltweiten Riesling-Renaissance ist es wichtig, dass die führenden Rieslingregionen weltweit zusammenarbeiten und sich austauschen. So ist das IRS heute zusammen mit dem „Riesling Rendezvous“ in Seattle und dem australischen „Riesling Downunder“ in Sydney und Melbourne in einer internationalen „Riesling Coalition“ verbunden. Diese drei Riesling-Symposien finden nunmehr dreijährig alternierend in den USA, Australien und Deutschland statt.

 

 

 

Zusammenfassend lassen sich diese Ergebnisse aus den Vorträgen und Diskussionen des diesjährigen IRS festhalten:

 

- Riesling stellt die edelste, aber auch anspruchvollste Weißwein-Rebsorte weltweit dar und verlangt ein differenziertes Marketing.

 

- Es gilt, den Riesling auch weiterhin stilistisch deutlich von allen anderen Weißwein-Rebsorten abzugrenzen.

 

- Spitzen-Rieslinge wachsen nur an wenigen Standorten weltweit - diese wenigen und wertvollen Terroirs gilt es zu bewahren.

 

- Das Handwerkliche und Individuelle muss gerade beim Riesling im Vordergrund stehen, und trotzdem müssen die Weine in immer globaler werdenden Märkten von breiteren und anspruchsvollen Kundengruppen verstanden werden.

 

- Riesling mit begrenzten Alkoholgehalten passt zu einer modernen, anspruchsvollen, gesundheitsorientierten Lebenseinstellung und ist mannigfaltig Speisen-kompatibel.

 

- Weil der Riesling sich in so vielen verschiedenen Facetten geschmacklich präsentiert, diese entsprechend der Anbaugebiete auch weiter gepflegt werden sollen, damit es nicht zu einer Uniformierung und Profilverlust kommt, muss Riesling-Marketing auf klare Deklaration mit scharfer Abgrenzung der Begrifflichkeiten großen Wert legen.

 

- Ein zeitgemäßes Riesling-Marketing muss gleichermaßen für die klassischen Printmedien offen sein wie für die neuen Formen der „Social Media“.

 

Im nächsten Jahr trifft die Riesling-Weinwelt sich in Melbourne zum Riesling Downunder (Februar 2015), im Sommer 2016 dann zum Riesling Rendezvous in Seattle und im Mai 2017 wieder im Rheingau zum 3. Internationalen Riesling Symposium.

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