Interview mit Weinmacher Markus Schneider

1. Was charakterisiert in Ihren Augen einen Genießer? Zeit und Bewusstsein für Produkte - er sollte sich damit beschäftigen.

2. Warum sind Sie Winzer bzw. wie sind Sie zum Wein gekommen? "Ich musste irgendwas machen" - der Genossenschaftliche Weinbau meiner Eltern hat mich nicht gereizt, da kam die fixe Idee ein Weingut zu gründen!

3. Mit wem würden Sie gern mal über das Thema Wein reden? Ich finde es wird viel zu viel über Wein geredet und diskutiert - ich würde mich lieber mal mit Horst Eckel und Ottmar Walter, die beiden 54er Weltmeister, über das Thema Fußball unterhalten.

4. Mit wem würden Sie am liebsten mal eine Wein-Degustationsprobe machen und wo? Mit Ulrich Tukur - egal wo

5. Ihr Hauptcharakterzug? Ungeduld und viel zu ehrgeizig - sagt meine Frau!

6. Welche ausländischen Weine schätzen Sie besonders und warum? Privat trinke ich gerne grünen Veltliner aus Österreich. Übersee finde ich aber auch spannend und mit dem Bordeaux beschäftige ich mich auch.

7. Wie wichtig sind Ihnen internationale Bewertungen und wie wirken sich diese auf das Kaufverhalten aus? Ich habe keine internationalen Bewertungen! Diese sind aber für mein privates Kaufverhalten nicht ausschlaggebend.

8. Ihr Lieblingsgericht? Alles was die Mama kocht

9. Was essen Sie überhaupt nicht? Alles was total abgedreht ist

10. Was wollten Sie als Kind partout nicht essen? Blumenkohl

11. Was haben Sie als Kind am liebsten gegessen? Gelleriewe "Durcheinander"- Karotten und Kartoffeln mit Milch und Sahne gestampft, dazu Gulasch

12. Welche regionale Persönlichkeit bewundern Sie am meisten? Stefan Kuntz - weil er das Himmelfahrtskommando FCK angenommen hat und ich deshalb wieder Bundesliga in der Pfalz schauen kann.

13. Welche regionale Spezialität mögen Sie am liebsten? Strudel von Blut- und Leberwurst

14. Ihr Lieblingsrestaurant in der Region? Ich gehe überall gerne hin - aber im Weinhaus Henninger fühle ich mich besonders wohl

15. Ihr Lieblingsrestaurant außerhalb der Region? Restaurant Maccheroni in Rom, typisch römische Küche, so ganz ohne Pizza

16. Wo haben Sie die wichtigsten Erfahrungen mit der Leitung eines Weingutes gemacht? Zu Hause - ich musste mir alles selbst organisieren und habe so für das Leben gelernt!

17. Wo sehen Sie persönlich den Schwerpunkt Ihrer Arbeit - im Weinberg, im Keller oder im Verkauf? "Der Teufel ist ein Eichhörnchen" - deshalb organisiere den Außenvertrieb, leite den Keller und führe den Verkauf!

18. Welchen Winzer bewundern Sie am meisten? Wilhelm Weil - er lebt das Weingut in Organisation und Perfektion

19. Wie wichtig sehen Sie die Rolle der ambitionierten Sommeliers und des Weinfachhandel? Als das Fundament vom Weinwunder Deutschlands

20. Wie wird sich Ihr Weingut perspektivisch aufstellen? Die Aufgabe ist es die Strukturen innerhalb des Unternehmens und auch in den Weinbergen zu perfektionieren - dieses wird wohl erst in 3 Jahrzehnten so sein wie ich es mir vorstelle.

21. Ihr größter Fehler? Mein Temperament und meine Ungeduld, sagt meine Frau

22. Welches Land würden Sie gern mal 4 Wochen bereisen und die jeweiligen Spezialitäten, die Küche und die Leute kennen lernen? Malediven und Neuseeland

23. Ihr Lieblingsurlaubsland? Sylt!!

24. Ihr Lieblingsgetränk? Rieslingschorle und danach Gin Tonic mit Booth Gin

25. Champagner genieße ich am liebsten: Direkt zum Essen

26. Ihre heimliche Leidenschaft? Architektur von Gebäuden

27. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Meine Kinder

28. Welches Buch haben Sie als letztes gelesen? Life von Keith Richards

29. Welches ist Ihre Lieblings-Rebsorte und welche Rebsorte würden Sie gern mal anbauen? Eigentlich Riesling - Grüner Veltliner würde ich gern mal anbauen

30. Welches ist Ihr Lieblingsfilm? Die Muppet Show (gibt es jetzt endlich in deutscher Sprache auf DVD)

31. Was schätzen Sie an Ihren Freunden am meisten? Dass sie mich so nehmen wie ich bin!

32. Wie definieren Sie ökologischen Weinbau und wie setzen Sie diesen um? Biologoscher Weinbau ist ein großer Qualitätssprung nach oben - Stock und Weinberg stehen in einem positiven Verhältnis, aber hier muss man auch Grenzen akzeptieren.

33. Was ist Ihrer Meinung nach die schlimmste Fehlentwicklung im internationalen Weinbau? Die Gleichhaltung des Geschmacks!

34. Mit wem würden Sie gern mal eine Nacht im Weinberg verbringen? Mit meiner Frau, wenn die Mutter die Kinder nimmt

Zur Kolumne Kulinarisches Interview