Johnnie Walker Whisky Edition zu Weihnachten

Von Honza Klein

Dieses Markenzeichen wird vermutlich jeder kennen: Der schreitendes Mann mit Hut, Stock und Stiefeln. Er steht oder besser geht für Johnnie Walker. Eine der Whiskymarken der Welt. Pünktlich zu Weihnachten kommt der wackere Herr mit seinem Wasser des Lebens in einer schönen Geschenkedition daher: Black Label, zwölf Jahre alt und zwei Gläser dazu.

Doch die Geschichte des Johnny Walker ist schon viel älter als nur ein Dutzend Jahre. Sie geht zurück bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Damals verkaufte John Walker, Sohn eines Milchbauern im schottischen Kilmarnock Tee, Taback und Wein und eben alles, was ein Lebensmittelgeschäft jener Jahre so bot. Auch Whisky. Manchmal genoss der brave Handelsmann selbst einen schluck und ärgerte sich dann, dass dieses Lebenswasser doch sehr rauchig schmeckte und gehörig im Rachen kratzte.

So begann John Walker die verschiedenen Single Malts, die sich in seinen Regalen befanden miteinander zu mischen, bis sich die feinen Aromen und unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu einem harmonischen Ganzen fügten. Mit diesem Konzept feierte Walker bald die ersten Erfolge, was sich auch an seiner Ladentheke bemerkbar machte. Er wurde ein angesehener Blendmaster und baute sein Geschäft stetig aus.

1852 ruinierte eine große Flut das nun schon florierende Unternehmen der Walkers. Fünf Jahre dauerte es, bis endlich die Wiedereröffnung gefeiert werden konnte. Wenig später starb John Walker. Sein Sohn Alexander hatte jedoch bereits seine Ausbildung im Glasgower Whisky-Business beendet und übernahm die Leitung von John Walker & Sons. Bis hierhin ist jedoch noch nicht die Rede von der Marke Johnnie Walker. Diese lässt sich Alexander als Old Highland Whisky, den Vorläufer des Johnny, schützen.

Außerdem expandiert Alexander und liefert bald in die englischen Kolonien und bis nach Australien. Ende des 19. Jahrhunderts trinkt bereits das gesamte Empire Johnny Walker. Dabei hat man einen großen Anspruch: "Lasst nicht zu, dass irgendjemand einen besseren Whisky macht als wir." In dieser Zeit ist diese Sorge unbegründet. 1880 zeugte die Verleihung des First Special Award davon. 1889 übernahmen die Söhne von Alexander, George und Alexander II. die Geschäfte. Sie kauften die Brennerei Cardhu in der Region Speyside. Einer Gegend aus der noch heute die besten Whiskies kommen.

Doch immer noch fehlte etwas. Der bis heute unverwechselbare schreitende Mann - Striding Man. Es ist nicht überliefert, wie viel Whisky die Kreativität gesteigert hat. Entstanden ist die Weltmarke jedenfalls in einem Wirtshaus. "Unser Whisky muss überall auf der Welt mit einem Blick erkennbar sein", waren sich die Brüder einig.

1908 trafen sie den Karikaturisten Tom Browne, der den Mann dann bei einem Dinner auf eine Speisekarte kritzelte. Mit dem Mann wurde aus dem Whisky Spezial der Red und aus dem Extra Spezial der Black Label. Und forsch ging es nun weiter. Schnurstracks ins englische Königshaus. 1934 erklärte König George das House of Walker zum königlichen Hoflieferanten. Fast ist es nun mit dem Striding Man wie einst in der Käfer-Werbung: Er läuft und läuft und läuft.

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