"Die Vorwürfe bezüglich der Arbeitsbedingungen in unserem Hotel treffen nicht zu", sagte Smura der ahgz Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (dfv Mediengruppe). "Jürgen Klopp hat nun alle Fakten vorliegen. Wir würden uns freuen, wenn er auf der Basis der neuen Erkenntnisse mit seiner Mannschaft doch bei uns wohnen würde."
Hintergrund ist die FIFA Klub-WM im Dezember 2019 in Katar, die im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2022 stattfindet. Als Begründung für die Aufsehen erregende Absage ans Kempinski-Hotel Marsa Malaz nannte der Fußballverein die angeblich schlechten Arbeitsbedingungen dort mit 12-Stunden-Schichten bei 45 Grad Celsius und Bezahlung unterhalb des Mindestlohns. Grundlage ist eine Recherche des Magazins The Guardian vom Oktober 2018.
Dazu erklärte Smura der ahgz: "Das ist eine Geschichte von vor einem Jahr, die nicht unser Hotel betroffen hat, sondern verschiedene Fremdfirmen, die noch nicht mal durch uns direkt beauftragt wurden." Die Firmen seien auf eine Blacklist gesetzt worden. "So ist sichergestellt, dass die Gesetze des Landes eingehalten werden und dass diese Unternehmen nicht für uns arbeiten."
Die Mitarbeiterzufriedenheit im Hotel Marsa Malaz liege weit über dem Marktdurchschnitt. "Wir würden niemals eine solche exzellente Luxusleistung liefern können, wenn wir Mitarbeiter schlecht behandeln." Smura nannte eine Umfrage bei den Mitarbeitern, die ein klarer Beweis dafür sei, dass die Mitarbeiter höchst zufrieden seien und ethische Standards eingehalten würden. Zu der Kritik sagte Smura: "Natürlich schadet es uns. Das lesen wir nicht gerne und wir möchten es klarstellen."
Wenn es sich Klopp noch einmal überlegt, bekämen die Mitarbeiter des Kempinski-Hotels in Doha ein kleines Schmankerl: Jeder, der im Dezember zu einem Liverpool-Spiel ins Stadion möchte, würde ein Ticket bekommen, verspricht Smura.
Die älteste europäische Luxushotelkette wurde 1897 gegründet und betreibt derzeit 79 Hotels und Residenzen in 34 Ländern.