Köche in Norwegen gehören zu den Berufsgruppen mit der niedrigsten Lebenserwartung. Ein Grund könnten einer Analyse zufolge die Kochdämpfe sein, denen sie täglich ausgesetzt sind. In seiner Doktorarbeit an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens in Trondheim ist der Arzt Sindre Rabben Svedahl der Frage nachgegangen, ob die Arbeitsbedingungen in der Küche die Lungenfunktion verändern. Die Antwort: Ja, es gibt einen Zusammenhang zwischen Bronchitis und Kochdämpfen.
Fast 900 norwegische Köche wurden für die Studie befragt. Wer mehr als den halben Arbeitstag damit verbrachte, Lebensmittel zu braten, erhöhte sein Risiko für chronische Bronchitis demnach um den Faktor 2,5. Bei einem Großteil der Befragten ließen die Symptome nach, sobald sie nicht mehr am Grill standen. Das zeige, so Svedahl in der Doktorarbeit, dass die Arbeitsbedingungen tatsächlich mit der Gesundheit zusammenhängen.
Atembeschwerden bei Köchen seien auch in Deutschland nicht selten, sagte Dennis Nowak vom Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin in München. In den Dämpfen befänden sich Reizstoffe und Allergene, die solche Beschwerden auslösen können. «Man muss der Prävention und Gesundheitsförderung größeren Raum einräumen», meinte er. Dazu gehören etwa vernünftige Schichtpläne und gute Absauganlagen. dpa