Dass Kolja Kleeberg bei seinen Hoffesten selbst zum Mikrofon greift, ist nun längst Tradition. Zwei Mal im Jahr lädt er in seinem Vau zum BBQ und allem was die Küche und der Weinkeller so bietet. In diesem Jahr wird es am Ende ein Fest mehr gewesen sein.
Kurz nach seinem üblichen Hoffest am 11. Mai wurde am Sonnabend schon wieder gefeiert. Kleebergs 50, den er am 12. Mai begangen hatte. Und so drängelten sich schon ganz pünktlich am Nachmittag wieder etliche, um dem Koch - oder sollte man besser Entertainer sagen - zu gratulieren.
Selbst Reiner Calmund und Heinz Horrmann kamen kurz vor dem Pokalfinale im Olympiastadion vorbei. Wobei beide mit Ihrem Tip total daneben lagen. 3:2 für Bayern so Calmunds Prognose, Sieg für Dortmund meinte Horrmann. Aber Fußball war an diesem Nachmittag eh unwichtig. Auch wenn dann später heftig über das Tor oder Nicht-Tor der Schwarz-Gelben diskutiert wurde.
Klar, dass bei Kleeberg auch etliche Kollegen mitfeierten: Thomas Kammeier, Markus Semmler, Josef Viehhauser, Franz Raneburger, Hans-Peter Wodarz, Alexander Dressel – mit allen hat Kleeberg schon gemeinsam gekocht. Eine seiner Leidenschaften. Doch in den vergangen Jahren kam eine weitere dazu.
Nachdem er vor etwa 15 Jahren bei der Party der Berliner Meisterköche im Interconti spontan die doch etwas dröge Partyband mit seinem Gesang aufmischte. Die Gäste damals staunten nicht schlecht. Doch immerhin hat Kleeberg einst am Theater in Koblenz gelernt und wäre fast Schauspieler geworden.
Aber seine Bühne wurde eben die Küche. Doch wie gesagt, kommt nun die Gesangsbühne mehr und mehr dazu. Mit der Band Krüger Rockt spielt er regelmäßig zu seinen Hoffesten, eine CD ist entstanden und gut 20 Gitarren zeugen von der Musikleidenschaft des nun 50jährigen. Eine etwas späte Rock’n’Roll Karriere. Aber wie heißt es doch so schön: Besser spät als nie.
Der Gabentisch quoll über. Doch das Schönste für Kleeberg war wohl der Besuch der Silly-Musiker Uwe Hassbecker, Ritchi Barton, Jäcki Reznicek (sie brachten sogar Silly-Bier mit) und Peter Schmidt (East Blues Experience). Mit ihnen vereinigte er sich auf der Bühne und so entstand eine einmalige Session-Band. Und irgendwie ist es in solchen Momenten schwer abzuwägen: Ist Kleeberg nun ein Sänger der Kochen kann oder Koch der Singen kann.