Kürbisanbau in Hessen Die Kürbiskultur boomt

Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu, der Herbst und die Zeit der Kürbisse stehen vor der Tür. "2017 war ein gutes Jahr für den Kürbis", sagt Peter Voss-Fels, Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes. Die Witterung sei gut gewesen und der viele Regen im Sommer habe dem Gemüse nicht geschadet. Allerdings sei der Kürbis eine "Spezialkultur". Von insgesamt rund 17.000 Bauern in Hessen würden geschätzt nicht mehr als 200 tatsächlich Kürbisse anbauen.

Anna Bankiel betreibt Blumen-und Kürbisfelder in Liederbach am Tanus (Main-Taunus-Kreis). Dort züchtet sie 35 verschiedene Sorten von essbarem Kürbis. "Viele kennen nur den Hokkaido, Muskat und Butternut", sagt Bankiel. Diese seien besonders leicht zu verarbeiten und lange haltbar. Dabei gebe es weit außergewöhnlichere Sorten: Der Mikrowellen-Kürbis lässt sich - wie sein Name bereits verrät - besonders schnell in einer Mikrowelle zubereiten. Der Spaghettikürbis trägt seinen Namen ebenfalls aus einem guten Grund. "Damit kann man wunderbar Kürbis-Carbonara machen", erklärt Bankiel. Sogar für die Halloween-Feier gibt es eine eigene Kürbis-Sorte: Den Jack O`Latern, der besonders gut für die Herstellung von Kuchen und Marmelade geeignet ist.

Reiner Paul ist einer der wenigen Kürbisbauern in seiner Region. Jedes Jahr veranstaltet sein Hof in Wallau ein Kürbisfest, um dem Gemüse alle Ehre zu machen. "Viele Menschen haben ein überholtes Bild im Kopf, wenn sie an Kürbisse denken", sagt Paul. "Der süß-sauer eingelegten Kürbis, den man von früher kennt, wird heute kaum noch verkauft." Auf seinem Hof verkauft Paul neben den bekannten Kürbis-Suppen auch Marmeladen, Creme, Säfte, Secco, Pesto und Knabbereien, die aus Kürbis hergestellt sind. "Wir können von einer wahren Wiedergeburt des Kürbis sprechen", sagt Paul. dpa