«Wir haben als Ziel 500 000 Besucher ausgegeben. Aber wenn wir bei 300 000 oder 400 000 rauskommen, dann ist das auch okay», sagte Falk. «Wir haben in Bad Schwalbach keinen Bahnanschluss und liegen auch etwas abseits. Das ist schon anders als in Gießen.» In die mittelhessische Stadt kamen zur letzten Landesgartenschau im Jahr 2014 rund 500 000 Besucher. Das waren aber auch deutlich weniger als erwartet.
Die Landesgartenschau geht noch bis zum 7. Oktober. Bislang wurden seit dem Start Ende April mehr als 119 000 Besucher gezählt. An Wochenende befinden sind derzeit rund 3500 Gäste auf dem Gelände im Rheingau-Taunus-Kreis, unter der Woche etwa 1000 Besucher.
Langfristig gehe es vor allem darum, die Stadtentwicklung mit ihrer touristischen Ausrichtung in Bad Schwalbach voranzubringen, sagte Falk. Deutschland erlebe seit Jahren einen anhaltenden Tourismusboom mit einem Trend zum Landleben und Ferien in der Region. «Das passt eigentlich genau zu unserem Motto bei der Landesgartenschau mit einer Mischung aus Natur und Landleben und auch zu Bad Schwalbach. Jetzt müssen wir nur noch den Diamanten schleifen, damit er glänzt.»
Um aus dem Schatten des Rheingaus herauszukommen, müsse sich die Region um Bad Schwalbach deutlich mehr vernetzen, sagte Falk und verwies auf die Kampagne «Dein Tag im Taunus». Es gehe nicht nur darum, dass durch die Landesgartenschau ein paar Straßen in und um Bad Schwalbach herum neu geteert werden und Farbe in die Stadt komme. «Die Gartenschau muss einen Impuls gegeben für den Tourismus in der Stadt und für die Region.»
Für das Konzept der Landesgartenschau mit dem Motto «Natur erleben. Natürlich leben» gebe es überwiegend positives Feedback der Besucher, berichtete der Geschäftsführer. Einige Kritik sei zwar wegen der Preise in der Gastronomie gekommen. «Aber wir können nicht die Preise wie für eine Pizza an der Ecke oder in der Kneipe nehmen.» Zudem gebe es immer noch eine große Zahl an Besuchern, die erwarteten vor allem eine ganz große Blumenpracht bei einer Landesgartenschau. Das sehe das Naturkonzept in Bad Schwalbach aber nicht vor und wäre auch mit dem vorhandenen Budget nicht finanzierbar gewesen.
Um die vielen Pflanzen vor der anhaltenden Hochsommerhitze zu schützen, wird auf dem mehr als zwölf Hektar großen Gelände bis zu zweimal am Tag ausführlich gewässert; allerdings nicht auf dem gesamten Areal. «Es ist nicht möglich, zwölf Hektar Rasenfläche permanent zu bewässern», erklärte Falk. Es werde aber viel mit Drainagen an den Hängen des Geländes gearbeitet. «Das funktioniert sehr gut und ist auch preiswerter.» dpa
Niko meint: Eine Landesgartenschau ohne Bahnanschluss? Was für ein Schildbürgerstreich! Ich habe das zunächst gar nicht geglaubt und nachgegoogelt, auf Wikipedia fand sich dann folgender Satz: "Am 25. September 1983 wurde der reguläre Personenverkehr eingestellt. Bad Schwalbach ist damit eine der wenigen deutschen Kreisstädte, die im fahrplanmäßigen Eisenbahnverkehr nicht mehr bedient werden."