Die Ziele von Gründer und CEO Martin Barry sind hochgesteckt: Manifesto Market Berlin soll die zentrale Anlaufstelle der fußgängerfreundlichen und lebendigen Neugestaltung des gesamten Areals des Potsdamer Platzes werden. Barrys erklärte Mission ist es, untergenutzte städtische Bereiche in lebendige Ziele zu verwandeln. Es wäre ihm und der Stadt zu wünschen, wenn das gelingt - schließlich hatten sich in die 2020 geschlossenen Arkaden trotz Top-Lage in Berlin Mitte schon lange weder Tourist*innen noch Einheimische verirrt. Kauflustige waren in die Mall am Leipziger Platz abgewandert, und als place-to-be konnte sich der zergliederte Platz erst recht nicht etablieren.
"Mein Leitgedanke ist es, einen Ort zu schaffen, den die Berliner lieben und zu ihrem Treffpunkt machen. Eine Schnittstelle der verschiedenen Geschmäcker, der multikulturellen Menschen, der verschiedenen Sprachen, die in den Küchen und an den Tischen gesprochen werden. Da ich persönlich einige der Möbel entworfen und das Essen sowie die Getränke kuratiert habe, ist das alles für mich von großer Bedeutung", sagt Martin Barry.
Der amerikanische Architekt entwickelte das ambitionierte Konzept von Manifesto 2018 zusammen mit seiner Partnerin Hollie Lin in Prag, Tschechien. Es ist dort seit vielen Jahren ein erfolgreicher Gästemagnet und wurde erst kürzlich auf der MAPIC Cannes als bestes neues Food & Beverage Konzept ausgezeichnet. Was den Food Hub ausmacht, ist die Vielfalt an handverlesenen Restaurants, die normalerweise nicht in EInkaufszentren zu finden sind. Wer hier Fast Food-Ketten oder die übliche Mall-Gastronomie vermutet, wird vergeblich suchen - alle Küchen gehören zu den Besten ihres Fachs und zeichnen sich durch hohe Authentizität aus.
Mehrstufiger Auswahlprozess
800 Restaurants hatte Martin Barry unter den interessantesten und qualitativ sowie geschmacklich besten Gastrospots der Welt vorselektiert, um sich in einem mehrstufigen Prozess für die finalen 20 Küchen zu entscheiden. In Berlin beriet ihn dabei unter anderem Food-Influencer Per Meuerling. Eine weitere Besonderheit ist die Nachhaltigkeit in sämtlichen Bereichen des Betriebes sowie das einheitliche technologische Ökosystem, das den Betrieb mit effizienten Prozessen und Daten unterstützt.
22 Restaurants aus aller Welt
Noch wird im Manifesto Market gehämmert, gewerkelt und dekoriert, aber laut Barry werden in ein paar Wochen auch die letzten Restaurants fertig sein. Die erste Etage des Food-Hubs ist ausschließlich der asiatischen Küche gewidmet, mit Restaurants wie WaWa, Chi Kin, Mao Style HotPot, Shaniu's House of Noodles, das vietnamesische vegane Restaurant KIM999, das indische Moksa und die japanischen Restaurants Daruma Ramen und Enzo Sushi Bar (wir freuten uns über eine fantastische Sashimi-Qualität). Das Erdgeschoss bietet hauptsächlich Küchen aus dem Westen, Norden und Süden, konkret aus dem Mittelmeerraum wie Apló Greek Kitchen, aus Syrien mit Malakeh (herrliche Mezze), das köstliche Bowl-Konzept Fat Monk Austria, aus Süd- und Nordamerika, wie El Bodegón, Alebrijes sowie Dirty Dog Barbeque. Die beiden letztgenannten Restaurantkonzepte sind seit 2018 erfolgreich im Manifesto in Prague tätig. Für Süßschnäbel gibt es DELABUU, Café Gong Gan und die fantastischen OHH! Cookies, die geradezu Suchtcharakter haben.
Getränkeauswahl an vier Bars
Zwei SOOT-Bars mit handgemachten Signature-Cocktails und eigener Produktphilosophie, eine Weinbar und später eine verborgene "Speakeasy", die leicht versteckt in einer diskreten Atmosphäre liegt und durch einen unsichtbaren Eingang zugänglich ist, bieten die richtige Auswahl an Getränken für verschiedene Anlässe. Neben Cocktails, alkoholischen und alkoholfreien Getränken werden ausgewählte Weine angeboten und auch Bierliebhaber*innen kommen auf ihre Kosten. Das Highlight ist ein zweistöckiger Bierturm, bestehend aus zehn großen Biertanks mit je 500 Litern Fassungsvermögen, aus dem frisches, unpasteurisiertes Pilsner Urquell direkt gezapft wird – eine Hommage an die tschechische Heimat des Food-Hub-Konzepts.
Mit der Konzeption des Food-Hubs beauftragte Martin Barry die 26-jährige portugiesische Architektin Sara Gomes, die für die Gestaltung der Innenräume, der Restaurants, der Bars und der maßgefertigten Möbel sowie für das Treppenelement und die Wandmalerei zuständig war. Letztere wurde bei dem Berliner Kunstkollektiv Old Yellow in Auftrag gegeben. Weibliches Talent steckt auch hinter der Beschilderung und dem Orientierungssystem, das vom Studio Heels Make Deals entworfen wurde.
Manifesto definiert den alten Food Court neu, unter anderem durch die Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und die Verwendung von Porzellangeschirr mit einem kreisförmigen Weiterverteilungsmodell an die einzelnen Restaurants. Es gibt einen Tischservice, der Getränkebestellungen entgegennimmt und Geschirr abräumt, dass essen muss allerdings direkt bei den Restaurants bestellt und via Buzzer abgeholt werden. Manifesto bietet darüberhinaus eine spezielle Option der Essenslieferung an, bei der Angebote von mehreren Restaurants in einer Bestellung kombinieren und innerhalb einer Fahrt nach Hause geliefert werden können.
Öffnungszeiten: Sieben Tage die Woche, Freitags und Samstags von 11.00 Uhr bis Mitternacht und von Sonntag bis Donnerstag bis 23.00 Uhr.