Michelin Deutschland 2013 Sterne Restaurants

update: die Sterne Deutschland 2014

Die Spitzengastronomie in Deutschland setzt ihren Höhenflug fort. Pünktlich zu seinem 50-jährigen Bestehen in Deutschland zeichnet der Restaurantführer «Michelin» das zehnte Drei-Sterne-Restaurant aus. Kevin Fehling aus Lübeck-Travemünde, steigt mit seinem «La Belle Epoque» in den erlesenen Kreis auf.

«Damit ist Deutschland nach Frankreich in dieser Kategorie die Nummer zwei in Europa», sagte Chefredakteur Ralf Flinkenflügel der dpa. Sieben Restaurants erhielten einen zweiten Stern, 29 wurden erstmals ausgezeichnet. Zum ersten Mal wurde mit der Küchenchefin Douce Steiner (Hirschen) in dieser Kategorie eine Frau in Deutschland ausgezeichnet.

Die Gesamtzahl der Sterne-Restaurants im deutschen «Michelin» stieg damit von 249 auf 255. Diese Rechnung geht nur auf, weil es auch Verlierer gibt. Brenners Parkhotel in Baden-Baden musste einen seiner zwei Sterne abgeben - die von Experten erwartete Folge nach dem Weggang des Kochs Andreas Krolik.

Im bayrischen Deggendorf schloss das Restaurant «Schwingshackl» und ließ seine beiden Sterne verglühen. Dies geschah aus dem selben Grund auch bei sieben Ein-Sterne-Häusern, 15 weitere Restaurants dieser Kategorie wurden degradiert. dpa

Rheinland-Pfalz:

Am rheinland-pfälzischen Gourmethimmel leuchtet ein neuer Stern: Die Tester des Restaurantführers «Michelin» verliehen dem «Graf Leopold» in Daun in der Eifel mit Küchenchef Christoph Schmah erstmals diese Auszeichnung. Die «Wartenberger Mühle» in Wartenberg-Rohrbach im Donnersbergkreis verlor hingegen ihren Stern. Als Begründung für den Aufstieg des «Graf Leopold» nannten die Tester das neue Konzept des Restaurants. Das geht aus der aktuellen Ausgabe des Gourmet-Führers hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.

Die Zahl der rheinland-pfälzischen Sterne-Köche bleibt damit unverändert bei 25. Das «Waldhotel Sonnora» in Dreis bei Wittlich konnte mit Küchenchef Helmut Thieltges seine drei Sterne behaupten. Unter den zehn deutschen Restaurants der höchsten Kategorie ist es das einzige rheinland-pfälzische. Zwei Sterne schmücken weiterhin das «Becker's» in Trier und «Steinheuers Restaurant zur Alten Post» in Bad Neuenahr-Ahrweiler. 22 rheinland-pfälzische Restaurants wurden mit einem Stern dekoriert.

Hessen

In Hessen gibt es einen zweiten Koch mit zwei Sternen im Restaurantführer «Michelin». Neben der Villa Rothschild Kempinski in Königstein im Taunus darf sich nun auch die Frankfurter Villa Merton mit Küchenchef Matthias Schmidt mit zwei Sternen schmücken. Das geht aus der aktuellen Ausgabe des Gourmet-Führers hervor. Bundesweit erhielten sieben Restaurants einen zweiten Stern.

Ihren ersten Michelin-Stern erhielten zwei Frankfurter Restaurants: Das Lafleur (Küchenchef Alfred Friedrich) und Weinsinn (Küchenchef André Rickert). Damit gibt es in Hessen unverändert 16 Häuser mit einem Stern, sechs davon sind in Frankfurt. Das Silk-Restaurant in Frankfurt, das ebenfalls einen Stern hatte, war in diesem Sommer geschlossen worden.

Drei Sterne kann keines der hessischen Restaurants mehr vorweisen, seit Starkoch Juan Amador von Langen nach Mannheim zog. In ganz Deutschland gibt es inzwischen zehn Häuser mit dieser höchsten Bewertung.

Berlin-Brandenburg:

In der Bundeshauptstadt gibt es nun einen vierten Küchenchef mit zwei «Michelin»-Sternen. Dem nach seinem Patron benannten Feinschmeckerlokal «Tim Raue» in Kreuzberg wird in der neuen Deutschland-Ausgabe des Restaurantführers «Michelin» für 2013 ein zweiter Stern zuerkannt. Tim Raue hatte schon vor einem Jahr darauf gehofft. Der Starkoch hatte sich damals aber dann doch mit dem einen Stern begnügen müssen, den er nicht einmal ein Vierteljahr nach Eröffnung seines Lokals in der Rudi-Dutschke-Straße im September 2010 erhalten hatte.

Unter den Top-Restaurants in Berlin dürfen sich weiterhin «Fischers Fritz» im Hotel Regent am Gendarmenmarkt mit Küchenchef Christian Lohse, das «Lorenz Adlon Esszimmer» von Hendrik Otto im Hotel Adlon sowie das «reinstoff» mit Küchenchef Daniel Achilles in der Schlegelstraße in Mitte mit jeweils zwei «Michelin»-Sternen schmücken.

Das «Quadriga» im Brandenburger Hof wurde von den Testern aus der Riege der Ein-Stern-Häuser gestrichen. Weiterhin auf dieser Liste zu finden sind die Lokale «Margaux», «Horvath», «Hartmanns», «Facil», «First Floor», «Hugos», «Rutz» und «Vau».

Damit bringt es die Berliner Gastronomie nun auf zwölf Sterne-Restaurants - eins weniger als vor einem Jahr, aber immer noch so viele wie in keiner anderen Stadt in Deutschland. In der Rangliste folgen München und Hamburg mit jeweils zehn Sterne-Lokalen. Auf ein Drei-Sterne-Haus - die höchste «Michelin»-Würdigung - müssen Berliner Gourmets in ihrer Stadt weiter warten - aber auch die Münchner und Hamburger.

In Brandenburg entdeckten die «Michelin»-Tester nichts Neues für ihre Gourmet-Bibel. Als Ein-Stern-Häuser sind nach wie vor das «17 fuffzig» mit Küchenchef Oliver Heilmeyer in Burg im Spreewald sowie Alexander Dressels «Friedrich-Wilhelm» in Potsdam gelistet. Eine Kategorie darunter haben die Tester sechs Lokalen den sogenannten Bib Gourmand bestätigt, darunter «Speckers Landhaus» in Potsdam, «Carmens Restaurant» in Eichwalde und dem «Goldenen Hahn» in Finsterwalde.

Bayern:

In Bayern können sich die Küchenchefs von vier Restaurants über neue Sterne des Gastronomieführers «Michelin» freuen. Das «Il Giardino» im niederbayerischen Bad Griesbach mit Chefkoch Denis Feix wurde von einem auf zwei Sterne hochgestuft. Wie der Gastroführer am Mittwoch berichtete, erhalten zudem die Lokale «Rehmann» (Prien am Chiemsee), «Lois» (Rottach-Egern) sowie «Schwingshackl Esskultur» (Tegernsee) jeweils einen Stern für 2013.

Rosig sieht die Lage für Feinschmecker in Bayern dennoch nicht aus. Nach wie vor ist keines der zehn deutschen Drei-Sterne-Häuser im Freistaat zu finden. Zudem verlor Bayern gegenüber dem vergangenen Jahr mehr Sterne, als es neue von den «Michelin»-Testern erhielt: Insgesamt fielen sieben bayerische Sterne weg. Vier Häuser verloren ihren Stern, zwei Restaurants mit zwei beziehungsweise einem Stern wurden geschlossen.

Einer der betroffenen Betriebe war «Schwingshackl Esskultur» im niederbayerischen Bernried (Landkreis Deggendorf), das erst 2011 den zweiten «Michelin»-Stern erhielt und schon wenige Wochen später die Türen schloss. Grund war, dass Küchenchef Erich Schwingshackl sich nicht mit seinem Geschäftspartner auf die künftige Ausrichtung einigen konnte. Der Koch zog mit seiner «Esskultur» weiter an den Tegernsee und wurde dort jetzt von den Gastronomie-Experten prompt erneut mit einem Stern belohnt. Insgesamt gibt es damit im Freistaat nun acht Restaurants mit zwei Sternen und 29 mit einem.

Thüringen:

An Thüringens Gourmethimmel leuchtet nur noch ein einsamer Stern. Nach dem Weggang von Küchenchef Ralf Kronmüller hat das Schlossrestaurant in Sondershausen in der neuesten Ausgabe des Restaurantführers «Guide Michelin» seinen Stern verloren. Nun ist aus Thüringen einzig das Weimarer «Anna Amalia» mit Küchenchef Marcello Fabbri vertreten. Der Freistaat gehört damit zu den kulinarischen Schlusslichtern in Deutschland.

Baden-Württemberg:

Baden-Württemberg bleibt das Land mit den meisten Spitzenköchen. Allerdings konnte es seinen Sternenhimmel im neuen «Michelin»-Führer nur um einen strahlenden Punkt erweitern. Die Zahl der ausgezeichneten Restaurants blieb mit 58 gleich hoch. Die Verfolger lauern in Nordrhein-Westfalen mit 43 und Bayern mit 37 Sterne-Restaurants. Insgesamt zeichnete der Gourmet-Führer 255 deutsche Restaurants aus, davon zehn mit drei Sternen. Drei dieser exklusiven Adressen liegen im Südwesten: die «Schwarzwaldstube» und das «Bareiss» in Baiersbronn (Kreis Freudenstadt) und das «Amador» in Mannheim.

Der neue Stern erklärt sich durch Veränderungen im Zwei-Sterne-Segment. Hier konnte Aufsteiger Dirk Hoberg aus dem «Ophelia» in Konstanz bereits ein Jahr nach seinem ersten Stern den zweiten in Empfang nehmen. Und Douce Steiner im «Hirschen» in Sulzburg (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) erkämpfte sich den zweiten Stern zurück, den das Restaurant vor einigen Jahren verloren hatte. Dafür musste «Brenners Park-Restaurant» in Baden-Baden nach dem Abgang des Küchenchefs Andreas Krolik einen Stern abgeben. Unter dem Strich bedeutet dies den Zugewinn eines Sterns. Verteidigen konnte Martin Herrmann seine zwei Sterne im «Le Pavillon» in Petersbach-Griesbach (Ortenaukreis).

Saarland:

Eine Freude für Gourmets im Saarland: Die Tester des Restaurantführers «Michelin» haben «Le noir» in Saarbrücken einen zweiten Stern verliehen. Es ist damit das einzige Zwei-Sterne-Restaurant im Saarland. Insgesamt kommt das Land in der neusten Ausgabe des Restaurantführers, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde, auf fünf Sterne-Restaurants. Davon gehören gleich zwei zu den insgesamt zehn deutschen Drei-Sterne-Küchen: das «Victor's Gourmet Restaurant» in Perl und das «GästeHaus Klaus Erfort» in Saarbrücken. - Der «Michelin»-Führer Deutschland 2013 kommt am 9. November in den Handel und kostet 29,95 Euro.

Zur Erinnerung: Die Sterne 2012