In einem ersten Schritt sollen bis zu 4000 Mitarbeitern in den Vereinigten Staaten sowie Kanada und Puerto Rico Abfindungs-Pakete unterbreitet werden. Ein ähnliches Programm solle später auch in anderen Ländern angeboten werden.
Die Kosten bezifferte Coca-Cola auf 350 bis 550 Millionen Dollar, umgerechnet derzeit etwa 296 bis 465 Millionen Euro. Derzeit beschäftigt der Hersteller von Getränken wie Coca-Cola, Fanta, Sprite und Powerade zusammen mit seinen Abfüllpartnern nach eigenen Angaben mehr als 700 000 Mitarbeiter.
Im Zuge des geplanten organisatorischen Umbaus solle ein Netz aus regionalen Einheiten entstehen, die wiederum eng mit weltweit arbeitenden Vertriebsteams zusammenarbeiten, hieß es weiter. Durch die Änderungen an dem Geschäftsmodell werde der Schwerpunkt gleichzeitig auf bereits starke Konzernmarken gelegt, die in den sich aktuell schnell verändernden Absatzmärkten gute Wachstumschancen hätten. Auch Coca-Cola war durch die Corona-Pandemie zuletzt schwer getroffen worden. Im zweiten Quartal brach der Nettogewinn des Konzerns um fast ein Drittel auf 1,8 Milliarden Dollar ein. dpa
Pret A Manger streicht fast 3000 Stellen
Die britische Kaffee- und Sandwich-Kette Pret A Manger streicht im Zuge der Corona-Krise 2800 Stellen. Er sei sehr traurig, dass das Unternehmen nach einer Restrukturierung so viele Mitarbeiter verliere, sagte der Chef des Unternehmens, Pano Christou, am Donnerstag in London. Zwar sei inzwischen eine leichte Erholung zu erkennen, doch sei der Schaden durch die Pandemie immens. Der Verkauf sei auf das Niveau von vor zehn Jahren gesunken. Die 1986 in London gegründete Kette mit weltweit über 400 Läden ist am stärksten in Großbritannien vertreten. Im Juli hatte das Unternehmen bereits angekündigt, 30 Standorte im Vereinigten Königreich zu schließen. dpa
Reisebüro-Kette «STA Travel» meldet Insolvenz an
Nach dem Schweizer Mutterunternehmen hat nun auch die deutsche Reisebüro-Kette «STA Travel» Insolvenz angemeldet. Grund ist die Corona-Pandemie, die weltweit den Tourismus stark beeinträchtigt hat. Die STA Travel GmbH hat nach eigenen Angaben vom Freitag am Vortag beim Amtsgericht Frankfurt die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Dem sei stattgegeben worden.
Das Management kann nun versuchen, das Geschäft zu reorganisieren. Die Interessen der Gläubiger vertritt ein beigeordneter Sachwalter. Die Kette hat ihrer Webseite zufolge in Deutschland 42 Büros und ist auf Studentenreisen spezialisiert. dpa
Neues Dax-Mitglied Delivery Hero schreibt hohe Verluste
Der Bestellrekord während der Corona-Pandemie hat dem Essenslieferdienst Delivery Hero tiefrote Zahlen eingebrockt. Unter dem Strich stand im ersten Halbjahr im fortgeführten Geschäft ein Verlust von rund 443 Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, wie das seit dieser Woche im Dax gelistete Berliner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Derweil setzt der Lieferdienst seine Einkaufstour in der Welt fort. Das Unternehmen hat den Online-Lebensmittel-Marktplatz Instashop aus Dubai übernommen, der sein Geschäft im Nahen Osten und in Nordafrika betreibt.
«Instashop passt perfekt zu unserer Strategie», sagte Vorstansdchef Niklas Östberg. «Wir glauben, dass die Chancen beim Lebensmittelhandel riesig sind.»
Delivery Hero hat im deutschen Leitindex Dax den Platz des Zahlungsabwicklers Wirecard eingenommen, der infolge eines milliardenschweren Bilanzskandals in die Pleite gestürzt war. Delivery Hero wird an der Börse mit rund 19 Milliarden Euro bewertet, der Aktienkurs hat sich binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt. Die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie machten dem Unternehmen zwar auch finanziell zu schaffen, auf der anderen Seite bestellten die Kunden auf den Portalen des Konzerns so viele Mahlzeiten wie nie zuvor.
So sprang der Segmentumsatz des Unternehmens - wie bereits vorab berichtet - dank des Bestellbooms in der Corona-Krise im ersten Halbjahr um rund 94 Prozent auf fast 1,13 Milliarden Euro in die Höhe. Das Management erwartet, dass das Geschäftswachstum im zweiten Halbjahr weitergeht. Das Unternehmen hatte seine Umsatzprognose für 2020 daher bereits Ende Juli auf 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro angehoben. Finanzchef Emmanuel Thomassin sprach von beeindruckenden Wachstumszahlen.
Allerdings schreibt das 2011 gegründete Unternehmen weiterhin rote Zahlen. Das laufende Geschäft deckt bislang die Kosten nicht. Daher geht der höhere Umsatz mit höheren Verlusten einher. Das gilt auch für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda). Dieses dürfte im laufenden Jahr bei minus 14 bis minus 18 Prozent des Umsatzes liegen. Das bedeutet: Je höher die Erlöse, desto höher der absolute operative Verlust.
Trotz der roten Zahlen setzt der Lieferdienst seine Einkaufstour im Ausland fort. Jetzt übernahm das Unternehmen den Online-Lebensmittel-Marktplatz Instashop aus Dubai. Instashop wird dabei mit 360 Millionen US-Dollar (305 Mio Euro) bewertet. Delivery Hero bezahlt zunächst 270 Millionen Dollar. Je nachdem, wie sich das Geschäft von Instashop in Zukunft entwickelt, sollen dessen Gründer noch einen Aufschlag erhalten.
Delivery Hero betreibt in mehr als 40 Ländern Bestellplattformen für Essen lokaler Anbieter und beschäftigt 25 000 Mitarbeiter, davon rund 1300 in Berlin. Das Unternehmen vermittelt Lieferdienste zwischen Restaurants und deren Kunden. Das meiste Geld stammt aus Provisionen, die die teilnehmenden Restaurants bezahlen. Allerdings betreibt Delivery Hero auch eigene Lieferdienste und Großküchen.
Sein deutsches Geschäft (Foodora, Lieferheld, Pizza.de) hatte Delivery Hero im vergangenen Jahr an den damaligen niederländischen Konkurrenten Takeaway.com - heute Just Eat Takeaway (Lieferando) - verkauft. Derzeit sind die Berliner vor allem auf Märkten in Asien, dem Nahen Osten und Nordafrika stark vertreten. dpa