Die Sonne scheint, der Frühling ist da - die Eissaison ist eröffnet. Es gibt neue Sorten: Birne mit Parmigiano ist das Eis des Jahres 2014 der Union der italienischen Speiseeishersteller in Deutschland (Uniteis).
Wie deren Sprecherin Annalisa Carnio sagte, liegen Geschmackskombinationen aus Vertrautem und Neuem im Trend. Im vergangenen Jahr sei Zitroneneis mit Basilikum sehr erfolgreich gewesen. Schokoladeneis mit Chili oder Ingwer gebe es immer häufiger.
In der Berliner «Eispatisserie Hokey Pokey» gibt es auch exotische Kreationen, wie Banane-Erdnussbutter. Eiscreme mit Parmesan-Käse würde der Inhaber Niko Robert aber nicht anbieten. Auch die zuletzt in Mode gekommenen Experimente mit Gurke als Zutat macht er nicht mit. «Das ist vielleicht kurzzeitig witzig, aber so etwas bestellt man nicht ein zweites Mal», sagte er.
Vor einem knappen Jahr hatte Robert den Preis einer Kugel Eis auf 1,60 Euro erhöht, um die Schlangen vor dem Hokey Pokey zu verkleinern - und damit Strafanzeigen der Nachbarn zu vermeiden. Die Kunden kommen trotzdem weiter in Scharen. Am vergangenen Wochenende sei es «sehr, sehr, sehr, sehr voll» gewesen, sagt Robert.
Carsten Andörfer, Chef der Eisdiele «Fräulein Frost» in den Berliner Stadtteilen Neukölln und Tempelhof, geht es ähnlich: «Tür aufgemacht, Schlange steht». Auch Andörfer hat seine Preise erhöht, eine Kugel kostet jetzt 1,10 Euro statt 1 Euro. Er wollte damit aber nicht potenzielle Kunden abschrecken, sondern reagierte auf gestiegene Kosten für Vanille und Sahne.
Laut Annalisa Carnio von der Uniteis erhöhen viele Eislokale ihre Preise vor allem wegen gestiegener Betriebskosten, etwa für Strom. Richtig teuer werde es bei Bio-Eis. Für das entsprechende Siegel müssen alle Zutaten aus ökologischem Anbau stammen und das Eis mit Geräten zubereitet werden, die mit keinen anderen Zutaten in Kontakt kommen. Der Aufwand rentiere sich nicht.
Eis mit Biomilch und laktosefreies oder veganes Milcheis seien hingegen keine Seltenheit mehr. Sowohl bei Hokey Pokey als auch bei Fräulein Frost kommt ausschließlich Bio-Milch zum Einsatz. dpa