Sie ist längst eine feste Größe im winterlichen Kalender der Hauptstadt – die Trüffelparty in der 14. Etage des Hotels Interconti. Nun schon zum neunten Mal versammelte Feinkosthändler Ralf Bos Spitzenköche, um für den guten Zweck zu sammeln.
63.000 Euro waren es in diesem Jahr, die durch den Einrittspreis sowie Tombola und Verlosung zusammen kamen. Spitzenköche für Afrika und Herzenwünsche e.V. sowie die Organisation Shelter in a Strom freuen sich nun über einen beträchtlichen Scheck.
Glücklich mit dem Ergebnis zeigt sich auch Hotelchef Robert Herr und sein Chefkoch Thomas Kammeier. Letzter hatte sich wie jedes Jahr etliche Kollegen zur Unterstützung geholt. Einer kam sogar dreibeinig.
„Ich war Ski fahren“, erzählte Ralf Zacherl. So muss er nun noch eine Weile mit Krücke am Herd stehen. Mit dabei auch Josef Eder (Grand Hyatt), Thomas Kahl (Margarethenhof am Tegernsee), Mr. Hai, Christoph Rüffer (Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten) und Guido Fuhrmann (Patisserie).
Übrigens – wer bei der zehnten Ausgabe dieser vielleicht kulinarischsten Benefizveranstaltung in Deutschland dabei sein will, sollte dann zeitig sein Ticket ordern. Erfahrungsgemäß sind die Karten schnell weg.
Bin dann mal wieder, nein, einen habe ich noch:
Neujahrsempfang der Britischen Botschaft
Kurz vor der Grünen Woche empfing der Agrarminister des Königreiches, Owen Paterson, zum Neujahrempfang der Botschaft ihrer Majestät. Kein geringerer als Drei-Sterne-Koch-Legende Dieter Müller war berufen, als Royal Meat die richtige und damit geschmackliche Form zu geben. Lambassador ist seine offizielle Bezeichnung dafür.
Es sei bemerkt: Das Produkt war Eins A, das Ergebnis ebenso. Die Zeiten von BSE und Angst vor Produkten von der Insel scheinen vorbei. Schon vor Jahren war ich auf einem Markt unweit der Innenstadt Londons und fand hervorragenden Käse vor allem aus Wales. Aber auch vom Rest der Insel. Diesen gab es nun auch beim Empfang in der britischen Botschaft neben dem Adlon. Klar, ganz aus dem Norden konnte man auch einen guten Whisky genießen.
Das verwundert weniger. Der Minister freute sich zu vermelden, dass mehr Whisky konsumiert würde im Königreich als die Franzosen Cognac trinken. Mag sein und vielleicht sind da auch noch alte Sticheleien im Spiele. Mir fiel allerdings ein, dass etwa große Destillen wie Glenlivet inzwischen zu Pernod Ricard gehören und damit unter der Fahne Bleu-Blanc-Rouge ihren Whisky brennen.
Noch ungewöhnlicher ist allerdings Sekt und Wein aus dem Land der Queen. Vor allem die Grafschaft Sussex (zwischen London und der Kanalküste bei Brighton) glänzt mit ihren Rebensäften. Die gleichen Trauben wie Champagner (Pinot Noir, Chardonnay, Pinot Meunier) werden dort u.a. auf dem Gut Ridgeview und Bluebell zu feinem Sparkling Wine gekeltert.
Und auch Weiß- und Rotwein sind gar nicht so übel. Die Karte der Weingüter, die mir der Minister in die Hand drückte endet bei Position 167. Oh my Goodness!
Jetzt aber wirklich, bin dann mal wieder unterwegs