Öko-Winzer holen immer mehr Preise

Langsam aber sicher kommt der Bio-Boom auch beim Wein an: «Die Nachfrage nach Bio-Wein steigt, und viele Winzer tragen sich mit dem Gedanken umzustellen», sagte Ralph Dejas, Geschäftsführer des Verbandes Ecovin mit Sitz im pfälzischen Oppenheim. Das Image vom «sauren» Bio-Wein, das diesem anfangs anhaftete, sei längst passé. «Ökologisch erzeugte Weine gewinnen auch Preise», berichtete der Verbandschef in Karlsruhe.

Der vor fast drei Jahrzehnten gegründete Verband ist nach eigenen Angaben der größte Zusammenschluss ökologisch arbeitender Weingüter in Deutschland. Allein in den vergangenen drei Jahren hat Ecovin ein Mitglieder-Plus von zehn Prozent verzeichnet. Und manches Traditionsweingut stellt um - wie Abril in Vogtsburg-Bischoffingen (Kaiserstuhl), das größte ökologisch arbeitende Weingut am Kaiserstuhl.

Derzeit werden Dejas zufolge sechs bis sieben Prozent der 100 000 Hektar umfassenden Rebfläche in Deutschland biologisch bewirtschaftet. In Ecovin haben sich mehr als 220 Betriebe mit etwa 1600 Hektar zusammengeschlossen, um in elf Anbaugebieten Öko-Weine zu produzieren. Wer Mitglied werden will, muss seinen Betrieb komplett umstellen: «Gentechnik, chemischer Pflanzenschutz und Insektizide sind bei uns verboten», erläutert Dejas das Konzept. Zudem setzen die Winzer auf organischen Dünger.

«Bio ist arbeitsintensiver, aber zahlt sich aus», ist Dejas überzeugt. «Bio gefällt den Kunden.» Guter Bio-Wein sei auch nicht teurer als etablierter Wein. Dass Bio-Wein auch traditionellen Verkostern schmeckt, zeigt das Beispiel des Weinguts Arndt F. Werner in Ingelheim - es bekam erneut den Deutschen Rotweinpreis. dpa