Monika Christmann, Weinforscherin aus dem Rheingau, ist neue Präsidentin der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV). Zum Abschluss eines einwöchigen Kongresses in Mainz wählten die Delegierten aus 46 Staaten am Freitag die 55-jährige Leiterin des Instituts für Önologie an der Hochschule Geisenheim einstimmig für eine Amtszeit von drei Jahren. Sie ist Nachfolgerin der Argentinierin Claudia Inés Quini.
"Das ist eine große Anerkennung und ein großer Vertrauensbeweis", sagte der Geisenheimer Hochschulpräsident Hans Reiner Schultz. Die wissenschaftliche Laufbahn der Professorin begann in Geisenheim mit einem Studium der Getränketechnologie und anschließender Promotion in Gießen. Anschließend war sie für Weinhandelsfirmen in Alzey und Kalifornien tätig. Seit 1994 ist Christmann Professorin für Oenologie an der Hochschule Geisenheim. Im OIV war sie ab 2012 bereits Stellvertreterin der Präsidentin.
"Es freut mich sehr, dass mit Frau Christmann eine ausgewiesene und international hoch anerkannte Fachfrau aus Deutschland an die Spitze des Weltverbandes rückt", erklärt Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts (DWI) und der Deutschen Weinakademie (DWA). Anfang 2015 war Christmann auch in den neuen wissenschaftlichen Beirat der DWA berufen worden.
Die zwischenstaatliche Organisation beschließt Empfehlungen und Standards zur Weinherstellung und -kennzeichnung. Diese werden als verbindliche Vorschriften ins EU-Recht übernommen. Die nächste OIV-Generalversammlung findet 2016 in Brasilien statt. Ein Schwerpunkt des Weltweinkongresses in Mainz waren Herausforderungen durch den Klimawandel. dpa