«Das Hohe Haus sollte mit gutem Beispiel vorangehen und Botschafter für Lebensmittel aus Deutschland sein», heißt es in dem Schreiben. Dafür solle sich Schäuble bei den Betreibern einsetzen.
Connemann griff damit die Kritik der FDP-Abgeordneten Carina Konrad auf, die Anfang Juli ein Foto der Wochenkarte eines Restaurants im Bundestag bei Facebook verbreitet hatte. Dort fanden sich nur französische Ente, irisches Lamm, argentinisches Rind, norwegischer Lachs und polnische Pfifferlinge. Konrad, die im Hunsrück einen Bauernhof bewirtschaftet, nannte es ein «Armutszeugnis», dass im Bundestag kein Wert auf regionale Produkte gelegt werde.
Der Bauer Thomas Andresen aus Schleswig-Holstein landete kurz darauf mit einer Wutrede zu diesem Thema im Internet einen kleinen Hit. Auch er beklagte, dass in dem Bundestagslokal «nicht ein einziges Stück Fleisch aus Deutschland» angeboten werde. Der Restaurantbetreiber, die Dussmann-Gruppe, wies die Kritik damals als unberechtigt zurück.
Connemann legte in ihrem Brief an Schäuble jetzt nach. «Wo DEUTSCHER Bundestag draufsteht, sollten im Wesentlichen auch Produkte aus der Bundesrepublik Deutschland drin sein», verlangte sie.
Connemann ist Fachfrau. Sie war 2014/2015 im Bundestag Vorsitzende des Agrarausschusses. Zudem kommt sie aus dem Emsland - einer Hochburg der Fleischproduktion in Deutschland. dpa