ProWein 2012 mit neuen Bestmarken

Die Leitmesse der internationalen Wein- und Spirituosenbranche vereinte in drei Messetagen 3.930 Aussteller aus rund 50 Ländern und deutlich über 40.000 Fachbesucher aus aller Welt.

Damit trafen sich erneut mehr Branchenexperten zu länderübergreifenden Geschäften und Gesprächen als zur Veranstaltung 2011 (3.635 Aussteller, 39.034 Besucher). Die Zuwächse auf Angebotsseite kamen dabei aus allen Regionen der Welt, beispielsweise aus Frankreich, Argentinien, Australien und China.

Besonders erfreulich war die erneut überproportional gestiegene Präsenz der internationalen Fachbesucher, welche aus allen relevanten Weinimportmärkten der Welt anreisten. Die Besucher aller Handelskanäle waren so zahlreich präsent wie noch nie zuvor. Rund 50 Prozent der Besucher kamen aus dem internationalen Groß-, Einzel- und Fachhandel, Gastronomie und Hotellerie stellten die zweitgrößte Besuchergruppe.

Für den deutschen Markt resümierte Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts: "Das hohe Fachbesucheraufkommen untermauerte erneut die Bedeutung der ProWein als international führende Ordermesse. Die Stimmung unter den deutschen Ausstellern auf der diesjährigen ProWein war ausgesprochen positiv."

Auch die Überseenationen zeigten sich höchst zufrieden. Su Birch, Chief Executive Officer von Wines of South Africa, freute sich über den starken Besucherzuspruch: "Die ProWein ist jedes Jahr eine tolle Veranstaltung! Wir hatten intensive Gespräche am Stand und auch zu unseren gemeinsam mit Argentinien, Kalifornien, Chile und Neuseeland organisierten Seminaren unter dem Motto Flavours konnten wir mehr Besucher zählen."

Die ProWein 2013 findet vom 24. bis 26. März 2013 in Düsseldorf statt. Um der steigenden Nachfrage aus aller Welt gerecht zu werden, werden weitere Ausstellungsflächen hinzukommen und das Hallenkonzept neu strukturiert.

Trend zur Region: Wein aus dem eigenen Land gefragt

Die Frage nach dem Ursprung wird auch beim Wein immer wichtiger. Kommt der Tropfen aus dem eigenen Land? «Vor allem jüngere Weintrinker lassen sich in Deutschland den heimischen Rebensaft etwas mehr kosten», sagte Ernst Büscher, Sprecher des Deutschen Weininstituts.

Der Experte versucht den Trend damit zu erklären, dass im Zuge der Globalisierung «gewissermaßen Halt vor der eigenen Haustür» gesucht wird. Davon profitieren auch die Winzer der 13 deutschen Anbaugebiete. Zudem werden die Weinregionen zunehmend als Urlaubsziel entdeckt.

Die Vielfalt der deutschen Weine ist groß, bisweilen sogar ein wenig unübersichtlich. Deshalb wollen die Anbaugebiete, wie sich auf der Fachmesse ProWein zeigt, ihr Profil schärfen. Regionale Spezialitäten bei den Rebsorten werden ausgelobt. «Zum Beispiel betont Rheinhessen unter anderem seine alte Rebsorte Silvaner, die Mosel ihre Steillagen, oder Baden zeigt sich als Burgunderland», sagte Büscher.

Der Trend zur Regionalität beflügelt auch den Weintourismus in den Anbaugebieten. «Man spricht in den Weinregionen vom Faktor 10», erläuterte Büscher. «Das heißt: Jeder Urlauber lässt das Zehnfache, das er für Wein ausgibt, zusätzlich an seinem Urlaubsort.» Wohnen beim Winzer, Picknick im Weinberg, stimmungsvolle Weinproben, ausgewählte Menüs mit Weinbegleitung und vieles mehr wird angeboten.

«Dabei wird auch die regionale deutsche Küche, die lange Zeit als altmodisch und langweilig galt, wiederentdeckt. Sie kommt allerdings in modernen und pfiffigen Varianten auf den Teller», sagte Büscher. Das reicht von Blutwurst-Rösti über verfeinerte Maultaschen und Pfälzer Handkäse mit Sauvignon Blanc bis hin zum frisch zubereiteten Leipziger Allerlei nach dem fast vergessenem Originalrezept mit Flusskrebsen. dpa

Fachhandelspreis des Deutschen Weininstituts erstmals verliehen

Die Winery Heilbronn ist der Gewinner des Fachhandelspreises des Deutschen Weininstituts (DWI), der in Kooperation mit der Fachzeitschrift Wein+Markt am 5. März auf der internationalen Weinmesse ProWein in Düsseldorf erstmals vergeben wurde. Den zweiten Platz belegte das Corveyer Weinhaus in Höxter, gefolgt von der Weinhandlung Molitor aus Recklinghausen.