Restaurant Lubitsch Berlin Neues Team, neuer Innenhof, neuer Spirit

Das Lubitsch gehört zu den Institutionen der Berliner City West, die man zu Unrecht etwas weniger auf dem Zettel hatte. Aber ähnlich wie sein Namensgeber – dem kongenialen Ernst Lubitsch – ist das nach ihm benannte Restaurant zwischen Ku’damm und Savignyplatz ein Fan von leisen Tönen und dem Spiel von positiver Überraschung. „Während des Lockdowns haben uns die Knie gezittert“, berichtet Inhaber Ole Cordua, der seit zwei Jahren zusammen mit seiner Frau Caroline die Geschicke des Lubitsch lenkt. „Man wusste nicht, wie es weitergeht und ob überhaupt – und jetzt läuft das Geschäft Bombe. Wir sind teilweise besser gebucht, als vor Corona.“

Place to Be mit Lieblingsmannschaft

In seiner Gründungszeit Anfang der 1990er Jahre galt das Lubitsch lange als gemäßigtes Pendant zur Paris Bar. Die Küche und Weinkarte ähnlich, das Publikum streckenweise identisch, bestehend aus Künstlern, Kreativen und Kiezbesuchern, nur weniger wild und laut. Heute hat sich das Lubitsch zu einem Place To Be in bester Lage entwickelt, der nach dem Lockdown durchstartet. Einer der Gründe liegt im Teamgeist der Lubitsch-Mannschaft. „Ich habe lange gesucht, bis ich meine Lieblingskandidaten zusammen hatte“, erzählt Cordua. Die Berliner Gastro-Szene kennt den studierten Grafik Designer mit Hamburger Wurzeln als Restaurantleiter im Borchard, bei Spindler & Klatt, hinter den Kulissen bei Sarah Wiener, aus dem Grozs, Mani und Manzini.

Küchenchef bringt mit Sterne-Erfahrung ins Team

Aber erst Ende 2019 war das Teambuilding abgeschlossen mit Michael Weigt als Neuzugang in der Position des Chef de Cuisine. „Ich wollte ihn immer schon haben“, berichtet Ole Cordua, „wir hatten ähnliche Stationen, aber haben nie zusammen gearbeitet – bis jetzt!“ Weigt kommt gebürtig aus Görlitz und perfektionierte sein Handwerk im Sterne- Restaurant Dichterstubn in Tegernsee, dem Relais & Chateau Park-Hotel Egerner Höfe, war bei Käfer in München, Jo Laggner und Roland Mary in Berlin. „Michael Weigt beherrscht genau das, was mir vorschwebte für das Lubitsch: eine junge, unglaubliche leckere Küchen mit klassischem Anstrich und modernem Pfiff. Ein bisschen Berlin, ein bisschen Wien und ein Touch Paris“. Gemeinsam habe man sich Anfang 2020 positionieren wollen, „aber dann kam Corona.“

Innenhof als Geheimtip & Nachbarchafts-Unterstützung

Seit der Wiedereröffnung der Restaurants im Mai ist das Lubitsch um ein Highlight gewachsenen: ein großzügigen Hinterhof, in dem 20 bis 30 Personen – mit allen gebotenen Abstandsregelungen – unter großen Sonnenschirmen Platz und Ruhe finden. „Dieser Hof war eine ‚Gabe’ der Haus-Anwohner, um uns Mut zu machen und uns zu unterstützen“, berichtet Ole Cordua. „Tatsächlich sind wir besonders an den warmen Abenden sehr dankbar für diesen ruhigen Ausweichplatz.“ Wer es lebendiger möchte findet vor dem Restaurant zahlreiche Tische. „Wir wollen leckeres Essen anbieten, Leute auch nur mal auf einen Wein bei uns haben. Man soll sich wohl und sicher fühlen, das Leben genießen und uns überlassen, sich um alles andere zu kümmern“, sagt Cordua, „aber wir machen uns natürlich nichts vor – der Herbst wird entscheiden, wie erfolgreich es wirklich weiter geht.“

LUBITSCH

Bleibtreustraße 47
10623 Berlin
Tel. +49 30 88626660

ZAHLEN & FAKTEN

• Gegründet 1993
• 70 Sitzplätze & je 20 auf der Terrasse und im Innenhof
• Geöffnet täglich von 12 bis 24 Uhr
Auch buchbar für Produktpräsentationen, Tastings und private Events
• Küchenstil: Klassische Gerichte zeitgemäß interpretiert – traditionell mit einem modernen Twist mit Referenz an die Cuisine von Berlin, Paris & Wien

DER NAMENSGEBER & DER „LUBITSCH TOUCH“

Ernst Lubitsch, Namenspatron des Restaurants, war ein kongenialer Schauspieler, Regisseur und mehrfach nomminierter Oscar-Anwärter. 1892 in Berlin geboren, als Kind von aschkenasichen Juden, aufgewachsen in Prenzlauer Berg, besuchte Lubitsch die berühmte
Schauspielschule Max Reinhardt in Berlin. Er stand für Kosmopolitisches wie kaum ein anderer. 1922 wanderte er aus in die USA, um mit Filmjuwelen wie „Ninotschka“, „Rendevous nach Ladenschluss“ und „Sein oder Nichtsein“ Hollywood zu erobern.

Der sogenannte „Lubitsch Touch“ bezeichnet bis heute die Fähigkeit, einer Filmszene den ganz besonderen Charme und das passende Quentchen Sexyness zu verpassen. Ernst  Lubitsch war Pionier, Visionär und Chameuer, den die gesammte Filmbranche verehrte. Ihm
zu Ehren wird einmal im Jahr der Ernst-Lubitsch-Preis in Anwesenheit seiner Tochter Nicola  in Berlin verliehen. Nikola Lubitsch ist nicht nur ein treuer Gast des Restaurants, sondern auch eine Freundin des Hauses.