Richtfest der Traube Tonbach Wiedereröffnung im Frühjahr 2022

„Als wir vor eineinhalb Jahren vor den Trümmern unseres historischen Stammhauses standen, entbehrte es sich jeglicher Vorstellung, wie und wann es weitergehen soll. Eines wussten wir aber sofort: Es würde ein großer Kraftakt werden“, erinnert sich Heiner Finkbeiner in seiner Dankesrede zum Richtfest an die emotional wie unternehmerisch und letztlich auch logistisch herausfordernde Situation nach der Brandnacht am 5. Januar 2020. „Dank des unermüdlichen Einsatzes so vieler Menschen, die den Weg in die Zukunft mit uns eingeschlagen haben, stehen wir nun hier – vor dem fast abgeschlossenen Rohbau. Voller Vorfreude und Zuversicht hier schon bald ein neues Zuhause für unsere Restaurants eröffnen zu können.“

Vor neun Monaten fiel der Startschuss für die Rohbauarbeiten des Dreigiebelbaus an der Tonbachstraße 237, wo einst das alte Stammhaus stand. Bis dahin sei es ein langer Weg gewesen, so Finkbeiner. Von den schwierigen Abbruch- und Aufräumarbeiten nach dem Brand durch eine Spezialfirma, über die Ideen- und Abstimmungsphase bis zur Baugenehmigung für den jetzigen Neubau. Den Zuschlag für den Entwurf des neuen Gebäudes erhielt die Architektenpartnerschaft ARP Stuttgart, deren Planer schon mehrfach für Modernisierungen und Erweiterungen des Traditionshotels tätig waren. Der Hotelier dankte stellvertretend den federführenden Architekten Egon Bermayer und Andrea Kaltwasser für „ihren kreativen Geist, ein neues Gebäude zu erschaffen, in dem noch viele Generationen Heimat finden sollen“.

Die Bauleitung vor Ort gaben die Bauherren ebenfalls in vertraute Hände: Verantwortlich ist der Baiersbronner Architekt Rainer Günter, seinerseits baulicher Berater der Traube Tonbach seit über 30 Jahren. Günter verdeutlichte in seiner Rede zum Festakt die Ausmaße des Großprojekts anhand einiger Zahlen und Fakten. Für die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten werden demnach rund 40 Kubikmeter heimisches Bauholz und 36.000 Stück Biberschwanz-Tonziegel verbaut sowie acht Kilometer Elektroleitungen verlegt. Entstehen würden über 420 Quadratmeter neue Restaurationsfläche, aufgeteilt auf drei Restaurants im Erdgeschoss sowie einen lichtdurchfluteten Veranstaltungsraum mit beidseitigem Ausblick auf den umliegenden Schwarzwald im Obergeschoss. In etwa ebenso viel Fläche werde den drei neuen Profiküchen inklusive Vorbereitungsküchen und Patisserie zugedacht. Zusätzlich seien diverse Empfangs- und Aufenthaltsbereiche, Personal- und Büroräume, Kühl- und Trockenlager sowie über 200 Quadratmeter Sonnenterrassen geplant.

Auf besonderen Wunsch von Renate Finkbeiner ist auch ein Dorfplatz vorgesehen. „Unser Anspruch ist, ein neues Haus für alle zu schaffen – für unsere Stammgäste ebenso wie für neue Gäste, die uns erst entdecken. Der Neubau soll einladen und viel Einblick gewähren, aber die angestammte Aufteilung vom alten Stammhaus wird im Inneren einen hohen Wiedererkennungswert schaffen“, verriet die Seniorchefin, die innerhalb des Familienunternehmens die führende Hand und konzeptionelle wie stilistische Instanz in Sachen Bauvorhaben ist. „Wichtig ist uns, dass das Gebäude authentisch wirkt und sich möglichst nahtlos in die bestehende Wohnbebauung einfügt. Kein Kunstobjekt, sondern etwas von hier. Dafür nutzen wir für die schwarzwaldtypische Verkleidung der Fassade rund 900 Quadratmeter Holzschindeln aus Lärche, die vorpatiniert sind, um angegraut und nicht neu auszusehen.“ Zur Realisierung der schnellen Bauzeit und der mit Blick auf die Statik herausfordernden Steillage auf dem vergleichsweise kleinen und ringsum bebauten Grundstück entsteht der Neubau in hochwertiger Betonbauweise.

Im Mittelpunkt des Festakts stand traditionell der Richtspruch durch den ersten Zimmermann sowie  das Anbringen eines geschmückten Bäumchens auf dem Dachfirst des Neubaus. Heiner Finkbeiner bedanke sich bei den Handwerkern, Ingenieuren und Planern der rund 20 am Bau beteiligten Fachbetriebe – viele davon langjährige Partner aus der Region – für das „bisherige großartige Gelingen“ und betonte die enorme und keinesfalls selbstverständliche Teamleistung, um den ambitionierten Zeitplan bis zur Fertigstellung im Frühjahr 2022 zu realisieren. Als Berater und Wegbegleiter waren Vertreter der Gemeinde Baiersbronn, des Landratsamts, des Bauamts und Ordnungsamts sowie der zuständigen Freiwilligen Feuerwehren und alle Anwohner geladen. Es benötige viele Hände und viele kluge Köpfe, um ein solches Bauvorhaben umzusetzen und die Familie sei sehr dankbar für „das Mitdenken und die guten Ratschläge“, so der Bauherr.

"Das alles während einer Pandemie umzusetzen war Fluch und Segen zugleich“, bekennt Finkbeiner. Einerseits mussten strenge Hygieneauflagen berücksichtigt werden, andererseits sei die zeitliche Flexibilität durch die zeitweilige Schließung des Hotels etwas größer gewesen. Besonderen Dank richtete der Hotelier abschließend an seine engagierten Mitarbeiter sowie die Anwohner in Tonbach für das entgegengebrachte Verständnis für das Großbauprojekt mitten im Ort. Oft habe er in den vergangenen Wochen gehört, wie schnell die Bauarbeiten voranschritten und wie reibungslos der Hotelbetrieb, der für über 300 Mitarbeiter die berufliche Sicherheit bedeutet, weitergehe. „Wir als Familie erbringen nur einen kleinen Teil des großen Ganzen. Wir sind dankbar für die Loyalität und bedingungslose Mithilfe aller Beteiligten“, stellte der Bauherr klar.

Traube Tonbach 
Umgeben von ursprünglicher Natur liegt die Traube Tonbach in einer der schönsten Naturlandschaften Europas – dem Schwarzwald. Mit 153 Zimmern und Suiten, vielfach ausgezeichneter Gourmetküche, einem 4500 Quadratmetern großen Wellnessbereich sowie rund 1000 Quadratmetern Veranstaltungsfläche gehört das Luxusresort zur Spitze der europäischen Hotellerie. 
Das traditionsreiche Fünf-Sterne-Superior-Hotel befindet sich seit über 230 Jahren in Familienbesitz und wird heute von der Inhaberfamilie um Heiner und Renate Finkbeiner in achter Generation geführt. Seit 2011 erweitert das Unternehmen sein Portfolio und betreibt heute neben dem Stammsitz im Tonbachtal das Schloss Meersburg am Bodensee, das Schlosshotel Monrepos in Ludwigsburg sowie die Betriebsgastronomie des Softwareunternehmens Vector Informatik GmbH am Firmensitz Stuttgart.
 
Anfang 2020 wurde das historische Stammhaus mit den drei A la Carte Restaurants „Bauernstube“, „Köhlerstube“ und der seit 27 Jahren dreifach besternten „Schwarzwaldstube“ durch ein Feuer zerstört. Als Zuhause auf Zeit für die zerstörten Spitzenrestaurants entstand im Frühjahr 2020 in nur wenigen Wochen das neue „temporaire“ der Traube Tonbach. Der Wiederaufbau des Stammhauses schreitet indes voran und liegt im Zeitplan. Die Eröffnung ist für Frühjahr 2022 geplant. 

Weitere Informationen unter www.traube-tonbach.de